Eske Bockelmanns Werk "Das Geld" untersucht die tiefgreifende Rolle des Geldes in unserer Gesellschaft und dessen Auswirkungen auf soziale und ökologische Krisen. Er stellt die Frage, warum Geld die Welt beherrscht, und zeigt auf, dass es sich erst im Spätmittelalter in Europa als zentrales Tauschmittel durchgesetzt hat. Bockelmann analysiert die Unterschiede zwischen vormonetären Gesellschaften und der späteren Marktwirtschaft, die in den freien Städten des Mittelalters entstand. Besonders bemerkenswert ist seine Transparenz im Forschungsprozess: Leser können seinen Denkprozess durch den Zugang zu primären Quellen nachvollziehen, was zum kritischen Denken anregt. Sein Werk bietet eine umfassende Erklärung dessen, was Geld ist und wie es mit Wert, Kapital, Spekulation, Krise, Staat und Gesellschaft verknüpft ist.

In seiner Schrift “Aristoteles und die chrēmata” untersucht Eske Bockelmann die Vorstellungen des Aristoteles über Geld und wirtschaftlichen Austausch. Aristoteles, ein prominenter Denker des vierten vorchristlichen Jahrhunderts, wird als erster Theoretiker des Geldes dargestellt. Er befasste sich jedoch nicht direkt mit Geld, sondern mit dem Konzept der chrēmata, das alle nützlichen Dinge umfasste, einschließlich Münzen. Aristoteles’ Verständnis von Gerechtigkeit umfasst die gerechte Verteilung und den gerechten Tausch, basierend auf Proportion und Bedarf, nicht auf festgelegten Werten. Münzen dienen hierbei als Mittel zur Vergleichbarkeit der Bedürfnisse, nicht zur Berechnung von Werten. Aristoteles kritisierte den Erwerb von Münzen um ihrer selbst willen als widernatürlich und betonte die Bedeutung von brauchbaren Dingen für den natürlichen Reichtum. Diese Gedanken wurden oft missverstanden und als Kritik an modernen Geldsystemen fehlinterpretiert.

Johannes Stumpf und Christoph Froschauer, beide enge Mitarbeiter Zwinglis, schufen gemeinsam die "Reformationschronik". Stumpf erbte eine Chronik und gestaltete sie im Sinne der Reformation um, um gegen die Habsburger und den Katholizismus zu agitieren. Froschauer nutzte seine Druckerkunst für die Reformation und engagierte Heinrich Vogtherr, um vierhundert Holzschnitte für die Chronik zu schaffen. Diese Illustrationen, die den Alltag der Zeit widerspiegeln, machten die Chronik populär. Obwohl Stumpfs reformatorischer Blickwinkel den Wert als historische Quelle beeinflusst, zeigt sie, wie jede Zeit ihre eigene Geschichte interpretiert.

Der Stockalperpalast in Brig, um sechzehn sechzig von Kaspar Stockalper erbaut, ist ein imposantes Barockbauwerk. Stockalper war der bedeutendste Unternehmer und Machtmensch des Wallis im siebzehnten Jahrhundert. Er erkannte die strategische Bedeutung des Simplonpasses und nutzte ihn für lukrative Handels- und Söldnergeschäfte. Durch geschickte Verhandlungen und skrupellose Geschäftspraktiken erlangte er Monopole und baute ein riesiges Handelsimperium auf. Seine Beziehungen zu Frankreich und Spanien ermöglichten ihm, trotz politischer Neutralität hohe Profite zu erzielen und erheblichen politischen Einfluss zu gewinnen. Stockalper war ein früher Vertreter der Verbindung von Wirtschaft und Politik, was ihm enorme Macht und Reichtum verschaffte. Er baute den Simplonpass aus und kontrollierte den Handel, wodurch er maßgeblich zur wirtschaftlichen Stabilität und politischen Neutralität des Wallis beitrug. Später wurde er durch eine Verschwörung gestürzt und musste ins Exil nach Domodossola fliehen. Stockalpers Leben ist ein Beispiel für die enge Verflechtung von Politik und Wirtschaft und zeigt die Möglichkeiten und Risiken, die damit verbunden sind.

Eine junge Adlige, Franziska Gräfin zu Reventlow, verlässt ihre Familie, um in der Großstadt ein freies Künstlerleben zu führen. Schnell erkennt sie, dass sie sich einer neuen Macht beugen muss: dem Geld. Diese Abhängigkeit zieht sich durch ihr Leben. Achtzehn einundsiebzig geboren, rebelliert sie gegen die engen Grenzen ihrer adligen Herkunft und sucht in München Freiheit unter Künstlern. Trotz eines Lebens in der Schwabinger Boheme bleibt sie finanziell abhängig. Ihr Roman „Der Geldkomplex“ beschreibt humorvoll ihre Schulden und das Warten auf eine Erbschaft. Ihr Werk beleuchtet die tiefere Ernsthaftigkeit der Armut und die Illusionen des Geldes. 

Francesco Petrarca glaubte im vierzehnten Jahrhundert, dass Unglück unsere eigene Schuld sei. Er schrieb einen Glücksratgeber auf Latein „Über die Heilmittel gegen Glück und Unglück“. Zunächst für eine intellektuelle Elite gedacht, sprach der Text bald alle Menschen an. Bis Mitte achtzehntes Jahrhundert erlebte der Bestseller achtundzwanig Auflagen und wurde in über fünfzig Sprachen übersetzt, darunter dreizahn-mal ins Deutsche als „Glückbuch“ und „Trostspiegel“. Die Illustrationen trugen zum Erfolg bei. Petrarca selbst erlebte finanzielle Unsicherheit und persönliche Verluste und sah das Menschenleben als zerbrechlich und ruhelos an. Seine „Wortmedikamente“ bieten anregende Vorschläge gegen Unglück, die auch heute relevant sind. Interessant sind seine zweihundert fünfzig Lebens-Beschreibungen des spät-mittelalterlichen Stadtmenschen. 

Die Manesse Bibliothek der Weltliteratur startete neunzehn vierundvierzig mit nur drei Büchern: Goethe, Tolstoi und Melville. Darin lag eine politische Botschaft gegen Nationalismus. Melvilles „Moby Dick“ zeigt, wie destruktiv das Festhalten an einer Idee sein kann. Ursprünglich achtzehn einundfünfzig veröffentlicht, wurde der Roman in England positiver aufgenommen als in den USA, wo er erst in den neunzehn zwanziger Jahren Anerkennung fand. Die Manesse-Ausgabe ist die erste vollständige deutsche Übersetzung. „Moby Dick“ ist sowohl ein actiongeladener Roman als auch eine enzyklopädische Studie des Walfangs.

Der Reisende, der sich als Mr. White ausgibt, wird als der Zürcher Bildhauer Anatol Ludwig Stiller erkannt und verhaftet. Er beteuert vehement: „Ich bin nicht Stiller!“ Selbst seine Frau Julika erkennt ihn als ihren seit sechs Jahren verschwundenen Mann wieder. Sie konfrontiert ihn mit ihrer gemeinsamen Vergangenheit, in der er sie während ihrer Tuberkulose-Erkrankung betrogen und verlassen hatte. Stiller erzählt stattdessen fantastische Geschichten über Morde in Mexiko und Texas.
„Stiller“ ist Max Frischs erster großer Identitätsroman. In Tagebüchern verleugnet der Protagonist seine Identität und erzählt in der dritten Person. Frischs einzigartige Erzählstruktur enthüllt Stillers wahres Selbst und stellt die Frage nach der Möglichkeit, Menschen nicht durch ihre Vergangenheit zu definieren. Der Roman thematisiert die Schwierigkeit der Selbstakzeptanz in einer Gesellschaft, die Perfektion fordert. 

Mark Twain porträtierte unsere Welt mit scharfer Zunge und entlarvte Hochstapler und Angeber. Er erfüllte Horaz' Forderung an brillante Satiriker: die Wahrheit lachend zu sagen und den Leser zum Nachdenken anzuregen, besonders über Geld. Für Twain war Geld die Haupttriebfeder menschlichen Handelns. In seinen Werken spielen Preisangaben und die Gier nach Geld eine zentrale Rolle, wie in "Wie ich ein landwirtschaftliches Wochenblatt leitete" und "Als Hadleyburg verkam". Twain, selbst Kapitalist und Unternehmer, verlor durch eine gescheiterte Investition sein Vermögen, kämpfte aber weiter. Seine Geschichten zeigen eine liebevolle Verachtung für Reiche, Arme, Betrüger und Betrogene gleichermaßen. Eine seiner Parabeln auf die moderne Geld-Welt wurde durch einen Film mit Gregory Peck unsterblich. „Die 1 Millionen Pfund-Note“ ist der literarische Beweis, dass allein die Kreditfähigkeit einen Mann zum erfolgreichen Geschäftsmann machen kann.

Manche Bücher werden irgendwann zur Schullektüre erwählt. In Deutschland wird Goethes „Faust“ zur Schullektüre, in Italien Alessandro Manzonis „Die Verlobten“. Die Handlung ist einfach: Die Handlung ist nicht kompliziert: Zwei junge Leute, Renzo und Lucia, sind einander versprochen. Sie leben in den sechzehn zwanziger Jahren in Norditalien. Der lokale Adlige Don Rodrigo findet Lucia selbst so reizend, dass er ihr nachstellt, sie flieht in ein Kloster, Renzo verschlägt es vom Comer See nach Mailand. Nach längeren Irrungen und Wirren kommt das Liebespaar zusammen und heiratet. Es gibt also ein Happyend erster Güte. Manzoni inszeniert diese Geschichte meisterhaft mit lebhaften Beschreibungen und historischen Exkursen, wie der Pest. „Die Verlobten“ ist ein schonungsloses Sittengemälde der Zeit der „Versklavung“ Italiens durch die Spanier und ein Plädoyer für einen Nationalstaat. Ein gigantischer Erfolg! Kein anderes literarisches Werk des neunzehnten Jahrhunderts konnte in Italien mit diesem Roman konkurrieren.