Sich über 40 mehr hin zur Familie entwickeln, statt sich einen Porsche zu kaufen, wegzulaufen und durchzudrehen - das hat Sigurd Roscher für sich beschlossen. Wildes Zeug hatte er lange genug, und Kunst macht er ja immer noch - auch als Vollzeitpapa. Was genau - das ist klein und schwer zu erklären. Das soll er mal lieber in der Folge selbst machen. Und wo er gerade dabei war sein Leben umzustellen, da hat er auch noch seinen Lebensstil umgestellt. Midlife Evolution quasi. Respekt.

Merkt euch den Namen. Merkt euch den Namen. Hört den Podcast und merkt euch den Namen. 

Ich wollte das Ganze jetzt in einem kleinen fein geschriebenen Infotext nett verpacken. Aber einfach: Guter Dude, schön schräge Sachen, merkt euch den Namen. Geht hin, wenn er wo ist. 

Schöne Texte.. eh - aber manchmal reicht halt auch das Stakkato zum Beschreiben. Weil eben alles klar ist. Mit Serendipity im Gepäck geht er langsam im Takt von Elliott Smith in Richtung Stand Up und Satire. Und natürlich "skizziert Rainer Holl die Umstände des Lebens wie kein anderer auf amüsante Weise"... aber merkt euch trotzdem einfach den Namen. Das wars.

Manchen Menschen scheint es nicht zu reichen in einer der erfolgreichsten und bekanntesten Bands Bayerns seit über einem Jahrzehnt die Massen zu begeistern. Nein, sie setzen sich dann obstinat in den Kopf, auch noch im Indie-Bereich was reißen zu wollen. Und im Elektro. Und im Reggae - und - ach komm - weil wir grad dabei sind, dann machen wir einfach Dub und Danzlmusik noch mit. Manu DaColl ist so ein Mensch. Er steht nie still, hat immer eine Idee und liebt seine neuen Projekte "Meerkat Meerkat" und das fabulöse Album "Bob". Das merkt man. Ich konnte ihn aus dem Hefeteig-Exil vors Mikro ziehen und schon nach kurzer Zeit brannten die Gasfelder.

Jacqueline Floßmann ist wie ein Mädchen aus "Almost Famous" - halt nur mit oberbayerischem Dialekt. Ihre Coolness ist irgendwo im tiefgefrorenen Bereich - ihre Erscheinung ist hot und - was doch letztenendes am wichtigsten ist - sie weiß worüber sie schreibt, sie ist Fanin und sie verkörpert quasi Rock. Wenn man ihr gegenübersitzt, will man sofort auf Konzerte gehen. Gleich 40 hintereinander. Und dann in drei Jahren wieder mal nachdenken. Zum Beispiel über die beste AC DC Platte. Ich bleibe natürlich erstmal brav 1.50 Meter vom Spaß entfernt und bei Konzerten auf dem Sitz.... Aber Jacqueline ist die Erste, die ich anrufe, wenn die Konzerte wieder voll und schwitzig sein dürfen. Darauf einen Ouzo. 

Er ist Radiomoderator und daher in Regensburg eh bekannt wie ein bunter Hund. Sogar gsichtsweis. Dazu hat sich Pierre van Hooven seit einigen Jahren auch überregional einen Namen als EDM DJ gemacht. Und dann kam Corona. Warum er die Zeit für detox genutzt hat und was er sonst noch so plant außer einen Podcast mit mir, das erfahrt ihr in dieser Folge von "Es lafft". Und DJs schlafen schlechter, wenn sie nicht feiern können...

Lass die anderen Podcasts einen Veröffentlichungsplan und Studio-Ton haben. Wir sitzen im Wind an der Donau - und reden übers Leben. Weil nix ist stürmiger als 2020 - vielleicht noch 2021. Aber das leugnen wir gerade einfach noch weg. Eines ist auch bei Windstärke 137 sicher: Mit Grämsn kann man jeden Sturm aushalten. Wir hätten sicher noch Stunden über Doppel D, den Bavarian Squad und sein neues Projekt Gramington reden können, wäre uns dann nicht der Himmel in Form einer Familienverpflichtung meinerseits auf den Kopf gefallen. Wer Hip Hop von der nachdenklichen und niederbayerischen Seite kennenlernen will, der sollte dringend diese Folge hören. Und alle anderen: Regenschirm aufmachen und wegfliegen lassen! 

Es passiert nicht oft, aber als ich Nina "Fiva" Sonnenberg bei der Aufnahme dieser Folge kennengelernt habe, war ich sofort etwas ruhiger als sonst, weil die Frau einfach eine Urgewalt ist. Immer leicht lustig, leicht ironisch, leicht deep - das Hirn braucht Schmalz um da mitzukommen. Kein Wunder auch - die Moderatorin, Ex-Slamerin und Rap-Veteranin aus München kennt sich mit schnellem und gehaltvollem Texten aus. Und sie hat gute Standpunkte - und die sind auch mal anders. Und schnell! "Moment, mein Hirn hängt gerade noch dem was du da vor zwei Minuten... " - egal, weiter! 

So wundert es nicht, dass Nina natürlich auch nach kurzer Zeit den Ablauf der Podcastfolge übernommen hat. Und das hat mich auch gefreut. Das will etwas heißen... Und daher wird sie auch Intendantin des BR. Klar. Aber dazu mehr in der Folge. Nina, du bist großartig. 

Ich sehe mich ja als eine Art Chronistin des Regensburg der 90er und im Rahmen dieser herrlichen Schulball-Nostalgie treffe ich mich immer wieder - ganz selbstlos - mit alten Freunden und nehme für alle anderen älteren Freunde Podcast-Folgen auf, die sich tief mit der 90er Musik-Szene Regensburgs beschäftigen. In dieser Reihe gab es u.a. schon DJ Arok, Heinz Lehmann und Peter Brünsteiner - Und nun ist er dran: The Nuss. Nussi aka Walnuzz aka Michael Klatz - Mitbegründer des Regensburger Kannen-Clubs und der sagenumwobenen Band Knusperblaschke.

Als letzte Sache bleibt mir eigentlich nur zu sagen: Wo sind Max Sanchez, Andreas Babl und Gustl Eggersdorfer und alle anderen, die mir in der Reihe noch fehlen? Und was macht eigentlich der Heimi?

Diese Folge ist vermutlich nichts für alle die nicht im Regensburg der 90er aufgewachsen sind - oder vielleicht doch?!

Eva Mair-Holmes führt nun schon seit einigen Jahren das Label "Trikont" in Giesing. Sie ist eine bewundernswerte Person, laut, lustig und zielstrebig. Wichtig ist ihr ein hohes Maß an innerer Freiheit, Haltung und - Rhythmus. Über sich selbst sagt sie: "Mich muss nicht jeder mögen!" - Ich kann da nur sagen: "Vielleicht - aber alle sollten dich kennen!" 

Matthias "Säm" Wagner ist jetzt endlich offiziell auch als Job der King of Pop der Oberpfalz. Das war so überfällig. Dementsprechend in gutgelaunter Redelaune ist Säm auch - und daher ist das nicht die kürzeste Folge von "Es lafft" geworden - aber auf jeden Fall eine, die mir sehr viel Spaß gemacht hat. Für Freund*innen von hartem Musik-Generde ist das sicherlich angenehm. Wenn Säm erzählt, was er schon alles gemacht hat, dann ertappt man sich nur kurz bei dem Gedanken, dass er vielleicht doch niemals schläft. Oder nur mal so heimlich so zwischendurch. weil er ist einfach auch überall. Wie er das schafft? Keine Ahnung. Aber wenn ich eine Sache gelernt habe in den letzten 15 Jahren, dann ist das, dass es immer ein gutes Zeichen ist, wenn man Säm auf einem Konzert trifft. Denn wo Säm ist, ist popkulturell relevantes und gutes Zeug ganz in der Nähe.