In Europa schien das Zeitalter der bilateralen Kriege der Geschichte anzugehören. Umso mehr erschütterte Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine das bislang vorherrschende Sicherheitsempfinden. Dabei kam es auch in jüngster Vergangenheit immer wieder zu bewaffneten Konflikten am Rande Europas – so auch im Sommer 2008 beim Kaukasuskrieg zwischen Georgien und Russland. Im Zentrum der Auseinandersetzungen stehen die beiden georgischen Provinzen Südossetien und Abchasien. Einblicke in die Hintergründe des #Georgienkrieges von 2008 gibt in dieser Folge Oberst a.D. Wolfang Richter von der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin. Er erklärt außerdem, weshalb sich Russlands Sicherheitspolitik und das Verhältnis zum Westen nach der Jahrtausendwende stetig verhärteten. Zudem geben wir einen Ausblick auf die daraus resultierenden Folgen für den aktuellen Krieg in der Ukraine.
Musik: *Ketsa - Lost Worlds https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
Timestamps
00:00 Einstieg und Rückblick
01:19 Transfer der Kriegssituation von 2008 zum aktuellen Krieg in der Ukraine
01:32 Entwicklung der Beziehungen zwischen Ost und West nach dem Kalten Krieg
02:20 Versprechungen nach dem Kalten Krieg und die NATO-Russland-Grundakte
04:23 Rechtsverbindliche Festlegungen im 2-plus-4-Vertrag
05:08 Russische Sicherheitsbedenken ernst genommen
06:04 Vertiefung der NATO-Russland-Verbindungen
07:22 NATO-Erweiterung und konventionelle Rüstungskontrolle
09:28 Beitritt der baltischen Staaten und Rumäniens und Bulgariens
10:11 Veränderung der Beziehungen nach der deutschen Einheit
10:39 Rüstungskontrolle als Hebel gegen Russland
12:51 Putins Narrativ zur Ukraine
15:18 Souveräne Entscheidung über NATO-Mitgliedschaft
16:02 Kaukasus-Krieg als Wendepunkt
19:54 Vergleich zwischen 2008 und der heutigen Situation
20:37 Unterschiede zum gegenwärtigen Krieg
21:11 Bruch des Völkerrechts und der europäischen Sicherheitsordnung
24:11 Falsche Narrative und fehlgeleitete Angriffsstrategie
27:39 Unterschiede und Parallelen zu Georgien 2008
30:36 Verhindern einer Ausweitung des Krieges und eines Nuklearkrieges
33:23 Deeskalation durch Abkommen und Kommunikation
34:29 Eskalation als Kriegsausweitung