Ein kleines Waldstück bei Isjum: In der Luft hängt der faulig-süße Geruch des Todes. Männer in weißen Overalls bergen Leichen, es sind Hunderte. Wie in anderen befreiten Gebieten in der Ukraine untersuchen Ermittler, ob die russischen Besatzer in dieser Kleinstadt Kriegsverbrechen begangen haben. Der Krieg in der Ukraine wird auch juristische Folgen haben müssen, meint FUNKE-Reporter Jan Jessen.
Jan hat Isjum besucht und berichtet in dieser Folge über das, was er dort gesehen, gerochen und erlebt hat. Ende März wurde Isjum von russischen Streitkräften besetzt. Anfang September befreiten die Ukrainer die Stadt, hunderte Leichen wurden in Massengräbern gefunden.
In der neuen Folge hört Ihr von Dymtro Shevchuk. Er ist der stellvertretende Leiter einer Abteilung bei der Nationalen Polizei der Ukraine, die sich mit der Aufklärung von Kriegsverbrechen beschäftigt. Shevchuk erklärt, wie mit den Leichen umgegangen wird und ob es Erkenntnisse über Folter der Toten gibt.
Außerdem spricht Jan mit Alexander Schwarz, Leiter der Koordinierungsstelle für Völkerrecht bei Amnesty International. Schwarz erklärt, welche Schwierigkeiten es bei der Ermittlung von Kriegsverbrechen gibt und wie Täterinnen und Täter vor Gericht gebracht werden können.
+++
Zum Anhören: Die Folge zu den ukrainischen Offizieren.
+++
Jan Jessen ist Politikchef der Neuen Ruhr / Neuen Rhein Zeitung (NRZ) der FUNKE Mediengruppe in Essen. Er berichtet seit Jahren über die Konflikte in der Welt. Gemeinsam mit FUNKE-Fotograf Reto Klar hat er mehrfach die Ukraine besucht, unterstützt durch den ukrainischen Organisator und Journalisten Oleg Reshetniak und die Übersetzerin Dasha Sachkova.
+++
Haben Sie Feedback oder Fragen an Jan Jessen? Dann schreiben Sie uns an [email protected]
Folgen Sie unserem Podcast kostenlos in ihrer liebsten Podcast-App, zum Beispiel auf Spotify, Apple Podcasts, Google Podcasts.
"So fühlt sich Krieg an" ist ein Podcast der NRZ im Auftrag der FUNKE Mediengruppe.