Ein Regisseur erhält nicht oft die Gelegenheit, einen alten Low-Budget-Film Jahre später noch einmal inszenieren zu können. Michael Mann durfte SHOWDOWN IN L.A. unter dem Titel HEAT neu drehen – und Kiyoshi Kurosawa konnte seinen Thriller SERPENT’S PATH aus dem Jahr 1998 im Jahr 2024 noch einmal angehen. Die Handlung wurde nach Frankreich verlegt, die Hauptrollen sind mit Ko Shibasaki und Damien Bonnard japanisch und französisch besetzt. Wir hatten den 1998er Film nicht gesehen und so hat uns der harte Thriller mit seinen unerwarteten Twists voll erwischt.
Nach der Ermordung seiner 8-jährigen Tochter sinnt der Vater auf Rache, unterstützt von einer Psychotherapeutin. Sie entführen und foltern die Verdächtigen – aber haben sie überhaupt die Richtigen? Und was treibt die eiskalte Psychotherapeutin an? Die grausamen Details des Mordes werden zwar nicht gezeigt, die Beschreibung aber so oft wiederholt, bis auch das Publikum Teil der Folter wird. Erst als es schon längst kein Zurück mehr gibt, enthüllen sich die wahren Hintergründe. Der harte Thriller wird durch Kurosawas kühle, schnörkellose Inszenierung noch intensiver. Typisch auch die verlassenen Industrieanlagen als perfekte Schauplätze. Im Podcast direkt nach dem Film versuchen René von den Abspannguckern und Thomas das Gesehene zu verdauen.
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