Die Trauerrednerin Rita Scheurer wollte eigentlich das Offene Trauer Café Bern einfach einmal aus beruflicher Neugier besuchen kommen. Was sie bei der Terminplanung noch nicht wusste: Sie würde die Trauergruppe gleich selber brauchen können. Wenige Stunden vor ihrem Besuch im Trauer Café musste Rita ihren Hund einschläfern lassen. Im Gespräch mit der Gruppe erfuhr sie dann Trost und Verständnis. Hier erzählt Rita über ihre Hündin Tapas, über den Verlust eines Tiers, über das Gefühl von einer Gruppe unbekannter Menschen wohlwollend und verständnisvoll aufgenommen zu werden. 

Vor über 21 Jahren ist Céline durch einen Autounfall gestorben. Sie war eine Tochter und eine Schwester. Stéphanie vom Offenen Trauer Café Bern ist die Schwester, die noch lebt. Sie spricht mit ihrem Vater über den Tod von Céilne. Entstanden ist ein sehr persönliches und authentisches Gespräch. Wie hat Célines Tod die Beziehung zwischen Stéphanie und ihrem Vater verändert? Warum kam es zu einem Bruch? Was für eine Rolle spielt die mittlerweile verstorbene Mutter/Ex-Frau? Und wie lebt man als Vater/Mutter mit dem Tod seines Kindes weiter?

Ein Mensch hinterlässt nach seinem Tod mehrere hundert (tausend?) Sachen zurück: Vom Bleistift bis zur Firma. Die Hinterbliebenen müssen entscheiden, was bleibt, bei wem und was gehen muss. Ist man allein damit, dann hat man zwar die ganze Arbeitslast, kann aber tun und lassen wie man will. Sind mehrere Personen daran beteiligt, dann kann das grosses Konfliktpotential bergen, ja sogar unwiderruflichen Streit inerhalb einer Familie verursachen. Lili und Stéphanie erzählen von den Erfahrungen der Teilnehmer:innen des Offenen Trauer Cafés und von eigenen Erlebnissen. 

Im zweiten Teil hörst du, wie Stéphanie sich über Floskeln aufregen kann, wie ausgleichend Lili ist und dass Trauer durch unendlich viele Gründe ausgelöst werden kann - auch durch fehlenden Sport.

Warum braucht es ein Trauer Café überhaupt und was macht so eine Trauerbegleiterin eigentlich? Lili und Stéphanie beantworten die Fragen von Bastian Zuberbühler, der als Radiojournalisten ansonsten eigentlich nur  lebensbejahende Themen behandelt - so glaubte er zumindest. Denn nach dem Gespräch ist er sicher: Trauer ist Leben!