Frankfurt hat eine neue Altstadt. Wo früher der Betonklotz des Technischen Rathauses stand, wurden zwischen Dom und Römer Gassen und Plätze angelegt, gesäumt von 35 Neubauten, von denen fast die Hälfte rekonstruiert wurde - nach historischen Vorbildern aus der im Krieg zerstörten Altstadt. Die Frankfurter scheinen begeistert von ihrem neuen Stadtzentrum und erkunden das Quartier, in das bald die ersten Bewohner, Läden und Cafés einziehen werden. Harsche Kritik an der rekonstruierten Altstadt kommt von dem Stuttgarter Architekturprofessor Stephan Trüby. „Aalglatt“ sei das neue Viertel, sagt er, ein „Heile-Welt-Gebaue, das Geschichte auf ein eindimensionales Wunschkonzert“ reduziere. Und: Trüby weist darauf hin, dass die politische Initiative für das Projekt vom rechten Rand des politischen Spektrums komme. Wie begründet Stephan Trüby seine Kritik und wovor will er eigentlich warnen?