Gewaltsames Verschwindenlassen (spanisch desaparición forzada, englisch forced disappearance) ist eine der schwerwiegendsten Menschenrechtsverletzungen. Menschen werden entführt, festgenommen, ihrer Freiheit beraubt; in der Regel dient dies zur Unterdrückung (vermeintlicher) politischer Gegner*innen. Die Angst und Ungewissheit, mit der die Angehörigen zurückbleiben, ist ein wesentlicher Aspekt in der Terrorstrategie des Verschwindenlassens.
In Lateinamerika hat das gewaltsame Verschwindenlassen eine lange und grausame Geschichte und leider auch Gegenwart. Um auf das Thema aufmerksam zu machen, spricht Nosotras Radio mit El Solecito, das ist eine Organisation in Veracruz (Mexiko) von Müttern, Ehefrauen, Töchtern etc., die nach ihren vermissten Angehörigen suchen. Sie brauchen Unterstützung, um die riesige Mission fortzusetzen. Es gibt etwa 300 Suchende und im Interview hat Nosotras Radio mit 15 von ihnen gesprochen.