Wir haben sie, die Sehnsucht nach einer besseren Welt. Doch oft genug scheuen wir kleine oder große Schritte auf dem Weg, denn das Vertraute signalisiert schließlich Sicherheit und Geborgenheit: Die Verläßlichkeit des Bekannten steht gegen die Unsicherheit des Neuen. Doch nur wenn wir losgehen, erreichen wir auch unsere Sehnsuchtsorte.

Wir haben hier in Freistett und Memprechtshofen Erntedank einfach vorverlegt. Nicht, weil es endlich einmal Zeit wird, wieder mal richtig DANKE zu sagen. Auch nicht, weil das Wetter nun von Sommer auf Herbst gewechselt hat. Es sind einfach praktische Gründe: Hier in der Gegend werden - wie in vielen Regionen - die Konfirmationen nachgeholt, die im Frühjahr ausfallen mußten. Das geschieht nun so früh wie möglich aber doch ein wenig mit Blick auf die Nachbargemeinden, damit möglichst nicht alle Gemeinden gleichzeitig feiern.Darum schon heute der Andachtspodcast zu Erntedank - im Zentrum ein echt legendäres Ereignis mit vielen hungrigen Menschen und der Frage: "Wieviele Brote habt ihr?"

Läßt sich die berühmte Frage überhaupt entscheiden, wenn man nur auf die Quantität schaut? Halbvoll? Halbleer?Oder ist das eher eine Frage der Perspektive? Der Optimist wird sich sicher sein: Halbvoll! Der Pessimist genauso sicher sagen: Halbleer!

Ein paar wirklich kurze Gedanken im heutigen Andachtspodcast.

Jesus lädt sich bei Zachäus zum Essen ein. Dazu muß er ihn aber erst einmal vom Baum holen, auf den der geklettert war. Eine der sehr bekannten Bibelgeschichten, die zum Beispiel in keiner Kinderbibel fehlt. So ist sie auch mir einst begegnet und ich hatte lange die Gleichung im Kopf: Zöllner = böser Mensch - bis ich dann irgendwann erfuhr: Ja halt mal, die gibt's heute noch und das sind ehrbare Staatsbeamte, die wie die Polizisten für Recht und Ordnung stehen. Ja, so prägt manchmal eine 2000 Jahre alte Geschichte das Denken ....

"Die Hände, die zum beten ruh'n, die macht ER stark zur Tat und was der Beter Hände tun, geschieht nach seinem Rat." So dichtete einst Jochen Klepper. Und beschreibt damit zentral, was gelebter Glaube bedeutet.Am 13. Sonntag nach Trinitatis möchte ich dem nachgehen.

Da hatte ich mir eine Urlaubslektüre vorgenommen, ein Buch von Paulo Coelho und hatte dann doch seicht und spannend vorgezogen. Dabei hatte ich noch vor dem Urlaub 3 berührende Abschnitte aus der Sammlung von Kurzgeschichten mit Begeisterung gelesen. Das Weiterlesen gilt es noch nachzuholen, aber die drei Geschichten, die in der Frage gipfeln: "Wie habe ich geliebt?", die habe ich euch - mit meinen Gedanken - mitgebracht.

Einmal im (Kirchen)jahr sieht es die Gottesdienstordnung unserer Kirche, die die Schwerpunkte der einzelnen Sonntage festlegt, vor, dass wir uns an unsere Taufe erinnern. In diesem Jahr mit einem Predigttext aus dem Alten Testament. Der macht deutlich, was das allerwichtigste in unserer Beziehung zu Gott ist: Gott hat die Wahl getroffen! Ganz anders, als wir das meist tun. Nicht weil wir etwa klug, oder toll, oder witzig, oder gutaussehend wären, sondern einfach "nur", weil er uns liebt. Einfach so. Ohne wenn und ohne aber. Einfach genial!

Die einen treten als Unheilspropheten auf - die anderen feinden sie deshalb auf das Heftigste an. Manchmal bin ich's echt leid, wie mutige Menschen angegriffen werden, weil sie das Offensichtliche aussprechen. Da wünsche ich mir selber mehr Mut und für die ganze Welt: Versöhnung!

Schon mal in einer Sackgasse gelandet? Und fieberhaft überlegt: Wie komm ich da bloß wieder raus? Da fühlt man sich manchmal so richtig hilflos...... Und wie ist das mit den Sackgassen, in die wir in unserem Leben manchmal rennen? Sorry, dumm gelaufen!?

Mit dem Wochenspruch der kommenden Woche lädt Jesus großzügig ein: Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.Wer von uns hat sich nicht schon genauso gefühlt: Niedergedrückt von einer Last, die wir mit uns herumtragen - denn jeder weiß schon, dass ich nicht die Einkäufe vom Wochenmarkt oder den Rucksack auf der langen Wandertour meine - und Jesus erst recht nicht.