Auslegung von Martyn Lloyd-Jones über 1. Johannes 2,18-19
»Kinder, es ist die letzte Stunde! Und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind jetzt viele Antichristen aufgetreten; daran erkennen wir, dass es die letzte Stunde ist. Sie sind von uns ausgegangen, aber sie waren nicht von uns; denn wenn sie von uns gewesen wären, so wären sie bei uns geblieben. Aber es sollte offenbar werden, dass sie alle nicht von uns sind.« (1.Joh. 2,18-19)
Der Apostel Johannes stellt uns hier die Frage des geistlichen Kampfes vor – dieses große Thema des ganzen Neuen Testaments. Sobald wir in das Christenleben eingetreten sind, werden wir zu einem Teil dieses gewaltigen Kampfes zwischen den Mächten Gottes und denen der Hölle, und wir sind darin mit verwickelt, ob wir es nun wollen oder nicht. Hier versucht der Apostel nun, diese Menschen im Hinblick darauf aufzuklären; er warnt und bereitet sie vor, damit sie dem Bösen begegnen und widerstehen können. Wir können diesen ganzen Schriftabschnitt in drei Teile gliedern.
• Zuerst wird uns gezeigt, wie wichtig es für uns ist, uns nicht nur des Verwickeltseins in den Kampf bewusst zu werden, sondern auch Klarheit über das Wesen dieses Kampfes zu bekommen.
• Zweitens zeigt er uns die Ausrüstung, die uns geschenkt wurde, um uns zu befähigen, dem Bösen zu begegnen und es zu bekämpfen.
• Und drittens finden wir den Appell und die Ermahnung bzw. die Gründe, welche Johannes uns für unseren Widerstand gegen diese boshafte Macht und für unsere Beharrlichkeit in dem guten Kampf des Glaubens anführt.
Johannes bringt hier diese besondere Lehre vom »Antichristen« und der »letzten Stunde« in Bezug auf die Gemeinde selbst, und wir müssen darüber nachdenken, was er dazu zu sagen hat, weil das in gewissem Sinne die dringlichste Angelegenheit ist, mit der wir als einzelne Christen und als Glieder der Gemeinde Jesu in dieser gegenwärtigen Zeit konfrontiert sind.
Ein Auszug aus dem Buch »Kennzeichen eines Christen«
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