Radio Utopistan
Kübra Gümüsay ist Autorin des Bestsellers „Sprache und Sein“ und aktuell Fellow am New Institut in Hamburg, wo sie zu realen Utopien, der Politik der Imagination und und zu gerechten Zukünften forscht. Sie ist außerdem Moderatorin der Gesprächsreihe „Utopia Talks“ am Thalia Theater. Also die perfekte Partnerin, um sich über die Kraft von Utopien und konstruktiven Geschichten auszutauschen.
Wir sprechen über reale Utopien und was es für einen nachhaltigen Widerstand gegen die bestehenden Systeme sonst noch so braucht. Was die Palästina-Protestcamps damit zu tun haben und über die Frage, wessen Träume und Vorstellungen von einer gerechteren Zukunft denn überhaupt in die Wirklichkeit übertragen werden und warum. Es geht um Reichtum, um Wissen und um ein Geheimrezept von Kübras Großtante in der Türkei. Vor allem aber geht es um Macht und wie man sie aufbrechen kann. Viel Vergnügen.
Das Gespräch war Teil unserer Veranstaltungsreihe zur Ausstellung „Akut – Should Trees have Standing?“ im Westwert und im Gängeviertel Hamburg. Kunst ist schließlich der Ort, an dem Imagination besonders gut wachsen sollte. Moderiert von Mariam Dabdoub
2:30 Was ist überhaupt eine Utopie? Was sind reale Utopien?
6:00 Medien erzählen uns meistens von Problemen und Disaster. Umso wichtiger ist es reale Utopien zu suchen und zu erzählen
8:00 Utopie des einen kann die Dystopie des anderen sein. ZB Neo-Liberal kapitalistische Versprechen gaukeln uns eine Utopie vor, die nicht real ist
10:00 Wer darf überhaupt über Utopien sprechen? Wer wird gehört? Elon Musk oder Gerechtigkeitsbewegungen
12:00 Über die Utopie von Reichtum
15:00 Achtung: Menschen machen Fehler und alles ist missbräuchlich, von Demokratie über Marktwirtschaft und Religion
17:00 Manchmal wird altes Wissen über gerechtere Möglichkeiten ausgelöscht oder geht verloren. Beispiel aus Hawai
20:00 Wie stärkt man Imaginationskraft?
22:00 Wenn man vor allem damit beschäftigt ist die Gegenwart zu dekonstruieren, fällt es besonders schwer eine Alternative zu konstruieren, zu imaginieren
23:00 Wir werden dazu gezwungen, ständig die Missstände zu beweisen und haben deshalb gar keine Zeit und Kraft übrig, um Alternativen zu schaffen. Beispiele. Umoso wichtiger ist es Ressourcen ins Imaginieren und in reale Utopien zu stecken
25:00 Dabei wichtig: Ressourcen in wessen Imaginationskraft? Elon Musk oder organical farming zB?
27:00 Bedeutung von Sicherheit und Ressourcen, um überhaupt imaginieren zu können
30:00 Geschichte über Musiker, der in den 70ern aus Frankreich nach Ecuador geflohen ist, um wieder atmen zu können. Da hat er verstanden, wie gefährlich und mächtig das Patriarchat ist und warum
34:00 Imagination und Polizeigewalt in USA
35:00 Lernen und Wissensproduktion: Was gilt überhaupt als Wissen und was nur als Erfahrung oder Spinnerei
40:00 Kübras Großtante in der Türkei: Zero Waste bevor es das Wort dafür überhaupt gab
41:00 Indigene Wissensverbreitung ohne Wissensverlust: Sarayaku im ecuadorianischen Amazonas
43:00 Wie können wir die aktuellen Denkschablonen durchbrechen, anderes Wissen in den Diskurs speisen und den Imaginationsmuskel trainieren? Beispiele
46:00 Trick: Sich mit Sehnsüchten beschäftigen
48:00 Imaginationskraft alleine ohne sie mit Handlungsmöglichkeiten und Handlungsfähigkeiten zu verknüpfen, führt dazu, dass es wirklich bei einer Träumerei bleibt und dann eigentlich nur Ohnmacht in Menschen sähen. Beispiele
50:00 Was haben die Palästina-Protestcamps damit zu tun? Zeigen und erleben, dass eine andere, solidarische Welt möglich ist. Außerdem wird Wissenslücke geschlossen
57:30 Robin Wall Kimmerer: How to become indigenious to a place. Was bedeutet es ein Verhältnis zu einem Ort zu entwickeln?
1:00: Was sind Kübra's und Elisabeth's Utopien?
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