In dieser mitreißenden Folge laden wir Sie ein, in das Spannungsfeld von Freiheit und Verantwortung einzutauchen. Ausgangspunkt dafür ist das Symposium der Elisabethinen, das unter dem Titel „Zwischen den Grenzen die Freiheit“ stattfand – ein Thema, das viele beschäftigt: Wo endet meine Freiheit und wo beginnt die Grenze zur Autonomie des Anderen? Unsere Gesprächspartnerin heute ist Irmgard Griss, eine Juristin mit umfassender Erfahrung in höchsten Staatsorganen, die uns eine kluge Reflexion über Freiheit als spannendes, aber auch anspruchsvolles Lebensprinzip eröffnet. Sie spricht darüber, was Freiheit tatsächlich bedeutet: nicht nur das Haben von Optionen, sondern die Frage „Frei wofür?“ und „Frei wovon?“.

Wir hören, wie Sicherheit und Freiheit in einem dauerhaften Spannungsverhältnis stehen: Je mehr wir an Sicherheit verlangen, desto mehr Freiheit müssen wir oftmals aufgeben. Und je mehr Freiheit wir leben wollen, desto mehr Verantwortung müssen wir übernehmen – eine Verantwortung, die viele scheuen oder gerne delegieren würden. Im Gespräch wird klar: Freiheit ohne Verantwortung wird schnell zur Willkür, und damit leidet nicht nur das eigene Leben, sondern auch das Zusammenleben in Gemeinschaft.

Mit Blick auf unsere westliche Kultur, aber auch auf autoritäre Systeme weltweit, thematisiert Frau Griss die Rolle des Rechtsstaates und wie dieser aktuell unter Druck gerät. Wir diskutieren, wie Angst vor dem Fremden funktioniert, wie Medien und digitale Manipulation unsere Vorstellungen von Freiheit und Verantwortung herausfordern und warum gerade in kleinen Gemeinschaften Verantwortungsbewusstsein wachsen kann.

Am Ende sprechen wir über die inneren Grenzen — wie etwa Süchte oder Medienabhängigkeit — die uns heimlich unmündig machen, und darüber, wie wichtig es ist, sich selbst zu fragen: Wofür nutze ich meine Freiheit? Sind wir bereit, Verantwortung zu übernehmen – für uns selbst, unsere Mitmenschen und unsere Umwelt? Ein inspirierendes Gespräch für alle, die sich fragen: Wie gestalte ich mein Leben so, dass Freiheit nicht nur ein Wort bleibt, sondern erfahrbar wird.

Irmgard Griss ist eine herausragende Persönlichkeit im österreichischen Rechtswesen: Von der Richterin am obersten Gerichtshof bis zu dessen Präsidentin, von der Abgeordneten im Nationalrat bis hin zur unabhängigen Kandidatin für das Bundespräsidentschaftsamt – sie hat stets mit Klarheit, Unabhängigkeit und großem Gerechtigkeitssinn gewirkt. Nicht nur im Amt, sondern auch menschlich zeigt sie sich engagiert: Als Ehefrau, in der Gemeinschaft ihrer steirischen Heimat und in vielfältigen Untersuchungskommissionen. In unserem Gespräch spürt man ihre Leidenschaft für den Zusammenhalt in der Gesellschaft und ihre tiefe Überzeugung, dass Freiheit ohne Verantwortung nicht funktioniert. Zudem zeigt sie uns persönlich, wo sie ihre Kraft findet – etwa im Wald und in der Gemeinschaft ihres Heimatorts. Ein Gast, der inspiriert und zugleich herausfordert.