In der vorangegangenen Episode – Armselig – ging ich auf die verlorene Pracht innerer Menschlichkeit in uns ein und den Unwillen Einzelner, sich dem als Fakt zu stellen. Die Tatsache, dass sie aus der Gefangenschaft ihrer Ängste heraus ein Leben konstruierten, das das Leid innerhalb der Idee »Welt« unverrückbar manifestiert, erschwert eine Abkehr. Die Weigerung, sich dieser Wahrheit zu stellen, lässt sich nachvollziehbar erklären. Mit dieser Episode – Perspektive in Anmut – betrachte ich kleinere, beispielhafte Gründe. Die Aufgabe jedes Einzelnen ist es, aus meiner Sicht der Ereignisse, sich mit allen Sinnen in sich selbst wieder aufzurichten. Dies entgegen aller innegehaltenen Ängsten zu tun und der Gefahr, sich erneut in einer existenziellen Notlage vorzufinden, den Fingerzeig verdienten zu geben. Und hier haben wir es! Ausgestoßen zu sein, ist exakt die Angst, der sich jedes Kind entgegengestellt sieht. Diese außergewöhnlich grausame Bedrohungslage führt das Kind in die Fremde. Es lernt, sich seines Selbst, zum Schutze seines Selbst, in Abkehr zu begeben. Das Kind wächst nun innerhalb einer eigenen Fiktion von seinem Selbst auf und verkommt zu einer Person. Hiermit sei jetzt auch offenbart, weshalb eigenverantwortliches Handeln so unfassbare Widerstände in uns auslöst; es geht doch darum, sich selbst zu sehen, sich selbst zu fühlen und sich selbst seiner eigenen Deutungshoheit wieder zu bemächtigen. Der Terror, dem wir von klein auf an ausgesetzt sind, ist unser Alltag geworden und nicht allein das vielmehr auch zur allgemeinen gesellschaftlichen Norm. Wie nur soll man da noch den eigenen Gefühlen Glauben schenken?