Share Ein Stück Deutschland - Der Podcast
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By Corinna Below (Initiatorin & Journalistin) & Carsten Janz (Journalist)
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The podcast currently has 50 episodes available.
Zu Beginn dieser Folge ist die sieben Jahre alte Edith bereits auf dem Schiff La Madrid, dass sie und ihre engsten Familienangehörigen in die Freiheit bringen wird. Eine "Aventura", wie sie sagt. Aber der Neuanfang in Argentinien wird für ihre Eltern nicht leicht. Und auch für Edith steht eine zweite Trennung bevor. Dieses Mal von den Eltern….
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[Hintergründe zur Deportation ins Lager Gurs]
[Folge 28 zu Lores Meyers Schwester]
In Folge 48 erzählen wir zusammen mit unserer Protagonistin Edith Braun die Geschichte ihrer Flucht aus Nazideutschland. Im Mittelpunkt steht das Kind Edith, das sehr früh den Hass auf Jüdinnen und Juden erleben musste. Sie sei belästigt worden, sagt sie. Ihr Bruder Hans vor allem. Was genau passierte, damals, erinnert sie nicht. Nur, dass sie von einem Tag auf den anderen nicht mehr mit ihrer besten Freundin spielen durfte, weil sie Jüdin war. Aber warum fehlen die konkreten Erinnerungen? Sie glaube, so erzählt sie im Interview 2004, sie habe verdrängt.
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[Hintergründe zur zum Antisemitismus vor der Nazizeit]
Die kleine Edith war noch keine sieben Jahre alt, als Hitler am 30. Januar 1933 zum Reichskanzler ernannt wurde. Für sie und ihre Familie begann unmittelbar eine Zeit der judenfeindlichen Schikane und des Terrors.
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Diese Folge startet mit der Ankunft in Buenos Aires, Argentinien im September 1936. Das Problem: Familie Marx hat keine Visa für Argentinien. Viel mehr soll hier noch nicht verraten werden. So viel dennoch vorab: der Start ist hart. Schlechte Wohn- und Arbeitsbedingungen machen der Familie das Leben schwer und mit Antisemitismus bekommt es Rut auch in der neuen Heimat zu tun. Aber Rut hat auch viel Schönes zu berichten.
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Um die Fluchtgeschichte von Rut Marx zu verstehen, muss man weit zurückgehen. Eine zentrale Rolle spielt ihr Vater und vor allem seine Herkunft. Als Jugendlicher flieht er ins Deutsche Reich, wird zu Beginn des 1. Weltkrieges festgenommen, musst Zwangsarbeit leisten, kommt frei, macht im Breslau in der Zeit der Weimarer Republik Karriere und heiratet. Alfred Kagan und die deutsche Jüdin Edith Kramer bekommen 1932 ihr erstes und einziges Kind: Rut. Doch das Glück währt nicht lang. Nur ein halbes Jahr später kommen die Nazis an die Macht und Ruts Vater wird festgenommen und in einem Konzentrationslager festgehalten. Er kommt frei und die Familie flieht zunächst in die Tschechoslowakei. Für Alfred Kagan ist es die zweite Flucht. Drei Jahre später werden sie denunziert und sie haben wieder nur wenige Stunden Zeit, um zu fliehen. Dieses Mal soll Paraguay das Ziel sein, doch es kommt anders.
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„Wie konntet ihr so blöd sein?“, hat sie ihre Eltern immer wieder gefragt. „Hab ihr denn das nicht gemerkt, gesehen und gelesen?“ Rut Marx konnte nie verstehen, dass es zu der massenhaften Vertreibung und Vernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden kommen konnte. Und sie hatte Wut im Bauch. Eine Wut gegen alles Deutsche, auch gegen das Deutschsein der Eltern.
So beginnt der Text, den ich 2004 über Rut Marx für EIN STÜCK DEUTSCHLAND geschrieben habe. Es ist ein Text über eine, die alles Deutsche ablehnt, zunächst. Rut lernt dann aber ausgerechnet den deutschen Juden Hans kennen und weil die Schwiegereltern darauf bestehen, dass sie Deutsch spricht und sie in den 1980er Jahren mehrfach mit ihm in seine alte Heimat Landau reist, fängt sie doch an, sich auch mit ihrer eigenen deutschen Herkunft auseinanderzusetzen.
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Vor Jahren schon haben Tim Hoppe, der Fotograf von EIN STÜCK DEUTSCHLAND und ich, die Autorin, nach einer Möglichkeit gesucht, die Fotos und die Geschichten auszustellen. Das war ursprünglich unser Plan. Bei der Recherche im Internet bin ich auf das Exilmuseum Berlin gestoßen und dachte: perfekt!, musste dann aber feststellen, dass das Museum bislang nur als Idee existiert. Seitdem stehe ich in Kontakt mit den Macher:innen.
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Der Kampf um "Wiedergutmachung" geht in dieser Folge zu Ende:
Auch wenn Ediths Leben durch die Flucht aus Nazideutschland steinig war, so blickt sie im Interview 2004 doch sehr positiv auf ihr Leben zurück und sieht vor allem, dass sie Glück gehabt hat.
In dieser Folge erzählt neben Edith auch ihre jüngere Schwester Sigrid, die ich im August 2023 über WhatsApp interviewen konnte, nachdem ich erfahren hatte, dass sie noch lebt. Was für ein großes Glück! Sie konnte einige meiner Fragen beantworten, die ich zu Ediths Geschichte hatte. Außerdem hat ihre Tochter Ruth Fotos geschickt, die nun auf Ediths Seite von EIN STÜCK DEUTSCHLAND zu sehen sind. Fotos aus der Zeit der Kindheit in Hamburg, von der Überfahrt nach Buenos Aires, der Hochzeit von Sigrid, auf dem Sigrid eine junge Frau ist.
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In dieser Folge geht es um das große Glück, das Ediths Familie widerfährt, als ein Mann sie vor dem warnt, was auf Jüdinnen und Juden zukommen wird. Daraufhin entschließen sich Ediths Eltern zur Flucht aus Nazideutschland. Erst geht der Vater aufs Schiff, später die Mutter, Edith und ihre drei Geschwister. Dieses mal geht es nicht nach Brasilien, sondern nach Argentinien und ein ungewohntes, völlig neues Leben beginnt …
In dieser Folge kommt neben Edith selbst auch Christina Igla von der Hamburger Stolperstein-Initiative zu Wort. Mit ihr war die Autorin von EIN STÜCK DEUTSCHLAND, Corinna Below, im Hamburger Staatsarchiv, um die sogenannten Wiedergutmachungsakten von Edith und ihrem Vater Kurt Brauer durchzuarbeiten. Die wichtigsten Dokumente aus beiden Akten haben befreundete Kolleg:innen vom NDR für EIN STÜCK DEUTSCHLAND eingesprochen, sodass auch sie zu hören sind. Sie geben zum Einen spannende Eiblicke in den Behörden-Jargon der Nachkriegszeit, zum anderen aber auch in das Leben im Exil im Norden Argentiniens, von dem die Briefe an das Hamburger Sozialamt Ende der 1950er Jahre berichten. So erfahren wir einiges über das Leben in der jüdischen Siedlung Moisesville. Hier versuchen die Eltern von Edith, Martha und Kurt, mithilfe der Kinder, Landwirtschaft zu betreiben. Das Leben auf dem Land ist ungewohnt und mühsam. Auch Edith muss helfen. Sie kann nur drei weitere Jahre zur Schule gehen. Die weiterführende Schule ist zu weit weg. Für die Fahrt fehlt den Eltern das Geld. Edith kann keinen Schulabschluss machen. Eine Ausbildung zur Modistin oder Schneiderin bleibt ihr verwehrt.
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Als ich Edith Sichel 2004 in San Miguel, Argentinien, interviewt habe war das erste, was sie mich fragte: „Kennen Sie die Karolinenstraße? Schule Karolinenstraße? Da sind wir in die Schule gegangen.“ Daran hat sie sich damals noch sehr lebhaft erinnert und davon konnte sie erzählen. Sie hat diese Schule geliebt. Eine jüdische Schule. Ich wohne ganz in der Nähe. Im Zuge der Recherchen für den Podcast habe ich Kontakt zur Schule aufgenommen. Allerdings ist sie heute eine Gedenkstätte: Gedenk- und Bildungsstätte Israelitische Töchterschule in der Karolinenstraße in Hamburg. Die Leiterin der Gedenkstätte Dr. Anna von Villiez hatte nach meiner ersten Anfrage von 2019 über Edith Sichel, geborene Brauer, nichts finden können. Jetzt hat sie noch mal intensiver geschaut und hatte dann, als ich für ein Interview bei ihr vorbeikam eine Überraschung für mich parat. Für diese und auch die nächste Folge war ich auch wieder mit Christina Igla von der Hamburg-Eppendorfer Stolperstein-Initiative unterwegs. Dieses Mal habe ich sie ins Hamburger Staatsarchiv begleitet, um die sogenannten Wiedergutmachungsakten von Edith und ihrem Vater einzusehen. Wahnsinn, was alles aus ihnen herauszulesen war! Dazu mehr in dieser und der nächsten Folge.
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