Reihe große Fotografen: Joseph Nicéphore Niépce
Joseph Nicéphore Niépce war ein Erfinder. Es gelang ihm die erste noch erhaltene Fotografie der Geschichte zu machen. Das Motiv war der Blick aus dem Fenster seines Arbeitszimmers 1826/1827.
Die Entwicklung der Fotografie dauerte Jahrhunderte, wenn nicht sogar Jahrtausende. Erst im 19ten Jahrundert gelang es aber alle notwendigen Prozesse in einem Verfahren zusammenzuführen.
Schon Aristoteles kannte das Prinzip der Kamera Obscura. Das war im 4. Jahrhundert vor Christus. Wahrscheinlicher aber ist es, dass es schon früher den Menschen bekannt war und auch entsprechend genutzt wurde - mindestens im alten China oder sogar bei den Steinzeitmenschen.
Wenn du mehr dazu wissen willst, dann findest du mehr Informationen in den ersten drei Episoden dieses Podcasts "Erlebnis Photographie".
Der Vorgang der Bildprojektion war lange bekannt. Was fehlte, war die Möglichkeit, diese Projektion dann auch zu speichern.
Dass Licht Materie verändern kann, auch das wurde sogar schon vor den Alchemisten beobachtet und erforscht. Beides wurde aber nie miteinander in Zusammenhang gebracht.
Im Alltag siehst du, dass Licht Substanzen beeinflusst, wenn du beobachtest, wie die Sonnenstrahlen Papier vergilben lassen oder aber dass Farben mit der Zeit ausbleichen. Liegt auf dem Papier dann ein Gegenstand, der ein Stück des Papiers beschattet, dann zeichnet sich dieser ebenfalls auf dem Papier ab.
Sogar die menschliche Haut reagiert auf Licht. Bei manchen Menschen verfärbt sie sich bei Sonnenlicht braun. Bei anderen - wie bei mir - eher in Richtung rot.
Neben vielen anderen Wissenschaftlern waren Carl Wilhelm Scheele und die Schottin Elizabeth Fulhame die Wegbereiter von Niéphore Niépce.
Carl Wilhelm Scheele
Scheele war Aphotheker und Hobbychemiker. In seiner Freizeit experimentierte er sogar schon als Azubi mit verschiedenen chemischen Stoffen. Einige seiner Beobachtungen waren auch für die Fotografie von Bedeutung.
Es gelang ihm ein Schattenbild einer Vorlage in einem Glaskolben zu erzeugen.
Als Apotheker und Wissenschaftler gelang es ihm, Karriere zu machen. Er nannte seine eigene Apotheke und ein eigenes Labor sein Eigen.
Zwei Tage vor seinem Tod am 19. Mai 1786, mit nur 44 Jahren, heiratete er noch seine Haushaltshilfe Margarethe Pohl. Dadurch wurde sie zur Erbin seines gesamten Vermögens.
Sein früher Tod, ist vermutlich auf die Nebenwirkung seiner Experimente mit giftigen Substanzen zurück zu führen.
Elizabeth Fulhame
Von der Schottin Elizabeth Fulhame ist im Prinzip nur so viel bekannt:
Sie war auf der Suche nach einer Möglichkeit, um auf chemischen Wege Kleidung golden oder silbern einzufärben.
Dabei experimentierte sie wohl auch mit photochemischen Prozessen.
An diesem Punkt, war es dann langsam auch an der Zeit, dass die Fotografie das Gesicht der Welt erblickte. Das geschah dann auch. Fast schon so, wie wir sie heute kennen.
Nicéphore Niépce
Auch Nicéphore Niépce war auf der Suche nach etwas ganz anderem.
Sein Name "Nicéphore" war möglicher weise eine "Hommage" an den Heiligen und Patriarchen von Konstantinopel "Nikephoros". Zumindest wäre eine orthodoxe Glaubensausrichtung ein weiteres Indiz für den osteuropäischen Name der Familie Niépce.
Eventuell stammte sie aus Polen war aber schon länger in Frankreich ansässig. Zumindest war sein Vater königlicher Anwalt und Verwalter.
1786 Nicéphore ging, wie es sich für einen Sohn aus gutem Haus gehört, auf ein Priesteroratorium zur Schule. Dort soll auch er seine Liebe zur Chemie entdeckt haben. Die geistlichen Herren in diesem Konvent sympathisierten bereits frühzeitig mit den Idealen der französischen Revolution. Gut möglich,