(R)Evolution in Versorgung, Diagnostik und Therapie

Woher nimmt eigentlich meine wunde Seele ihren Trost? Der VFB Stuttgart in der zweiten Liga. Gespannt habe ich gestern auf die Veröffentlichung der 27 Spieler geschaut, die Deutschland bei der EM in Frankreich zum Titel schießen sollen. Und siehe da: da glänzt es wieder, das Musterländle des Fußballs. Nicht weniger als 5 Spieler sind in Baden-Württemberg geboren, 6 beim VfB ausgebildet worden. Bernd Leno ist Stuttgarter Gewächs, ebenso wie Sebastian Rudy, der aus meiner Heimatstadt Villingen-Schwenningen kommt. Einen Steinwurf weiter, in Rottweil, ist Joshua Kimmich geboren. Sami Khedira hat in Stuttgart das Kicken gelernt, ebenso wie der Riedlinger Mario Gomez. Und Antonio Rüdiger ist zwar gebürtiger Berliner, hat das Kicken aber in Cannstadt gelernt. Zudem ist unser Bundes-Jogi Schwarzwälder und hat wie Assistent Thomas Schneider in Stuttgart gespielt und den Trainer gegeben.

Getoppt wird das Aufgebot natürlich vom Westen: Nicht weniger als 8 Spieler sind in NRW geboren. Bayern kommt mit vier Eigengewächsen – Bastian Schweinsteiger, Thomas Müller, Julian Weigl und Maio Götze ausnahmsweise erst auf Platz 3 der Tabelle ein. Vierter ist Berlin: Antonio Rüdiger, Jerome Boateng und Karim Bellarabi sind in einem Berliner Kiez geboren – so multikulti wie die Hauptstadt eben.

Eigentlich ist es ja auch wurscht, wo die Jungs herkommen. Lukas Podolski ist als einziger Nationalspieler nicht in Deutschland, sondern in Gliwice in Polen geboren.

Hauptsache, sie können kicken. Ich brauchte die Kaderschmiede VfB Stuttgart, die die meisten aktuellen Nationalspieler ausgebildet hat ja wie gesagt nur zum Seelentrost. Allein diese Fußballer haben dem Verein für Ballspiele 85 Millionen Transfergeld in die Kasse gespült. Erkläre mir einer, wie der VfB Stuttgart trotzdem in die Zweitklassigkeit abrutschen konnte. Vier Jahre haben sie darum gebettelt, im vierten hat’s geklappt.

Bernd Leno Bietigheim Bissingen Ba-Wü

Manuel Neuer Gelsenkirchen NRW

Marc Andre Terstegen Mönchengladbach NRW

Jerome Boateng Berlin Berlin

Emre Can Frankfurt Hessen

Jonas Hector Saarbrücken Saarland (1)

Benedict Höwedes Haltern NRW

Mats Hummels Bergisch Gladbach NRW

Shkodran Mustafi Bad Hersfeld Hessen (2)

Antonio Rüdiger Berlin Berlin

Sebastian Rudy Villingen-Schwenningen Ba-Wü

Karim Bellarabi Berlin Berlin (3)

Julian Brandt Bremen Bremen (1)

Julian Draxler Gladbeck NRW

Sami Khedira Stuttgart Ba-Wü

Joshua Kimmich Rottweil Ba-Wü

Toni Kroos Greifswald Mac-Pomm (1)

Thomas Müller Weilheim BY

Mesut Özil Gelsenkirchen NRW

Lukas Podolski Gliwice Polen (1)

Marco Reuss Dortmund NRW

Andrè Schürrle Ludwigshafen Rheinland Pfalz (1)

Bastian Schweinsteiger Kolbenmoor BY

Julian Weigl Bad Aibling BY

Mario Gomez Riedlingen Ba-Wü (5)

Mario Götze Memmingen BY (4)

Leroy Sané Essen NRW (8)

Jogi Löw Schönau Ba-Wü

Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes, der wirkt, wo er will.

Ist das nicht ein Grund zum Jubeln? Bei Aldi ist der Milchpreis um 24% gesunken. 42 Cent kostet ein Liter Milfina fettarme Milch. Ist das nicht ein Grund zum Heulen? Nächste Woche werden wir vielleicht zum letzten Mal durch den Herrgottswinkel zwischen Oberammergau und Garmisch radeln und prächtiges Milchvieh auf der Weide sehen.

 

Wollen wir das wirklich? Wollen wir, dass unsere Landwirtschaft nachhaltig zerstört wird? Wollen wir ganzen Kulturlandschaften von Brandenburg bis Bayern, vom  Saarland bis Sachsen ernsthaft den Stecker ziehen? Nur damit die Milch bei Aldi vielleicht bald 39 Cent kostet?

 

Also ich will das nicht mehr.

 

Ich habe so was von gestrichen die Schnauze voll von dieser unsäglichen Schnäppchenmentalität, die das Land der Dichter und Denker wie eine Seuche heimsucht als gäbe es kein Morgen. Die billigsten Lebensmittel in Europa – wer ist den bitteschön darauf stolz? Innenstädte, die komplett veröden und mit 1-Euro-Shops mit Mist zugemüllt werden? Ich möchte nicht im Internet das Billigste bestellen, möchte nicht durch uniformierte Fußgängerzonen und gigantische Shopping-Malls schlendern, die das Vergnügen, einzukaufen so gründlich abtörnen  wie lange Unterhosen beim Sex.

 

Lassen sie uns damit aufhören und billige Lebensmittel und Klamotten boykottieren. Jetzt. Gleich. Heute. Bevor es zu spät ist.

Pfingsten gilt als Geburtstag der Kirche, wie stellt sich die Kirche heute auf? Johanna Friese über die Planungen zum Reformationsjubiläum in Berlin und Wittenberg. Außerdem gibt es Programmtipps der Berliner Nacht der offenen Kirchen. Mehr dazu unter: www.offenekirchen.oerbb.de

 

 

Hier können Sie die Sendung nachhören:

 

http://www.paradiso.de/wp-content/uploads/2016/05/160515_Dame_pod.mp3

In vielen Kirchengemeinden wird heute Konfirmation gefeiert.

Ein Fazit

Ich weiß nicht mehr, wie alt ich war. Vielleicht 16. Ein Feuerschein von der nahegelegenen Bundesstraße wies mir den Weg. Frontalzusammenstoß, ein Auto stand in Flammen. In diesem Auto verbrannte ein Mensch. Ich sah einen Großvater, der seinen Enkel offensichtlich aus dem Bett gezerrt hatte. Er hatte eine Taschenlampe dabei, damit der Enkel besser sehen konnte. Der Mensch, der da verbrannte, war, wie sich später herausstellte, der Bruder einer Klassenkameradin.

 

Ja, ich kenne das. Dieses Gefühl im Bauch, wenn man, wie es ein großer Privatfernsehmacher einmal sagte, „das seltene Glück hat, auf der Autobahn an einem Busunglück vorbeizufahren“. Er fügte noch hinzu: „Wir zeigen es ihnen.“ Fiktionale Gruselfilme ersetzen einfach nicht die Realität.

Es ist offensichtlich ein Herdentriebverhalten der Spezies Mensch, sich am Unglück der anderen zu ergötzen, es dank moderner Technik digital zu speichern und zu verbreiten. „2 Tote auf der Autobahn – ich war dabei.“ Was die T-Shirt-Industrie nicht geschafft hat, schafft das Smartphone.

 

Nun ist es müßig, auf die doofen Gaffer zu schimpfen, die lange Staus auf der Gegenfahrbahn verursachen und am Unfallort den Rettungskräften im Weg stehen.

 

Das Land Niedersachsen will sie jetzt bestrafen, notfalls mit Gefängnis. Das Land Nordrhein-Westfalen plant, Sichtschutzwände in den Rettungsfahrzeugen mitzuführen, die auch die Gegenfahrbahn blickdicht machen sollen.

An die Vernunft und die Pietät der Passanten und Fahrzeuglenker zu appellieren scheint ein aussichtsloses Unterfangen zu sein. Doof, dass es nur mit Strafe funktioniert.

 

Aber war das jemals anders?

Sie ist aus Ostdeutschland. Sie ist Theologin. Sie ist grün.

Ich gebe es zu, ich bin stolz darauf, mehrere Dinge gleichzeitig tun zu können. Telefonieren und Autofahren. Zuhören und nebenbei einen Artikel schreiben – und sei es im Kopf. Ich bin eben ein kreativer Chaot und schaffe unglaublich was weg. Viele bewundern mich für meine Geschwindigkeit. Ich nicht mehr. Weil ich auf sie Fresse gefallen bin. Immer will ich zu viel und alles gleichzeitig. Eine Weisheit aus dem Zen-Buddhismus hilft mir gerade, auf einen anderen Weg zu kommen.

 

Ein Schüler fragte einmal seinen Meister, warum dieser immer so ruhig und gelassen sein könne.

Der Meister antwortete:

“Wenn ich sitze, dann sitze ich. Wenn ich stehe, dann stehe ich. Wenn ich gehe, dann gehe ich. Wenn ich esse, dann esse ich.”

Der Schüler fiel dem Meister in Wort und sagte:

“Aber das tue ich auch! Was machst Du darüber hinaus?”

Der Meister blieb ganz ruhig und wiederholte wie zuvor:

“Wenn ich sitze, dann sitze ich. Wenn ich stehe, dann stehe ich. Wenn ich gehe, dann gehe ich…”

Wieder sagte der Schüler: “Aber das tue ich doch auch!”

“Nein”, sagte da der Meister. “Wenn Du sitzt,

dann stehst Du schon.

Wenn Du stehst, dann gehst Du schon.

Wenn Du gehst, dann bist Du schon am Ziel.”