Die Welt verändern, indem wir uns verändern. Geht das oder greift das zu kurz? Ein Podcast über die Ethik der Wertschätzung und das Ineinander von Struktur und Individuum.
Was macht den Wert einer Sache aus? Die Antwort auf diese Frage ist heutzutage Verhandlungssache. Kaum etwas hat noch einen «festen Wert». Zugleich ist die Forderung nach Wertschätzung sehr präsent. Wie kommt das? Und was ist mit dem Begriff der «Wertschätzung» eigentlich gemeint? Wie können wir wertschätzend leben?
Die französische Philosophin Corinne Pelluchon hat ein ganzes Buch darüber geschrieben. Sie sagt: Wir selbst machen den Unterschied. Es geht um unser Bewusstsein, um die Haltung, mit der wir durch die Welt gehen. Damit knüpft sie an die alte Lehre von den Tugenden an, die in der christlichen Ethik seit jeher eine wichtige Rolle spielen. Allerdings hat sich seit dem 19. Jahrhundert innerhalb und ausserhalb des Christentums auch die Erkenntnis durchgesetzt: Mindestens genauso wichtig wie das individuelle Bewusstsein sind die gesellschaftlichen Strukturen. Wie hängt beides zusammen? Welche Bedeutung haben die Strukturen? Welche Tugenden spielen eine Rolle? Und wie können wir ihre Relevanz begründen? Geht das ausserhalb der christlichen Tradition? Über diese Fragen sprechen wir heute. Komm und setz dich dazu!
Zum Nach- und Weiterlesen: - Erich Fromm, Haben oder Sein. Die seelischen Grundlagen einer neuen Gesellschaft, Stuttgart: Deutsche Verlagsanstalt 1976.
- Corinne Pelluchon, Ethik der Wertschätzung. Tugenden für eine ungewisse Welt. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2019.