Peter Kalb - langjähriges Magistratsmitglied in Bensheim - ist ein echter Zeitzeuge und Kämpfer gegen das Vergessen. Denn als junger Student bei Adorno an der Universität Frankfurt war er als Betreuer von Opfern an den Auschwitzprozessen beteiligt. Im Podcast berichtet er über seine Erlebnisse im Gerichtssaal, wie die Prozesse sein Leben verändert haben und er sich später in Bensheim für die Erinnerungskultur einsetzte und heute noch einsetzt !

Er war Enkel der Königin Victoria, Vetter Kaiser Wilhelms II und Schwager des Russischen Zaren Nikolaus II - Gründer der Künstlerkolonie Mathildenhöhe, Förderer der Opelwerke und der Weindomäne, Schauspieler, Dichter und Denkmalpfleger. Die Rede ist vom letzten hessischen Großherzog Ernst Ludwig. Im Podcast erzählt Carola Heimann aus der spannenden und auch tragischen Biografie Ernst Ludwigs - und das kann sie, denn ihre Familie betrieb in Darmstadt die großherzogliche Hofschmiede. Sie selbst hatte noch Kontakt zu Prinzessin Margaret von Hessen Darmstadt und ist eine Expertin der hessischen "Royals"...

Seit über 100 Jahren engagiert sich die Christoffel Blindenmission weltweit für Menschen mit Behinderungen. Besonders in Ländern des globalen Südens sorgt sie dafür, dass sich die Situation betroffener Menschen durch direkte medizinische Hilfe, Prävention und Empowerment verbessert. Vorstandsmitglied Dr. Peter Schießl erklärt, wie die Organisation zu ihrem Sitz in Bensheim kam, berichtet über die vielfältige Arbeit der CBM international und auch vor Ort in Bensheim sowie über die Kooperation mit dem Museum Bensheim. Interessierte Zuhörer*innen sind herzlich eingeladen, sich auf der Website der CBM unter www.cbm.de weiter zu informieren oder Herrn Dr. Schießl persönlich per Mail an [email protected] zu kontaktieren.

Wussten Sie, dass Bensheim-Schönberg heimlich als Zentrum der frühen Fotografie gilt? Zu verdanken ist dies dem Darmstädter Geometer und Bildungsbürger Johann Wilhelm Debus. In Schönberg hatte er – unweit des Schlosses – sein Landhaus und begann dort am Anfang der 1840er Jahre zu daguerreotypieren. Er fotografierte alle, die sich in seinem Umfeld aufhielten: Verwandte, Freunde und auch bedienstete, wie seinen Gärtner oder die Magd. Die 22 Daguerreotypien gelten als wahrer Fotoschatz und werden heute im Museum Bensheim aufbewahrt. Museumsleiter Christoph Breitwieser weiß Spannendes, Aufschlussreiches und Ungeahntes darüber zu berichten.

Der Baggerfahrer staunte nicht schlecht, als aus dem Profil der Baugrube des Bensheimer Bürgerhauses im Sommer 2020 ein menschlicher Schädel auftauchte. Die Polizei war gleich vor Ort, doch wegen der Skelettfunde, die bereits in den 1970er Jahren an gleicher Stelle gemacht wurden war klar, es handelt sich nicht um einen Kriminalfall, sondern um einen Archäologie-Krimi. Der Bezirksarchäologe für Südhessen Thomas Becker berichtet von den ersten Ergebnissen der archäologischen und naturwissenschaftlichen Untersuchungen der Toten vom Bürgerhaus.

Es gibt nicht viele Fotos, die es zu Weltruhm gebracht haben . Zwei davon illustrieren das Ende des zweiten Weltkrieges – und jeder kennt sie: die russischen Flagge auf dem Reichstag und die alte Frau inmitten der einmarschierenden Amerikaner. Kaum jemand weiß, das letzteres Foto in Bensheim aufgenommen wurde. Die Kunsthistorikerin Dr. Eva Bambach hat die Geschichte dieses weltberühmten Fotos untersucht und erzählt vom Fotografen und der gewaltigen Bildsprache der Aufnahme.

Das Auerbacher Fürstenlager gilt als eine der schönsten Sommerresidenzen in Deutschland. Hier hielt der hessische Hochadel Sommerfrische und eine einzigartige Parkanlage des 18. Jahrhunderts hat sich dort erhalten. Doch wie wurde der Ort zum Mittelpunkt der Landgrafen und Großherzöge? Der Verwalter des heutigen Staatsparks Stefan Jagenteufl gibt spannende Einblicke in die Geschichte und berichtet über die gärtnerischen Planungen und Anlagen, aber auch von den verborgenen Geheimnisse des englischen Landschaftsgartens.

Wussten Sie, dass Bensheim das heimliche Zentrum der Theaterszene ist? Die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste hat dort ihren Sitz, jährlich wird im Parktheater Bensheim die „Woche junger Schauspieler“ mit den größten Nachwuchstalenten ausgerichtet und außerdem der Gertrud Eysoldt Ring verliehen –einem der bedeutendsten Theaterschauspielpreise Deutschlands. Der ehemalige Kulturamtsleiter Bertold Mäurer berichtet, wie Bensheim zum Theatermittelpunkt wurde, vom Stifter des Preises Wilhelm Ringelband und erzählt Anekdoten von der Preisverleihung.

Um ein dunkles Kapitel der Bensheimer Stadtgeschichte dreht sich dieser Podcast: Am 24. März 1945 – drei Tage bevor die Amerikaner in die Stadt kamen – wurden 12 Menschen durch die Gestapo ermordet. Dr. Fritz Kilthau hat sich intensiv mit diesen Verbrechen am Ende des Nationalsozialismus auseinandergesetzt und die Akten erforscht. Er berichtet über die historischen Hintergründe, die Lebensgeschichten der Opfer und was genau sich an diesem Abend am Kirchberg in Bensheim ereignete.

In einem Schrebergarten zwischen Bensheim und Heppenheim werden 2002 die Knochen von vier Männern entdeckt – doch anstelle von Mordopfern handelt es sich um Angeklagte und zum Tode Verurteilte . Dort, wo heute Gemüse und Weinreben wachsen, stand bis 1803 der Bensheimer Galgen. In der Podcastfolge erzählt Museumsleiter und Archäologe Christoph Breitwieser von der Richtstätte, von Mord und Urteilen … und von abgebissenen Nasen.