Noch einmal ein Blick auf Franziskus, einen Papst, der sich nicht im Elfenbeinturm der Theologie hinter den Mauern des Vatikans versteckt, sondern mit 87 Jahren kreuz und quer durch Belgien reist. Dabei stellt er sich allen Vorwürfen, trägt die Last der 2000jährigen Vergangenheit, übernimmt Verantwortung für die Verfehlungen schwacher und kranker Einzelner. Missbrauch, Homoehe, Stellung der Frau, Migration, Klima, Krieg und Terrorismus. Kein Eisen ist ihm zu heiß, als dass er nicht eine abgewogene Haltung dazu in freier Rede vortragen könnte. „Zu wenig, zu spät, zu schwach“ – wer nicht das große Ganze einschließlich 1,4 Milliarden Gläubiger weltweit im Blick hat, wird sich immer wieder an der Figur des Pontifex maximus abzuarbeiten versuchen. Doch dieser Heilige Vater setzt dem etwas entgegen: er weiß, wie man die richtigen Bilder produziert, die es dann auch in die Medien schaffen. Vom Rollstuhl aus.