Share Hedgework-Talk rund um alternative, digitale und nachhaltige Investments
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By Uwe Lill
The podcast currently has 76 episodes available.
„Geld erfolgreich zu verwalten, heißt Risiken zu managen.“ Mit dieser Kernthese weist Kay Tönnes, der Geschäftsführer von Antecedo Asset Management aus Bad Homburg auf die dramatischen Veränderungen hin, denen Asset Manager heute schon ausgesetzt sind. In den vergangenen beiden Jahrzehnten hat es drei große Bewegungen gegeben:
Am 24. September findet der 13. FERI Hedgefonds Investmenttag statt. Und zwar zum ersten Mal in den Räumen der Frankfurt School of Finance & Management. „Damit wollen wir unseren akademischen Ansatz noch stärker herausstellen“, sagt Marcus Storr, Head of Alternative Investments der FERI AG, im 75. Hedgework-Talk. Storr beobachtet bei institutionellen Investoren ein klares Ansteigen des Wissens rund um Hedgefonds über die Jahre seit dem ersten FERI Hedgefonds Investmenttag vor dreizehn Jahren, was sich vielfach in Renditevorteilen ausgezahlt habe. Im Podcast spricht der Hedgefonds-Profi über die gute Marktentwicklung in den Jahren 2023 und 2024, warum große Hedgefonds-Manager große Assets bekommen und dass es seit langem wieder einmal mehr Hedgefonds-Neugründungen als Schließungen gibt. Auch für die nahe Zukunft sieht Storr eine weiterhin gute Entwicklung bei Hedgefonds: „Equity-/Long-Short, Credit-Strategien und generell marktunabhängige Ansätze wie Pair Trades dürften weiter auf großes Interesse stoßen.“
Der globale technologische Fortschritt macht es möglich: Die Frankfurter Exaloan AG verfügt über 70 Millionen Kreditdatensätzen von 44 digitalen Kreditplattformen aus 23 Ländern – von den USA über Afrika und Asien bis Europa. Gründer und CEO Luca Frignani erläutert im Hedgework-Talk, wie das Unternehmen diesen globalen Markt für institutionelle Investoren zugänglich macht. „In Ländern ohne dichte Banken-Infrastruktur sind digitale Plattformen oft der einzige Weg für Unternehmen, an Kredite zu kommen“, erläutert Frignani. Allerdings ist die Refinanzierung für die digitalen Plattformen oft schwierig – diese Lücke füllt Exaloan. Die Kredite werden automatisiert von Exaloan mit einem selbst entwickelten Risikomodell geprüft und bewertet. In Zusammenarbeit mit Asset Managern stellen Frignani und sein Team aus Kapitalmarkt- und Softwareexperten anschließend ein investierbares Vehikel zusammen. „Damit sind deutlich höhere Renditen als zum Beispiel im High-Yield-Markt möglich, obwohl die Ausfallraten der Kredite vergleichbar sind“, hebt Frignani hervor.
Kaum zu glauben, aber wahr: Collateralized Loan Obligations oder CLOs sind ein Billionen-Dollar-Markt, den trotzdem kaum ein Anleger richtig kennt. In den USA kaufen CLO-Anbieter rund 70 Prozent aller Unternehmenskredite am Markt und unterteilen sie in verschiedene Risiko-Tranchen. „Daraus ergibt sich der große Vorteil bei CLOs, dass sich Investoren selbst aussuchen können, mit welchem Risikoprofil sie sich engagieren wollen“, sagt Paavo Bartsch von CIS Asset Management im Hedgework-Talk. Der Eschborner Asset Manager kann seit seiner Gründung 2007 einen Track Record von 11,2% p.a. für sein CLO-Portfolio vorweisen. „Wichtig für Investoren ist zudem, dass CLOs breit über viele Branchen diversifiziert sind“, sagt Ines Bartsch, die für das Fondsmanagement zuständig ist. CLOs sind durch die Unternehmenskredite erstrangig besichert und unterscheiden sich deutlich von CDOs (Collateralized Debt Obligations), die bei der Finanzkrise 2008 eine unrühmliche Rolle gespielt haben.
Volatilitäts-Strategien gelten für viele als Exot unter den Anlagemöglichkeiten. „Zu Unrecht“, sagt Mark Ritter, Portfoliomanager bei Lupus alpha. „Vola-Strategien senken als Beimischung insgesamt das Risiko im Portfolio und weisen derzeit eine äußerst attraktive Renditeerwartung auf“, betont Ritter im Hedgework-Talk. Konkret wirken sich aktuell zwei Entwicklungen am Kapitalmarkt positiv aus: Durch das höhere Zinsniveau hat sich die Verzinsung der Basis-Bond-Portfolios deutlich verbessert. Zum anderen ist die Vola-Risikoprämie heute nachhaltig höher als vor der Corona-Pandemie. Unterm Strich liege die Renditeerwartung für die Vola-Strategie von Lupus alpha mittelfristig bei rund 8 Prozent p.a., stellt Ritter klar.
Nach Ansicht von Martin Roßner, Gründer des Asset Managers ThirdYear Capital aus München, unterschätzen die Märkte die positiven Effekte der Künstlichen Intelligenz (KI) auf die Produktivität vieler Unternehmen. „Daraus ergeben sich aktuell einmalige Investmentchancen, weil viele Investoren noch auf die Zins- und Inflationsrisiken fokussiert sind“, stellt Roßner, der eine Global-Makro-Strategie managt, im Hedgework-Talk klar. In einigen Anlageklassen gebe es aufgrund der Konzentration auf Marktrisiken hohe Preisabschläge. Hier bestehe erhebliches Erholungspotential, wenn die durch KI erreichten Effizienzgewinne deutlicher sichtbar werden. Im Hedgework-Talk erläutert Roßner außerdem, warum gerade bei Unternehmen aus der Dienstleistungsbranche die Effekte durch KI besonders groß sind.
Investitionen in privat geführte, nicht börsennotierte Unternehmen – Private Equity – locken mit langfristig höheren Renditen als traditionelle Aktienmärkte. Das gelte gerade in der aktuellen Marktphase mit schwacher Konjunktur, erhöhter Inflation und gestiegenen Zinsen. „Gerade in schwierigen Marktphasen aufgelegte Private-Equity-Fonds sind interessant“, sagt Margareta McConnell, Head of DACH von Moonfare, einer digitalen Plattform, die Privatanlegern Zugang zu ausgesuchten Private-Equity-Fonds bietet. Denn Private-Equity-Investoren können derzeit Firmenanteile zu niedrigeren Bewertungen erwerben und durch Unterstützung im operativen Geschäft einen Mehrwert erzielen. Im Hedgework-Talk erläutert Margareta McConnell außerdem, wie die ELTIF 2.0-Strategie von Moonfare den Zugang von Privatanlagern zu erstklassigen Private-Equity-Investments ermöglicht.
Für Alternative Investments wird 2024 ein wichtiges Jahr. Sehr viele regulatorische Vorhaben sind auf dem Weg: AIFMD2, ELTIF 2.0, Sustainable Investments, Digitale Investments und das Jahressteuergesetz sind nur einige Stichworte. Frank Dornseifer, Geschäftsführer des Bundesverbandes Alternative Investments (BAI), gibt einen Überblick und bewertet die Situation. „Die Regulierung geht in die richtige Richtung“, urteilt der Experte. Aus seiner Perspektive ist es das erste Mal seit 15 Jahren, dass Politik und Regulatoren nach praktikablen Wegen für die Branche suchen. „Wir bemerken eine Stärkung des Gedankens Richtung Standort- und Wirtschaftspolitik ebenso wie das Bemühen um einen gewissen Bürokratieabbau.“ Unter den regulatorischen Initiativen befasst sich Frank Dornseifer im Podcast insbesondere damit, was AIFMD2 und die neue ELTIF-Regulierung für Anleger konkret bedeuten.
Im Podcast erfahren Sie:
Die Zulassung der ersten Bitcoin-ETFs in den USA durch die Aufsichtsbehörde SEC war das Aufreger-Thema im Januar 2024 und wird kontrovers diskutiert – wird damit die Grundidee des „unabhängigen“ Bitcoin verraten? Im 68. Hedgework Talk legt sich Maximilian Bruckner, langjähriger Kryptoexperte und Business Development Manager bei WM Datenservice, fest – für ihn überwiegen die Vorteile: „Der Bitcoin-ETF ist ein voller Erfolg!“ Seiner Ansicht nach kann man nicht erwarten, dass der Bitcoin sich bei breiten Anlegergruppen durchsetzt, ohne dass traditionelle Finanzprodukte wie ETFs eingesetzt werden. Spannend zu sehen wird sein, ob sich in Europa eine ähnliche Dynamik entwickelt. In den USA überbieten sich Asset Manager mit Produkt-Angeboten und unterbieten sich bei den Gebühren – die Investoren freuen sich.
Dr. Hanno Beck, Professor an der Fachhochschule Pforzheim und ehemaliger Finanzjournalist der FAZ, widmet sich im aktuellen Hedgework-Talk dem digitalen Euro. Wichtige Fragen sind hier: Was sind die Unterschiede zu Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum? Wenn der digitale Euro tatsächlich wie Bargeld auf dem Smartphone ist – warum brauche ich dann noch ein Girokonto?
Besonders spannend ist nach Ansicht von Hanno Beck die Motivation der EZB. Digitale Devisen anderer Staaten und Kryptowährungen setzen die EZB unter Druck, hier voranzugehen. Interessant ist die Frage, inwieweit der digitale Euro tatsächlich anonym sein wird, insbesondere im Kontext von Steuerhinterziehung und Geldwäsche. Dr. Hanno Beck analysiert außerdem potenzielle Auswirkungen für Geschäftsbanken und private Wettbewerber wie Visa und PayPal.
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