
Sign up to save your podcasts
Or


In dieser Episode setzen Karl-Heinz und Michael ihren Deep Dive in die neuen Regelwerke fort. Nachdem in Teil 1 die allgemeinen Änderungen besprochen wurden, zoomt Teil 2 auf ein entscheidendes Detail: barrierefreie Anschlüsse an Balkonen und Terrassen. Diese sind nun nicht mehr nur eine Komfortoption, sondern eine anerkannte Regel der Technik.
Die Themen dieser Folge im Überblick:
Vom "Stand der Technik" zur "anerkannten Regel der Technik" (a.R.d.T.)
Die Experten erklären das Drei-Stufen-Modell: Wissenschaft, Stand der Technik (theoretisch richtig) und anerkannte Regel der Technik (theoretisch richtig, bekannt und in der Praxis bewährt).
Barrierefreie Anschlüsse haben sich über ZVDH-Planungshilfen in der Praxis bewährt und sind mit der Aufnahme in die Flachdachrichtlinie nun a.R.d.T. – und damit der einzuhaltende Mindestqualitätsstandard.
Das Zusammenspiel der Regelwerke: DIN vs. Richtlinie
Während die Flachdachrichtlinie die tägliche Praxis abbildet, ist die DIN 18531 stärker in der Planerwelt verankert.
Das "Highlander-Prinzip": Bei Widersprüchen in Verträgen (wenn beide Regelwerke vereinbart sind) orientieren sich Gutachter im Zweifel an der höherwertigen/strengeren Ausführung.
Die DIN 18531 spart das Thema barrierefreie Anschlüsse weitgehend aus; die Flachdachrichtlinie füllt diese Lücke mit klaren Details.
Technische Umsetzung: Das magische Dreieck
Ein funktionierender barrierefreier Anschluss ist immer ein Zusammenspiel aus drei Bereichen:
Bauteil Fenster: Muss an sich schlagregendicht sein, mit Entwässerungsschlitzen, die sichtbar nach außen entwässern.
Abdichtung: Fachregelkonformer Anschluss (oft Flüssigkunststoff) an das Element.
Entwässerung: Rinnen, Haupt- und Notentwässerung müssen das Wasser sicher abführen.
Die 5-10-15-Regel (Die Eselsbrücke für die Praxis)
5: Mindestens 5 cm Haftfläche für Flüssigkunststoff am Rahmen; Notüberlauf muss mindestens 5 cm tiefer liegen als die Oberkante des Anschlusses.
10: 10 cm Anschlusshöhe im barrierefreien Bereich; maximale Entfernung zur Entwässerung beträgt 10 Meter.
15: Außerhalb des barrierefreien Bereichs bleiben die klassischen 15 cm Anschlusshöhe bestehen.
Harte Fakten zu Entwässerung und Gefälle
Rinnen: Direkt vor der Tür, mind. 150 mm breit, mind. 50% Öffnungsanteil. Ab Schneelastzone 3 müssen Rinnen beheizt sein.
Sicherheitsbeiwerte: Die Hauptentwässerung wird mit Faktor 1,0 (Jahrhundertregen), die Notentwässerung mit Faktor 2,0 (doppelter Jahrhundertregen) berechnet. Die maximale Anstauhöhe beträgt 35 mm.
Keine Gefällelosigkeit: Auch barrierefreie Bereiche benötigen Gefälle (i.d.R. ≥ 1% zur Entwässerung), unterstützt durch Drainagematten oder Stelzlager. Schwellen aus Holz sind zu vermeiden.
Hinweis zu den Abbildungen:
Mit dem Dachdecker-Podcast bist du immer einen Schritt voraus. Wir liefern dir aktuelle Informationen, die dich fit für die Zukunft machen. Über 30.000 sind schon dabei – werde auch du Teil der Community!
Apple: https://podcasts.apple.com/de/podcast/dachdecker-podcast/id1512629163
Spotify: https://open.spotify.com/show/1n1aHgtUSgzs6xqpc3Gk7a
Besuche doch auch mal unsere Social-Media-Kanäle, like und teile uns. Wir würden uns sehr darüber freuen.
http://www.dachdecker-podcast.de
Wenn du Fragen oder Anregungen hast, schreib gerne eine E-Mail an [email protected].
Mehr Informationen über uns:
Michael Zimmermann
Vizepräsident Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH), Dachdeckermeister, Sachverständiger für das Dachdeckerhandwerk & Teilgebiet Schimmelpilzschäden, Gebäudeenergieberater, Geschäftsführer von Zimmermann Bedachungen.
https://www.mz-sv.de/ueber-mich.html
Karl-Heinz Krawczyk
Landesinnungsmeister des Landesinnungsverbandes des Dachdeckerhandwerks Baden-Württemberg, Dachdeckermeister, Gebäudeenergieberater HWK, Fachkraft für Solartechnik HWK, Pilot, Coach, Digital-Nerd.
https://erfolgreich-handwerker.de
By Michael Zimmermann, Karl-Heinz KrawczykIn dieser Episode setzen Karl-Heinz und Michael ihren Deep Dive in die neuen Regelwerke fort. Nachdem in Teil 1 die allgemeinen Änderungen besprochen wurden, zoomt Teil 2 auf ein entscheidendes Detail: barrierefreie Anschlüsse an Balkonen und Terrassen. Diese sind nun nicht mehr nur eine Komfortoption, sondern eine anerkannte Regel der Technik.
Die Themen dieser Folge im Überblick:
Vom "Stand der Technik" zur "anerkannten Regel der Technik" (a.R.d.T.)
Die Experten erklären das Drei-Stufen-Modell: Wissenschaft, Stand der Technik (theoretisch richtig) und anerkannte Regel der Technik (theoretisch richtig, bekannt und in der Praxis bewährt).
Barrierefreie Anschlüsse haben sich über ZVDH-Planungshilfen in der Praxis bewährt und sind mit der Aufnahme in die Flachdachrichtlinie nun a.R.d.T. – und damit der einzuhaltende Mindestqualitätsstandard.
Das Zusammenspiel der Regelwerke: DIN vs. Richtlinie
Während die Flachdachrichtlinie die tägliche Praxis abbildet, ist die DIN 18531 stärker in der Planerwelt verankert.
Das "Highlander-Prinzip": Bei Widersprüchen in Verträgen (wenn beide Regelwerke vereinbart sind) orientieren sich Gutachter im Zweifel an der höherwertigen/strengeren Ausführung.
Die DIN 18531 spart das Thema barrierefreie Anschlüsse weitgehend aus; die Flachdachrichtlinie füllt diese Lücke mit klaren Details.
Technische Umsetzung: Das magische Dreieck
Ein funktionierender barrierefreier Anschluss ist immer ein Zusammenspiel aus drei Bereichen:
Bauteil Fenster: Muss an sich schlagregendicht sein, mit Entwässerungsschlitzen, die sichtbar nach außen entwässern.
Abdichtung: Fachregelkonformer Anschluss (oft Flüssigkunststoff) an das Element.
Entwässerung: Rinnen, Haupt- und Notentwässerung müssen das Wasser sicher abführen.
Die 5-10-15-Regel (Die Eselsbrücke für die Praxis)
5: Mindestens 5 cm Haftfläche für Flüssigkunststoff am Rahmen; Notüberlauf muss mindestens 5 cm tiefer liegen als die Oberkante des Anschlusses.
10: 10 cm Anschlusshöhe im barrierefreien Bereich; maximale Entfernung zur Entwässerung beträgt 10 Meter.
15: Außerhalb des barrierefreien Bereichs bleiben die klassischen 15 cm Anschlusshöhe bestehen.
Harte Fakten zu Entwässerung und Gefälle
Rinnen: Direkt vor der Tür, mind. 150 mm breit, mind. 50% Öffnungsanteil. Ab Schneelastzone 3 müssen Rinnen beheizt sein.
Sicherheitsbeiwerte: Die Hauptentwässerung wird mit Faktor 1,0 (Jahrhundertregen), die Notentwässerung mit Faktor 2,0 (doppelter Jahrhundertregen) berechnet. Die maximale Anstauhöhe beträgt 35 mm.
Keine Gefällelosigkeit: Auch barrierefreie Bereiche benötigen Gefälle (i.d.R. ≥ 1% zur Entwässerung), unterstützt durch Drainagematten oder Stelzlager. Schwellen aus Holz sind zu vermeiden.
Hinweis zu den Abbildungen:
Mit dem Dachdecker-Podcast bist du immer einen Schritt voraus. Wir liefern dir aktuelle Informationen, die dich fit für die Zukunft machen. Über 30.000 sind schon dabei – werde auch du Teil der Community!
Apple: https://podcasts.apple.com/de/podcast/dachdecker-podcast/id1512629163
Spotify: https://open.spotify.com/show/1n1aHgtUSgzs6xqpc3Gk7a
Besuche doch auch mal unsere Social-Media-Kanäle, like und teile uns. Wir würden uns sehr darüber freuen.
http://www.dachdecker-podcast.de
Wenn du Fragen oder Anregungen hast, schreib gerne eine E-Mail an [email protected].
Mehr Informationen über uns:
Michael Zimmermann
Vizepräsident Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH), Dachdeckermeister, Sachverständiger für das Dachdeckerhandwerk & Teilgebiet Schimmelpilzschäden, Gebäudeenergieberater, Geschäftsführer von Zimmermann Bedachungen.
https://www.mz-sv.de/ueber-mich.html
Karl-Heinz Krawczyk
Landesinnungsmeister des Landesinnungsverbandes des Dachdeckerhandwerks Baden-Württemberg, Dachdeckermeister, Gebäudeenergieberater HWK, Fachkraft für Solartechnik HWK, Pilot, Coach, Digital-Nerd.
https://erfolgreich-handwerker.de

46 Listeners

230 Listeners

50 Listeners

172 Listeners

0 Listeners

45 Listeners

0 Listeners

0 Listeners

48 Listeners

70 Listeners

316 Listeners