Share Slahi – 14 Jahre Guantanamo
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By NDR Info
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The podcast currently has 12 episodes available.
Es klingt wie ein Aufsteiger-Märchen: Mohamedou Slahi stammt aus einem der ärmsten Länder der Welt. Der Sohn eines mauretanischen Kamelhirten kommt mit einem Stipendium nach Deutschland und studiert Elektrotechnik in Duisburg. Am Fraunhofer Institut wird er Ingenieur. Auf den ersten Blick ist es eine Erfolgsgeschichte. Doch in Wahrheit führt Slahi ein Parallelleben, das ihm zum Verhängnis wird.
Ein Anruf verändert alles in Slahis Leben. Er kommt von seinem Cousin Abu Hafs al-Mauritani, der damals einer der wichtigsten Anführer einer noch weitgehend unbekannten Organisation ist: al-Qaida. Er bittet Slahi um Hilfe – und die Geheimdienste hören mit. In dieser Folge erfahren wir, dass Slahi selbst in der Vergangenheit nach Afghanistan gereist ist und Osama bin Laden die Treue geschworen hat. Wie kam es dazu? Warum ist er nach Deutschland zurückgekehrt?
In Deutschland hat Slahi Kontakt zu Islamisten. Einem hilft er, in den Dschihad zu ziehen. Drei andere nimmt er in seiner Wohnung auf und rät ihnen, nach Afghanistan zu reisen. Seine zwei engsten Freunde sitzen heute als verurteilte Terroristen im Gefängnis. Angesichts dieser Nähe: Kann es wirklich sein, dass Slahi selbst kein Terrorist war? Er verstrickt sich in Widersprüche. Als ihm der Verfassungsschutz auf den Fersen ist, verlässt er Deutschland. Doch es wird nicht besser …
Zurück in Mauretanien führt Slahi ein ziemlich normales Leben. Der Geheimdienst hat ihn freigelassen. Dann gerät die Welt am 11. September 2001 aus den Fugen – und Mohamedou Slahi steht wieder im Fokus der Geheimdienste. Die CIA entführt ihn aus seinem Heimatland mit Hilfe des mauretanischen Geheimdienstes, dessen Chef in dieser Folge über seine zwielichtige Rolle spricht.
Mohamedou Slahi geht davon aus, dass er in den USA einen fairen Prozess bekommt. Doch er landet in Guantanamo Bay: dem Ort, an dem die Amerikaner die „Schlimmsten der Schlimmsten“ festhalten.
Warnung: In dieser Folge wird Folter explizit beschrieben.
In dieser Folge lernen wir Stuart Couch kennen, den Militärstaatsanwalt, der Mohamedou Slahi anklagen soll. Einer seiner Freunde kam am 11. September ums Leben, als Co-Pilot eines der entführten Flugzeuge. Couch will Rache – und nimmt sich vor, sie mit den Mitteln des Rechts zu erlangen. Für Slahi will er die Todesstrafe fordern, weil er davon ausgeht, dass dieser die Entführer vom 11. September für al-Qaida angeworben hatte. Doch als er nach Guantanamo reist, wird er Zeuge von etwas, das für ihn alles ändert.
Warnung: In dieser Folge wird Folter explizit beschrieben.
Dem Folterteam ist scheinbar der Durchbruch gelungen: Slahi redet und redet. Er liefert auf den ersten Blick wertvolle Informationen, aber dann melden die Geheimdineste Zweifel an. Stimmt das wirklich, was Slahi da erzählt? Das Special Projects Team lässt einen Lügendetektortest durchführen.
Nachdem klar ist, dass Slahi nicht angeklagt wird, bleibt Slahi einfach weiter in seiner Zelle, zwölf weitere Jahre. Zuerst hat er Rachefantasien. Doch er denkt nach und merkt, dass Rache ihn nicht weiterbringen würde. Slahi zieht daraus den radikalen Schluss: Er will seinen Peinigern vergeben. Im Oktober 2016, nach insgesamt 14 Jahren, kommt er aus Guantanamo frei. Was dort passiert ist, kann er bis heute nicht abschütteln. Genauso wenig, wie es zwei andere Menschen können: Mister X, der Folterer, und Sydney, die Geheimdienstanalystin. Auch ihr Leben wird noch immer von Guantanamo dominiert.
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