Endlich keine Müll-Verbrennung?
Wie Kunststoff-Recycling in Deutschland besser werden könnte
Während Glas und Papier hohe Recyclingquoten erreichen, wird mehr als die Hälfte des Kunststoffabfalls in Deutschland verbrannt. Doch innovative Recyclingmethoden könnten das ändern.
Nur etwa 60 Prozent der in Deutschland anfallenden Kunststoffabfälle werden recycelt. Und diese Quote stagniert seit fast einem Jahrzehnt.
Was nicht recycelt wird, geht in die „thermische Verwertung“ oder anders gesagt: es wird verbrannt.
Doch das muss sich nun ändern. Denn die europäische Packaging and Packaging Waste Regulation schreibt vor, dass die Recycling-Quoten europaweit steigen müssen. Zudem sollen mehr recycelte Kunststoffe – die sogenannten Recyclate – für neue Verpackungen genutzt werden.
Damit wären Abfallunternehmen verpflichtet mehr zu recyceln. Doch wie? Ein Hebel ist weiterhin die Abfallvermeidung und verbessertes Produktdesign. Auch Maßnahmen zur besseren Trennung sind denkbar. Doch viele Verpackungen können heute nicht recycelt werden, weil sie entweder stark verschmutzt sind oder mit anderen Stoffen verklebt wurden.
Hier soll das chemische Recycling Abhilfe schaffen.
Denn im chemischen Recycling können auch solche Kunststoffabfälle teilweise oder komplett in ihre chemischen Bausteine zurückverwandelt werden. Diese Bausteine können dann wieder zur Produktion von neuen Kunststoffen genutzt werden.
Bereits vor Jahrzehnten wurden Prozesse des chemischen Recyclings wie beispielsweise Pyrolyse und Gasifizierung erforscht. Wegen des hohen Energiebedarfs galten die Verfahren lange als nicht wirtschaftlich. Doch das scheint sich nun zu ändern.
Hören Sie in der aktuellen Folge „Geht das auch grüner?“
Warum das chemische Recycling jetzt neu entdeckt wird, welche Anwendungsbeispiele es bereits gibt, mit welchem Verpackungsaufkommen in den nächsten Jahren gerechnet wirdund welche gesetzlichen regelungen den Markt umkrempeln könnten. Unsere Gäste:
Kim Cheng, Geschäftsführerin beim DVI, dem deutschen VerpackungsinstitutGabriele Haessig, Geschäftsführerin für Nachhaltigkeit bei Procter & GambleDr. Alexander Hofmann. Leiter Abteilung Kreislaufwirtschaftdes Fraunhofer UMSICHT
und Dr. Peter Dziezok, Direktor im Bereich Forschung und Entwicklung bei Procter & GambleDieser Podcast ist kein Produkt der Handelsblatt-Redaktion. Für den Inhalt sind die Interviewpartner*innen, Procter & Gamble und die Handelsblatt Media Group Solutions verantwortlich.