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By Verlag und Druckerei Main-Echo GmbH & Co. KG Aschaffenburg
The podcast currently has 21 episodes available.
Kirchenmusikdirektor Christoph Emanuel Seitz plant schon für den Herbst: Mozarts Requiem und die c-Moll-Messe würde er gerne mit der Aschaffenburger Kantorei einstudieren. Ende des Jahres könnte Bachs Weihnachtsoratorium wieder in der Christuskirche erklingen. Wenn, ja wenn die Corona-Zahlen es zulassen, dass Chöre und Orchester proben können.
Im Podcast »Kultur in der Krise« berichtet Seitz, wie die Pandemie die Kirchenmusik eingeschränkt hat. Denn Kirchen sind nicht nur Orte des Glaubens, sondern auch Räume für Kultur und Kulturvermittlung: Kinderchor, Posaunenchor, Gospelchor, Oase-Chor, zwei Bands und die rund 80 Sängerinnen und Sänger der Aschaffenburger Kantorei machen allein unter dem Dach der Christuskirche Musik.
»Die Arbeit mit den Chören war empfindlich eingeschränkt«, sagt Seitz, der als Kirchenmusikdirektor Ansprechpartner für alle Chöre im evangelischen Dekanatsbezirk Aschaffenburg ist. Phasenweise waren in den zurückliegenden Monaten gar keine Chorproben erlaubt, dann wieder mussten Sängerinnen und Sänger jeweils zwei Meter Abstand untereinander halten. Inzwischen probt die Kantorei wieder im Bachsaal: Seitz bietet aktuell immer mittwochs im zweiwöchentlichen Wechsel zwei Proben hintereinander an, probt also jeweils mir rund 20 Personen.
Dass die Christuskirche jetzt schon wieder am Start ist, soll am 10. Juli auch die Aschaffenburger Kulturnacht zeigen: Um 19 Uhr ist ein Evensong, also ein musikalisches Abendgebet, geplant und um 21 Uhr ein Nachtkonzert mit Sonja Fiedler an der Harfe.
Foto: Stefan Gregor
Mit Imagefilm Musik: Stay Alive von Frametraxx
Die Entscheidung ist noch recht frisch: Das Johannesberger Mühlbergfestival wird auch in diesem Sommer ausfallen. Die Fest-Organisatoren von der Aktion Jugend Johannesberg (AJJ) haben lange überlegt, ob es eine Alternative geben könnte. »Aber wenn wir feiern, dann wollen wir das richtig«, sagt Johannes Fuchs im Podcast »Kultur in der Krise«. Ein Mühlbergfestival mit angezogener Corona-Handbremse soll es nicht geben.
Fuchs ist 25 und Kassier in dem Verein, der das Traditionsfest seit rund 40 Jahren auf die Beine stellt. Alle, die zum Team gehören, stecken Schweiß und Herzblut in »ihr« Festival: Eine Woche dauert der Aufbau in der Waldlichtung bei Johannesberg, drei Tage wird gefeiert, dann wieder eine Woche abgebaut. Zu viel Aufwand, um am Ende nur abgespecktes Programm zu machen. Zu hohes finanzielles Risiko für den Verein, der kostendeckend arbeiten muss. Fester Bestandteil des Festivals ist der Zeltplatz: Auch Camping und Corona wären kaum zu vereinbaren.
Im Podcast gewährt Fuchs einen Blick hinter die Kulissen des Festes, das Kult-Charakter genießt und viele Stammgäste hat.
Der Verein hat die Corona-Zeit gut überstanden – der Zusammenhalt ist stark, »Crew love ist true love« steht auf den T-Shirts der Mühlberghelfer. Doch wird Corona langfristig Einfluss auf die Besucherzahlen haben, weil kommende Generationen in den prägenden Jugendjahren coronabedingt gar nicht erst die Chance hatten, das Festival für sich zu entdecken? Auch Johannes Fuchs hat als Teenager seine Liebe zum »Mühlberg« entdeckt und kam so zum Helferteam. Jetzt setzen er und seine Crew alle Hoffnungen auf 2022 – und auf das hoffentlich nächste Mühlbergfestival.
Foto: Björn Friedrich
Mit Imagefilm Musik: Stay Alive von Frametraxx
Andrea Müller und Helmut Massenkeil bewegen sich auf dem Grad zwischen Kunst und Kunsthandwerk – nicht nur in ihrem eigenen Schaffen als Keramikerin und Bildhauer. Sondern auch, wenn sie, wie sie es seit Jahrzehnten tun, als Organisatoren des Aschaffenburger Kunsthandwerkermarkts anderen Kreativen eine Bühne bereiten.
Schon zum zweiten Mal in Folge muss der traditionsreiche Markt im Aschaffenburger Schlosshof heuer coronabedingt ausfallen. Im vergangenen Jahr haben Andrea Müller und Helmut Massenkeil spontan eine Alternative geschaffen und über ein Dutzend Gäste ins Umfeld ihrer Werkstatt-Galerie auf dem Stiftsberg eingeladen. Auch dieses Jahr würden die beiden gerne wieder einen solchen Markt im Kleinformat auf die Beine stellen – »wenn es gewünscht wird«, sagt Andrea Massenkeil. Wenn also die Stadtverwaltung das Vorhaben wie im vergangenen Jahr unterstützt.
Im Podcast »Kultur in der Krise« spannen Müller und Massenkeil einen weiten Bogen. Vielen freischaffenden Kunsthandwerkern seien in der Corona-Zeit fast alle Möglichkeiten weggebrochen, Umsatz zu machen – der nun mal Grundlage dafür sei, vom Handwerk leben zu können. »Wenn du keine Ausstellungen machen kannst, keine Märkte machen kannst — dann hast du schlechte Karten«, sagt Massenkeil.
Vermisst hat das Künstlerpaar in der Corona-Zeit aber vor allem ideelle Unterstützung: ein offenes Ohr, ein sichtbares Zeichen vonseiten der institutionalisierten Kulturbetriebe. Sie selbst wollen nun aber zeigen, dass sie noch und wieder da sind: mit einer Sommerausstellung vom 7. bis 11. Juli in der Stiftsgasse 10.
Foto: Petra Reith
Dieses Gespräch wurde am 18. Juni 2021 geführt
30 000 Menschen an drei Tagen: So, wie die Aschaffenburger üblicherweise im Juli ihr Fest Brüderschaft der Völker feiern, wird es in diesem Jahr nicht möglich sein. Im Podcast »Kultur in der Krise« erzählt Fest-Koordinatorin Andrea Hefter, was vom 16. bis 18. Juli als Alternative geplant ist.
»Es wird ein ganz anderes Fest sein, das ist klar«, sagt Hefter, die beim Stadtjugendring für die Themen Integration, Inklusion und Partizipation zuständig ist. »Aber allen Beteiligten war auch klar, dass die Werte, für die dieses Fest steht, von besonderer Bedeutung sind – gerade in Zeiten wie diesen.« Welche Werte sie meint? Zusammenhalt statt gesellschaftliche Spaltung. Aufbruch statt Resignation. Der Stadtjugendring organisiert das Brüderschaftsfest seit nunmehr elf Jahren – das Fest selbst gibt es seit 1983. Über 100 ehrenamtliche Kulturvereine, Jugendgruppen, Migrantenselbst- und Hilfsorganisationen beteiligen sich Jahr für Jahr am Fest.
In diesem Jahr haben die Organisatoren das Angebot der Stadt angenommen, im Rahmen der Aschaffenburger Sommerbühnen im Nilkheimer Park zu feiern – zum ursprünglich geplanten Termin vom 16. bis 18. Juli. Die Kulturvereine werden dann vor allem für ein vielseitiges Bühnenprogramm sorgen. Wie viele Besucher erlaubt sein werden, wird von den aktuellen Corona-Inzidenzen und -Auflagen abhängen. Das Fest werde wie gewohnt keinen Eintritt kosten, kündigt Hefter an.
»Für mich ist es das beste Fest der Welt«, sagt sie, »weil es von den Menschen, die hier leben, für die Menschen, die hier leben, ausgerichtet wird.«
Foto: Björn Friedrich
Dieses Gespräch wurde am 17. Juni 2021 aufgezeichnet
Corona hin oder her: Der Neue Kunstverein Aschaffenburg (NKV) hat trotz Pandemie fast alles geschafft, was im Jahresprogramm 2021 steht. Die zeitgenössische Kunst, die im Kunstlanding ausgestellt wird, ist nämlich inzwischen immer auch online auf www.kunstlanding-virtuell.de zu sehen: In kleinen Videos und Werkstattgesprächen erklären die Künstler und Künstlerinnen hier sogar selbst ihre Werke, fast wie bei einer exklusiven Führung.
So hat der Kunstverein in der Corona-Zeit nicht nur dem Publikum viel geboten, sondern auch die Künstler nach Kräften unterstützt.
Elisabeth Claus und Iris Solbès vom NKV erklären im Podcast „Kultur in der Krise“, warum Corona das austarierte Geschehen auf dem Kunstmarkt dennoch ins Wanken gebracht hat. Denn wenn Ausstellungen ausfallen, fehlen den Künstlern wichtige Plattformen, um Museen oder potentielle Käufer auf sich aufmerksam zu machen. Den Künstlern habe man sich verpflichtet gefühlt, erklärt Elisabeth Claus. Die Mitarbeiter im Kunstlanding in Kurzarbeit zu schicken, sei auch deshalb nicht in Frage gekommen. Der Verein muss für das stattliche Haus am Landing immerhin keine Miete bezahlen – diese Räumlichkeiten stellt die Stadt Aschaffenburg.
Gefehlt haben dem Verein auch die Kunstmessen und Kongresse – wichtige Orte für Austausch und Inspiration auf dem Kunstmarkt, Börse für die Ausstellungen der Zukunft, wie Iris Solbès erklärt. Sie hat in der Corona-Zeit die Geschäftsführung im Verein übernommen, während Elisabeth Claus schon seit Vereinsgründung als Vorsitzende zeichnet. 30 Jahre gibt es den NKV in diesem Jahr: Gefeiert werden soll beim Sommerfest am 24. Juli.
Zuvor steht am 10. Juli aber zunächst die Museumsnacht an – daran beteiligt sich der NKV mit der aktuellen Ausstellung „Väter und Söhne“ und Musik im lauschigen Innenhof des Kunstlanding. Und die Ausstellung ist derzeit auch regulär und ohne Voranmeldung für Besucher geöffnet: Die niedrigen Inzidenzwerte machen es möglich.
Foto: Petra Reith
Dieses Gespräch wurde am 17. Juni 2021 augezeichnet.
Mit Imagefilm Musik: Stay Alive von Frametraxx
Partys sind ihre Profession: Quang La und Stephan Ebert sind seit den 1990ern in der Aschaffenburger Szene bekannt, seit 2016 betreiben sie den Club Quincy Schultz in der Ludwigspassage. Doch seit 15 Monaten dürfen keine Menschen mehr dort tanzen. Genauso lange kämpfen Quang La und Stephan Ebert schon für das Überleben ihres Clubs.
Als Clubbetreiber bewegen sie sich auf dem Grat zwischen Gastronomie und Kulturbranche. Doch ihre Art von Kultur – urbane Subkultur, Clubkultur – wurde von Corona komplett ausgebremst. Übrig bleibt die Gastronomie. Ebert und La haben umdisponiert und auch in diesem Jahr das Angebot der Stadt angenommen, im offenen Schöntal einen temporären Biergarten zu betreiben; „Pop Up Pausenhof“ nennen sie den. Der Biergarten mildert zumindest das Problem der fehlenden Einnahmen. Doch dort können Ebert und La Clubkultur nicht so feiern, wie sie gerne würden: Sperrstunde, Anwohner und natürlich die Corona-Regeln setzen dem Spaß enge Grenzen.
Frühestens im nächsten Jahr, so schätzt Stephan Ebert, könne es wieder so etwas wie Normalität im Nachtleben geben. Bis dahin will das Quincy-Team auf jeden Fall durchhalten – und weiter kreativ sein. Um im Gespräch und über Wasser zu bleiben, hatte das „Quincy“ im vergangenen Jahr etliche Alternativen auf die Beine gestellt: Zum Beispiel einen Cocktail-Lieferservice oder eine Merchandise-Kollektion, mit der die Stammgäste den Club unterstützen konnten.
Aber eigentlich würden Stephan Ebert und Quang La viel lieber Programm machen: namhafte DJs nach Aschaffenburg einladen, Partys zelebrieren. Auch kleine Konzerte, Comedy und Open-Stage-Abende gab es vor Corona regelmäßig im Club Quincy Schultz. Für die Zukunft kann sich Quang La auch gut vorstellen, mit dem Kulturamt zusammenzuarbeiten, um mehr auf die Beine stellen zu können. Fest steht für die beiden Clubbetreiber auf jeden Fall: Sobald Corona vorüber ist, geht im Quincy Schultz die Party weiter.
Foto: Petra Reith
Dieses Gespräch wurde am 18. Juni 2021 aufgezeichnet.
Mit Imagefilm Musik: Stay Alive von Frametraxx
»Ich hatte drei Läden im Lockdown«, sagt der Aschaffenburger Kabarettist Urban Priol – er spricht von seinem Theater, dem Aschaffenburger Hofgarten-Kabarett; von der angeschlossenen Gastronomie und von sich selbst als Künstler, dem durch Corona die Bühne genommen war.
Drei Läden im Lockdown: Für einen wie Priol heißt das – zum Glück – nicht nur Zwangspause. Sondern auch: Aufreger noch und nöcher, täglich neuer Stoff für politisches Kabarett. Seinen Humor hat der 60-Jährige in der Pandemie nicht verloren, das wird im Podcast »Kultur in der Krise« schnell klar: »Ich bin gar nicht mehr nachgekommen«, berichtet er. »Am schlimmsten war’s für mich, als bei der Testverteilung die Taskforce Scheuer und Spahn gegründet wurde. Da stößt Satire an ihre Grenzen!«
Im Podcast ist Priol gemeinsam mit Hofgarten-Geschäftsführer Axel Teuscher zu Gast. Die beiden blicken zurück auf die Corona-Monate, in denen nicht immer klar war, wie ihre Bühne überleben würde. Sie haben viel zu erzählen und einiges zu schimpfen, spielen sich die Bälle zu. Manchmal klingt das nach Spontan-Kabarett für die Ohren, oft nach kritischer Gegenwartsbetrachtung.
Und immer wieder klingt dieses Gespräch so, als ob es endlich wieder aufwärts geht – auch wenn sich die Kabarett-Macher dringend mehr Planbarkeit von der Politik wünschen würden. Priol hat die ersten Auftritte des Sommers schon hinter sich. Am kommenden Wochenende wird er auch zweimal im Hofgarten-Theater spielen, also bewusst nicht unter freiem Himmel; um den Menschen die Angst zu nehmen, um Hoffnung für den Herbst zu machen. Hoffnungsvolles Zeichen: Beide Auftritte sind ausverkauft.
Dieses Gespräch wurde am 14. Juni 2021 aufgezeichnet.
Foto: Stefan Gregor
Mit Musik: Stay Alive von Frametraxx
Wie hat sich Corona auf die lokale Nachwuchs-Musikszene ausgewirkt? Aschaffenburgs bester Gesprächspartner zu diesem Thema ist Steffen Gerlach aus dem Jukuz-Musikbüro. Im Podcast »Kultur in der Krise« spricht er über Bands, die sich nicht finden, Beats aus dem Kinderzimmer und über neue Wege, junge Musik aus der Region bekannt zu machen.
Seit 25 Jahren, also seit es das Aschaffenburger Jugend- und Kulturzentrum gibt, leitet Steffen Gerlach das Musikbüro im Jukuz. Er behält ständig den Überblick über die lokale Musikszene, hat ein besonderes Augenmerk auf den Nachwuchs. Und Gerlach sieht den Wandel: Jahrelang hat er vor allem Rockbands gefördert, Proberäume und Konzerte organisiert. Heute gibt's nur noch wenige Nachwuchsbands, aber immer mehr junge Rapper und Beat-Produzenten in und um Aschaffenburg. Musik, die im Internet passiert und selten auf der Bühne.
Gerlach will junge Musiker vernetzen – und sie auch in der analogen Welt zusammenbringen. Weil das in der Corona-Zeit schwerer ist als je zuvor, hat das Musikbüro einen Livestream auf Youtube etabliert, um lokale Musik vorzustellen. Quer durch alle Genres veröffentlichen ortsansässige Musiker Woche für Woche gut 20 neue Tracks, berichtet Gerlach. Aber auch Live-Konzerte soll es im Sommer endlich wieder geben: am 12. Juli (mit den Bands Cinema Nova, Vero & Band und John Grey im Nilkheimer Park) und am 23. Juli (Dimtrail, Horsemilk und Lovely Dust im Alten Forstamt). Geplant sind außerdem zwei Termine im August: Am 14. gibt's Rap, am 18. August spielen die Bands Dead Taste und Blackbox Reset.
Foto: Stefan Gregor
Dieses Gespräch wurde am 12. Juni 2021 aufgezeichnet
Mit Musik: Stay Alive von Frametraxx
Die Aschaffenburger Rockabilly-Band Boppin B hat ein echtes Corona-Opfer bringen müssen: Im April 2021 hat Saxofonist Frank Seefeldt öffentlich gemacht, dass er nach über 30 Jahren kein festes Bandmitglied mehr sein wird und statt dessen einen krisensicheren Job übernimmt. Im Podcast „Kultur in der Krise“ erzählt Schlagzeuger Thomas Weiser, wie es vor und nach dieser Entscheidung hinter den Kulissen der Band ausgesehen hat – und er gewährt auch sonst tiefe Einblicke ins Innenleben dieser Kapelle, die mit Fug und Recht von sich behaupten kann, Aschaffenburgs erfolgreichster Musikexport zu sein.
„Was uns richtig durchgetragen hat, sind unsere Fans“, sagt Weiser über die Pandemie-Zeit. Corona-Hilfen hätten die fünf hauptberuflichen Bandmitglieder zwar erhalten. Wichtiges finanzielles Standbein seien aber auch die Proberaum-Sessions gewesen, die die Fans per Streaming verfolgen und mit einer Spende entlohnen konnten. „Wir sind da auch wahnsinnig dankbar“, sagt Weiser. „Nicht nur wegen der finanziellen Seite – mindestens genauso wichtig waren die Kommentare. Was da für aufbauende Worte dabei waren, das war echt großartig.“ Die Band will nach Corona natürlich weitermachen, ist schon wieder auf einer Reihe von Festivals und am 30. Juli im Nilkheimer Park gebucht – und sie arbeitet an einem neuen Album. Auf dieser Platte sollen dann alle drei Saxofonisten spielen, die sich bei Liveauftritten künftig abwechseln werden: Frank Seefeldt, Sven Garrecht und Gregor Obermeier.
Dieses Gespräch wurde am 4. Juni 2021 aufgezeichnet.
Mit Imagefilm Musik: Stay Alive von Frametraxx
Sein letztes Jahr als Leiter im Aschaffenburger Kulturamt war für Burkard Fleckenstein eine Achterbahnfahrt: Statt Programm zu machen, musste das Kulturamt Veranstaltungen absagen, rund 200 an der Zahl. Auf der anderen Seite hätten sich neue Wege aufgetan, erzählt Fleckenstein im Podcast »Kultur in der Krise«: Zum Beispiel wurden im Stadttheater Vorstellungen per Livestream in die Welt geschickt. Ein Erfolgserlebnis für Fleckenstein, der Anfang Juli 2021 in den Ruhestand tritt – und der vor 21 Jahren nicht mal einen Computer im Büro vorfand, als er das Kulturamt übernahm.
Für den 65-Jährigen bietet das Podcast-Gespräch also doppelt Gelegenheit zum Rückblick. Er sei vor allem dankbar, sagt er. Etwa hierfür: Wenn Veranstaltungen wegen Corona abgesagt wurden, hatten Ticketkäufer die Möglichkeit, das Eintrittsgeld zu spenden. Stattliche 25 000 Euro sind laut Fleckenstein zusammengekommen. Das Geld ging an den Theaterförderverein, der damit theaterpädagogische Arbeit im »Theaterkids Club« unterstützt – und Ensembles, die besonders unter Corona gelitten haben. Namentlich das Theater Schloss Maßbach und das Fritz Rémond Theater in Frankfurt, beides Stammgäste im Aschaffenburger Stadttheater.
»Es wird noch eine Weile dauern, bis wir Normalität haben«, glaubt Fleckenstein. Trotzdem steht das Programm für den Sommer (www.sommerbuehnen-aschaffenburg.de) und für die kommende Spielzeit. Für Letztere soll der Vorverkauf im September starten – zunächst für die ersten zwei Monate, »um dann zu sehen, wie sich die Situation entwickelt«, sagt Fleckenstein.
Dieses Gespräch wurde am 2. Juni 2021 aufgezeichnet.
Foto: Björn Friedrich
Mit Imagefilm Musik: Stay Alive von Frametraxx
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