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Herzlich Willkommen zu Lebensliturgien, Staffel 8, Gerechtigkeit ströme wie Wasser. In dieser Staffel begegnen wir dem Leben und den Worten von Martin Luther King: gewaltloser Widerstandskämpfer, Bürgerrechtler, Friedensnobelpreisträger und Pastor. Martin Luther King hatte ein besonderes Gespür für Gottes gerechtigkeitsliebendes Herz, eine klare Berufung von Gott und: er hatte den Mut, sich mit unermüdlicher Ausdauer für Gerechtigkeit, Gleichheit und Würde aller Menschen einzusetzen – koste es, was es wolle. Möge Gott uns mit seinem guten Geist leiten.
Zu Beginn meines Betens lege ich zur Seite, was mich beschäftigt und lasse es ruhig werden in mir.
Ich sammle meine Gedanken und atme langsam und bewusst.
Gewiss: Gott fordert eine ganze Menge, ruft uns ins Tun des Gerechten.
Wir hören Worte aus Jesaja 58, Psalm 34 und Lukas 6:
Gott spricht: Ein frommes Leben, das mir gefällt, sieht so aus: Löst die Fesseln der Ungerechtigkeit! Knotet alle Jochstricke auf! Schafft jede Art von Unterdrückung ab! Lasst ab vom Bösen und tut Gutes; sucht Frieden und jagt ihm nach! Liebt eure Feinde und tut wohl denen, die euch hassen. Segnet, die euch verfluchen und betet für die, die euch beleidigen.
Im Mai 1960 muss Martin Luther King eine Geldbuße von 25 Dollar zahlen. Er hat nach dem Umzug der Familie nach Atlanta vergessen, sein Auto umzumelden. Doch der zuständige Richter ist ein entschiedener Gegner der Bürgerrechtsbewegung und verurteilt ihn außerdem zu einer völlig übertriebenen Bewährungsstrafe von einem Jahr. Nun darf er sich zwölf Monate lang nichts zuschulden kommen lassen.
Doch die Sit-In-Bewegung kommt auch nach Atlanta und die Initiatoren drängen King, sich aktiv ihren Aktionen anzuschließen. Zunächst zögert er. Der Bürgermeister Atlantas ist vergleichsweise progressiv und offen für die Belange der Schwarzen. Die etablierte schwarze Führungsschicht Atlantas, zu der auch Kings Vater gehört, will die guten Beziehungen zur weißen Machtstruktur der Stadt nicht beschädigen. Doch am 19. Oktober beteiligt er sich aktiv an einem der Sit-Ins in Atlanta und wird mit einundfünfzig anderen Aktivisten verhaftet. Während die anderen nach drei Tagen wieder entlassen werden, wird für den weißen Richter, der King zu zwölf Monaten Haft auf Bewährung verurteilt hat, ein Traum wahr: Martin Luther King hat gegen seine Bewährungsauflagen verstoßen. Der Richter verurteilt King zu vier Monaten Schwerstarbeit in einem Arbeitslager in Georgia, in dem schwarze Gefangene immer wieder spurlos verschwinden. Daddy King erfährt von einem Freund, dass man eine Situation herbeiführen will, in der King von weißen, rassistischen Mitgefangenen getötet wird.
Frühmorgens, gegen drei Uhr, holten sie mich ab und brachten mich nach Reidsville. Das war das Staatsgefängnis, etwa zweihundertzwanzig Meilen von Atlanta entfernt. Auf dem Weg dorthin behandelten sie mich, als wäre ich ein Schwerverbrecher. Sie hatten mich bis zu den Beinen angekettet und meine Beine an etwas im Boden festgebunden, damit ich nicht fliehen konnte. Es war eine lange Fahrt. Ich wusste nicht, wohin sie mich brachten. Diese Art von seelischen Qualen sind schlimmer als der Tod, wenn man kilometerlang fährt, hungrig und durstig, gefesselt und hilflos, wartend und nicht wissend, worauf man wartet.
Rettung kommt von Seiten von John F. Kennedy. Zwei Wochen vor den Präsidentschaftswahlen, bei denen er gegen den amtierenden Vizepräsidenten Richard Nixon antritt, ruft er bei Coretta King zuhause an, um ihr seine Besorgnis auszudrücken und seine Hilfe anzubieten. Kennedy übt Druck auf den Gouverneur von Georgia aus, der wiederum Druck auf den zuständigen Richter ausübt. Nach acht Tagen Haft wird Martin Luther King aus der Haft entlassen. Die schwarze Presse feiert die Anteilnahme und den Einsatz John F. Kennedys. Und eine Woche später gewinnt Kennedy in einer der knappsten Wahlen in der US-amerikanischen Geschichte mit rund einhunderttausend Stimmen Vorsprung. Rund 70 Prozent der schwarzen Stimmen haben für ihn gestimmt.
Fühle ich mich in einem Bereich meines Lebens ähnlich: hilflos wartend, ungewiss und fremdbestimmt? In der Stille bringe ich dies vor Gott und erinnere mich an Gottes nie endende Möglichkeiten.
Herr, mache mich zu einem Werkzeug deines Friedens und deiner Gerechtigkeit,
nach Franz von Assisi
By Sebastian SteinbachHerzlich Willkommen zu Lebensliturgien, Staffel 8, Gerechtigkeit ströme wie Wasser. In dieser Staffel begegnen wir dem Leben und den Worten von Martin Luther King: gewaltloser Widerstandskämpfer, Bürgerrechtler, Friedensnobelpreisträger und Pastor. Martin Luther King hatte ein besonderes Gespür für Gottes gerechtigkeitsliebendes Herz, eine klare Berufung von Gott und: er hatte den Mut, sich mit unermüdlicher Ausdauer für Gerechtigkeit, Gleichheit und Würde aller Menschen einzusetzen – koste es, was es wolle. Möge Gott uns mit seinem guten Geist leiten.
Zu Beginn meines Betens lege ich zur Seite, was mich beschäftigt und lasse es ruhig werden in mir.
Ich sammle meine Gedanken und atme langsam und bewusst.
Gewiss: Gott fordert eine ganze Menge, ruft uns ins Tun des Gerechten.
Wir hören Worte aus Jesaja 58, Psalm 34 und Lukas 6:
Gott spricht: Ein frommes Leben, das mir gefällt, sieht so aus: Löst die Fesseln der Ungerechtigkeit! Knotet alle Jochstricke auf! Schafft jede Art von Unterdrückung ab! Lasst ab vom Bösen und tut Gutes; sucht Frieden und jagt ihm nach! Liebt eure Feinde und tut wohl denen, die euch hassen. Segnet, die euch verfluchen und betet für die, die euch beleidigen.
Im Mai 1960 muss Martin Luther King eine Geldbuße von 25 Dollar zahlen. Er hat nach dem Umzug der Familie nach Atlanta vergessen, sein Auto umzumelden. Doch der zuständige Richter ist ein entschiedener Gegner der Bürgerrechtsbewegung und verurteilt ihn außerdem zu einer völlig übertriebenen Bewährungsstrafe von einem Jahr. Nun darf er sich zwölf Monate lang nichts zuschulden kommen lassen.
Doch die Sit-In-Bewegung kommt auch nach Atlanta und die Initiatoren drängen King, sich aktiv ihren Aktionen anzuschließen. Zunächst zögert er. Der Bürgermeister Atlantas ist vergleichsweise progressiv und offen für die Belange der Schwarzen. Die etablierte schwarze Führungsschicht Atlantas, zu der auch Kings Vater gehört, will die guten Beziehungen zur weißen Machtstruktur der Stadt nicht beschädigen. Doch am 19. Oktober beteiligt er sich aktiv an einem der Sit-Ins in Atlanta und wird mit einundfünfzig anderen Aktivisten verhaftet. Während die anderen nach drei Tagen wieder entlassen werden, wird für den weißen Richter, der King zu zwölf Monaten Haft auf Bewährung verurteilt hat, ein Traum wahr: Martin Luther King hat gegen seine Bewährungsauflagen verstoßen. Der Richter verurteilt King zu vier Monaten Schwerstarbeit in einem Arbeitslager in Georgia, in dem schwarze Gefangene immer wieder spurlos verschwinden. Daddy King erfährt von einem Freund, dass man eine Situation herbeiführen will, in der King von weißen, rassistischen Mitgefangenen getötet wird.
Frühmorgens, gegen drei Uhr, holten sie mich ab und brachten mich nach Reidsville. Das war das Staatsgefängnis, etwa zweihundertzwanzig Meilen von Atlanta entfernt. Auf dem Weg dorthin behandelten sie mich, als wäre ich ein Schwerverbrecher. Sie hatten mich bis zu den Beinen angekettet und meine Beine an etwas im Boden festgebunden, damit ich nicht fliehen konnte. Es war eine lange Fahrt. Ich wusste nicht, wohin sie mich brachten. Diese Art von seelischen Qualen sind schlimmer als der Tod, wenn man kilometerlang fährt, hungrig und durstig, gefesselt und hilflos, wartend und nicht wissend, worauf man wartet.
Rettung kommt von Seiten von John F. Kennedy. Zwei Wochen vor den Präsidentschaftswahlen, bei denen er gegen den amtierenden Vizepräsidenten Richard Nixon antritt, ruft er bei Coretta King zuhause an, um ihr seine Besorgnis auszudrücken und seine Hilfe anzubieten. Kennedy übt Druck auf den Gouverneur von Georgia aus, der wiederum Druck auf den zuständigen Richter ausübt. Nach acht Tagen Haft wird Martin Luther King aus der Haft entlassen. Die schwarze Presse feiert die Anteilnahme und den Einsatz John F. Kennedys. Und eine Woche später gewinnt Kennedy in einer der knappsten Wahlen in der US-amerikanischen Geschichte mit rund einhunderttausend Stimmen Vorsprung. Rund 70 Prozent der schwarzen Stimmen haben für ihn gestimmt.
Fühle ich mich in einem Bereich meines Lebens ähnlich: hilflos wartend, ungewiss und fremdbestimmt? In der Stille bringe ich dies vor Gott und erinnere mich an Gottes nie endende Möglichkeiten.
Herr, mache mich zu einem Werkzeug deines Friedens und deiner Gerechtigkeit,
nach Franz von Assisi

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