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In den Trainingsdaten für Systeme generativer KI finden sich Abermillionen urheberrechtlich geschützter Werke. Die Inhaber:innen der Rechte an diesem Material sind weder gefragt worden, ob sie dieser Form der Verwertung zustimmen, noch wurden sie dafür bezahlt. Dass Texte, Bilder und Musikstücke im Internet öffentlich verfügbar sind, feiern viele als Errungenschaft für freie Bildung und Teilhabe am kulturellen Reichtum der Menschheit. An profitorientierte Firmen, die auf dieser Basis große Sprachmodelle entwickeln, hat man dabei freilich nicht gedacht. Nun drohen KI-Systeme, die ihre Ergebnisse auf Grundlage gratis abgesammelter Inhalte produzieren, genau die Kreativen zu ersetzen, deren Kreativprodukte sie nutzen. Verlage und Verwertungsgesellschaften sind unter Druck. Sie versuchen, Regeln für den Umgang mit KI im professionellen Arbeitsprozess zu entwickeln und die Rechte der von ihnen vertretenen Kulturschaffenden zu schützen – vor allem gegenüber außereuropäischen Konzernen, die die technische Entwicklung dominieren. Welche Rechte können Autor:innen, deren Werke bereits in den Trainingsdaten von GPT und Co. auftauchen, in dieser komplexen Lage überhaupt noch einfordern? Wie hoch ist der Preis für KI, wenn das Urheberrecht in diesem Bereich nicht zählt? Wie lässt sich menschliche Kreativarbeit zukünftig vor der Verwertung durch IT-Konzerne schützen?
Nina George ist Schriftstellerin, Übersetzerin und Moderatorin. Seit vielen Jahren setzt sie sich in politischen Prozessen aktiv für die Rechte von Künstler:innen und Kulturschaffenden ein, etwa als Präsidentin des European Writers‘ Council. Im Digitalgespräch schildert die Expertin Herausforderungen, mit denen sich Kreative und Schreibende durch die Entwicklung generativer KI konfrontiert sehen und welche Player dabei zentral sind. Sie beschreibt, welche Interessen unterschiedliche Akteure in aktuellen Aushandlungsprozessen verfolgen, macht Vorwürfe und Forderungen gegen Politik und KI-Entwickler klar und zeigt mögliche Zukunftsszenarien auf. Mit den Gastgeberinnen Marlene Görger und Petra Gehring diskutiert George, ob ein vernünftiger Umgang mit generativer KI in der Kreativwirtschaft denkbar ist, und welche Lebenswirklichkeiten der Streit um den Wert menschlicher Urheberschaft und Kulturleistung betrifft.
Link zum Originalbeitrag: https://zevedi.de/digitalgespraech-052-nina-george
Zur Webseite des European Writers‘ Council: https://europeanwriterscouncil.eu/
In den Trainingsdaten für Systeme generativer KI finden sich Abermillionen urheberrechtlich geschützter Werke. Die Inhaber:innen der Rechte an diesem Material sind weder gefragt worden, ob sie dieser Form der Verwertung zustimmen, noch wurden sie dafür bezahlt. Dass Texte, Bilder und Musikstücke im Internet öffentlich verfügbar sind, feiern viele als Errungenschaft für freie Bildung und Teilhabe am kulturellen Reichtum der Menschheit. An profitorientierte Firmen, die auf dieser Basis große Sprachmodelle entwickeln, hat man dabei freilich nicht gedacht. Nun drohen KI-Systeme, die ihre Ergebnisse auf Grundlage gratis abgesammelter Inhalte produzieren, genau die Kreativen zu ersetzen, deren Kreativprodukte sie nutzen. Verlage und Verwertungsgesellschaften sind unter Druck. Sie versuchen, Regeln für den Umgang mit KI im professionellen Arbeitsprozess zu entwickeln und die Rechte der von ihnen vertretenen Kulturschaffenden zu schützen – vor allem gegenüber außereuropäischen Konzernen, die die technische Entwicklung dominieren. Welche Rechte können Autor:innen, deren Werke bereits in den Trainingsdaten von GPT und Co. auftauchen, in dieser komplexen Lage überhaupt noch einfordern? Wie hoch ist der Preis für KI, wenn das Urheberrecht in diesem Bereich nicht zählt? Wie lässt sich menschliche Kreativarbeit zukünftig vor der Verwertung durch IT-Konzerne schützen?
Nina George ist Schriftstellerin, Übersetzerin und Moderatorin. Seit vielen Jahren setzt sie sich in politischen Prozessen aktiv für die Rechte von Künstler:innen und Kulturschaffenden ein, etwa als Präsidentin des European Writers‘ Council. Im Digitalgespräch schildert die Expertin Herausforderungen, mit denen sich Kreative und Schreibende durch die Entwicklung generativer KI konfrontiert sehen und welche Player dabei zentral sind. Sie beschreibt, welche Interessen unterschiedliche Akteure in aktuellen Aushandlungsprozessen verfolgen, macht Vorwürfe und Forderungen gegen Politik und KI-Entwickler klar und zeigt mögliche Zukunftsszenarien auf. Mit den Gastgeberinnen Marlene Görger und Petra Gehring diskutiert George, ob ein vernünftiger Umgang mit generativer KI in der Kreativwirtschaft denkbar ist, und welche Lebenswirklichkeiten der Streit um den Wert menschlicher Urheberschaft und Kulturleistung betrifft.
Link zum Originalbeitrag: https://zevedi.de/digitalgespraech-052-nina-george
Zur Webseite des European Writers‘ Council: https://europeanwriterscouncil.eu/
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