Nächsten Samstag werden Märchen mal wieder wahr. Ein Prinz heiratet eine Bürgerliche. Die royale Hochzeit des Jahrzehnts, Meghan und Harry geben sich das Ja-Wort. Es wird ein mediales Super-Event, weltweit werden geschätzt zwei Milliarden Menschen das Ereignis am Fernseher verfolgen. Dabei passt Meghan so gar nicht ins verstaubte, konservative britische Königshaus. Sie ist geschieden, Amerikanerin mit afrikanischen Wurzeln, Schauspielerin, Feministin und zielstrebig. Harry dagegen hatte eine wilde und ausschweifende Jugend, er litt lange am frühen Tod seiner Mutter Diana – und das machte er öffentlich. Diese Hochzeit aber verändert Großbritannien – eine jugendliche unkonventionelle Braut, ein menschlicher Prinz, der auch Schwächen zeigte, das kommt bei den Briten inzwischen an. Meghan und Harry sind wohl die derzeit populärsten Menschen auf der Insel, auch wenn Harry als Nummer sechs der britischen Thronfolge eher keine Chance hat, als König in den Buckingham-Palast einzuziehen. Egal – das Paar zieht und fasziniert – der Nippes-Handel blüht und die Monarchie wird dank der royalen Wedding aufpoliert. Ein Feature von unserem London-Korrespondenten Thomas Spickhofen