Du hast die Wahl: Angst oder Liebe
Seit biblischen Zeiten haben wir sie: Die Wahl zwischen Angst oder Liebe. Auf der einen Seite heisst es Fürchtet Euch nicht! Dafür wird immer wieder empfohlen zu lieben, zu lieben und noch Mal zu lieben. Was steckt dahinter? Es scheint als gründen alle Menschlichen Handlungen auf einer tieferen Ebene auf nur zwei Emotionen: Angst und Liebe. Sie kennzeichnen zwei Pole der menschlichen Seele. Am unteren Ende die Angst und am oberen Ende die Liebe. Dazwischen tummeln sich die Schattierungen. Aber kennen wir das nicht auch bei uns? Gründet sich nicht jede unserer Handlungen entweder auf Angst oder auf Liebe. Auch Gier ist die Angst vor Armut. Wut ist die Angst vor vielleicht Ungerechtigkeit. Der Gedanke hinter dem Gedanken ist entweder Angst oder Liebe.
Aber woher kommt die Angst? Die Angst zu scheitern, die Angst zu sterben, die Angst zu verarmen, die Angst nicht in Sicherheit zu leben. Wie wäre es, wenn wir an einen liebenden Gott glauben könnten, der uns liebt und schützt, egal was ist. Aber projizieren wir nicht auch in Gottes Liebe den Leistungsgedanken hinein. Nur wenn wir gut sind, gerecht, liebevoll fühlen wir uns seiner Liebe wert. Dabei verhält es sich doch ganz anders. Meine persönliche Erfahrung ist, dass wir nie tiefer fallen als bis in Abrahams Schoss. Meine Erfahrung ist stets gewesen, ich kann mich auf Gottes Liebe verlassen, auch wenn ich Mist mache. Er ist ja kein Polizist oder Lehrer, der mich bestraft, das wäre nur ein eine perverse Projektion und nicht der Gott der reinen bedingungslosen Liebe. Und wir haben wir nicht Angst zu scheitern, weil wir die Schnellen, die klugen die Starken und unseren Vorbildern gemacht haben. Der Stärkste überlebt! Wieso loben wir nicht die Liebevollen?
Ist uns eigentlich klar, wie sehr diese beiden Emotionen - Liebe und Angst unsere Entscheidungen steuern. Nicht nur in Beziehungsfragen auch in der Politik, der Wirtschaft und in der Erziehung. Jeder von uns hat die Wahl, ob er sich von einem Gedanken der Liebe oder einem Gedanken der Angst leiten lässt.
Angst zieht zusammen, nicht nur körperlich die Blutgefässe auch gedanklich werden wir eng-stirnig. Angst rennt weg, greift an, hortet und schränkt ein. Liebe dehnt sich aus, macht weit, öffnet sich, heilt.
Liebe lässt los, Angst hält fest. Angst nagt, Liebe besänftigt.
Wir haben keine Wahl, das sich jeder Gedanke, jedes Wort und jede Tat entweder auf Liebe oder auf gründet. Aber wie haben die freie Wahl, welcher der beiden Emotionen wir den Vorzug geben.
Euer Michael Mann,
Seelsorger aus Bonn
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