Nach 43 Folgen von "Unter Quarantäne" ist Schluss. In der letzten Folge des Pandemie-Podcasts von nordbayern.de unterhalten sich die beiden Redakteure Franziska Holzschuh und Florian Rußler über die Ereignisse der letzten Monate, ihre ersten Fitnessstudio-Besuche nach der Wiedereröffnung und über ihre Personen der Krise.

Frühlingsvolksfest, der Erlanger Berg, das Annafest: Alles wegen Corona abgesagt. Schausteller sind eine von der Corona-Krise am meisten getroffene Berufsgruppe. "Normalerweise drängt es uns mit den ersten Frühlingsstrahlen raus", sagt Lorenz Kalb, Vorsitzender des Süddeutschen Schaustellerverbands. Doch Corona macht das unmöglich. Untätig bleiben die Schausteller trotzdem nicht, sie entwickeln Ideen - etwas rund um den Nürnberger Volksfestplatz. Und den Christkindlesmarkt haben sie noch längst nicht abgeschrieben.

Eigentlich wollte Julia Simic im März nur mal kurz über das Wochenende heim nach Franken. Ein Fußball-Camp stand auf dem Programm, danach wollte sie ihre Arbeit als Fußballprofi beim englischen Erstliga-Verein West Ham United in London wieder aufnehmen. Die Corona-Krise verhinderte das, Simic blieb bei ihrem Vater - und hatte irgendwann das Gefühl, etwas tun zu müssen. Also hat sie sich beim Supermarkt ums Eck beworben - und arbeitet da immer noch als Aushilfe. Mit Fadi Keblawi spricht sie unter anderem über die Liebe zu den Menschen, die mitunter auf die Probe gestellt wird, wenn man an der Kasse arbeitet.

Mit den Kindergärten und Schulen öffnen auch die Kinos wieder. Für Christian Ilg ist das beides wichtig, als Vater und als Betreiber des Babylon in Fürth. Seit dem 17. März gab es in dem Liebhaberkino in der Nürnberger Straße keine Filme mehr zu sehen, noch nicht einmal Katastrophenfilme. Im Podcast erweist sich Ilg trotzdem als ein ansteckend optimistischer Gesprächspartner. In Folge 40 verrät der Kinobetreiber dem NN-Redakteur Sebastian Böhm, ob er sich während des Lockdowns in seinen großen Saal geschlichen hat, und, was ihm Hoffnung macht. Ein Podcast über große Kino-Momente und den schlechten Horrorfilm, der derzeit unser Leben ist.

Langsam darf die Gastronomie in der Coronakrise wieder öffnen, wenn auch unter strengen Auflagen. Kneipenbetreiber jedoch haben bisher kaum eine Perspektive - zu eng sind oft die Räumlichkeiten. Jakob Giese betreibt in Nürnberg den Dorfschulzen und den Mops von Gostenhof: Im Schulzen kann er zumindest den Biergarten öffnen, der Mops hat diese Möglichkeit nicht. Dabei gäbe es durchaus kreative Konzepte, sagt Giese, die Stadt müsse aber mitspielen. Doch die zeige sich nicht kooperativ genug - und das gefährde die Kneipenkultur in Nürnberg.

Und plötzlich wird wieder Fußball gespielt. Die Bayern gewinnen und der Club bleibt hinter seinen Möglichkeiten zurück. Viel Lärm also um keinen Lärm? Fadi Keblawi weiß, wie es sich anfühlt, in einem leeren Stadion ein Spiel zu verfolgen, in dem es gegen Abstieg aus der 2. Bundesliga geht. In der 38. Folge von "Unter Quarantäne" erzählt der Sportredakteur der Nürnberger Nachrichten seinem Kollegen Sebastian Böhm von den monotonen Gesängen des Aufsichtsratsvorsitzenden, von Schlagern, die keiner kennt, und dem seltsamen Eindruck, eigentlich nichts zu vermissen.

2020 sollte ein "Knallerjahr" für die NürnbergMesse werden, man träumte von Umsatzrekorden. 2020 wird tatsächlich ein Knallerjahr - allerdings ganz anders als gehofft. Wegen Corona finden seit Monaten keine Veranstaltungen statt, viele Mitarbeiter sind in Kurzarbeit, der Bau des Kongresszentrums Süd mit einer Investitionssumme von 200 Millionen Euro wird zurückgestellt. Im Herbst allerdings könnten die ersten Messen in Nürnberg wieder starten, hofft Nürnberg Messe Chef Peter Ottmann. Wie wahrscheinlich ein schneller Rückgang zur Realität ist, wie strenge Hygieneregeln bei Großveranstaltungen eingehalten werden können und warum Digitalkonzepte Messen nicht ablösen können, erzählt er in Folge 37 des Podcasts "Unter Quarantäne".

Das Autokino war die Zukunft - in den USA der 30er-Jahre. Ende Februar 2020 galt das Autokino noch als Relikt aus der Vergangenheit. Dann veränderte das Coronavirus die Welt. Und plötzlich erlebt das Autokino eine Renaissance. Maria Segat von den Nürnberger Nachrichten war dabei, als am Nürnberger Flughafen erstmals seit langer Zeit wieder ein Film auf einem Parkplatz gezeigt wurde. In Folge 36 von "Unter Quarantäne", dem Pandemie-Podcast von nordbayern.de erklärt sie Sebastian Böhm, wo der Sound herkommt, erzählt, dass sie "Pulp Fiction" neu entdeckt hat, und offenbart sich als Fachfrau für Autokino-Erlebnisse aller Art.

Bald beginnen in Bayern die Abiturprüfungen. Die Corona-Krise hat auch in den Schulen einiges verändert. Der Unterricht wurde erst ins Digitale verlagert, dann sind die Abschlussschüler als erste wieder zurückgekehrt in den Präsenzunterricht. Wie sich die Schulen organisieren, ob der aktuelle Abiturjahrgang fair behandelt wird und wie sich Hygienevorschriften umsetzen lassen - unter anderem darüber spricht Fadi Keblawi mit Thomas Schock, dem Leiter der Max-Grundig-Schule in Fürth, einer staatlichen Fachober- und Berufsoberschule.

Seit dieser Woche dürfen Amateurvereine in Bayern wieder Fußballtrainings abhalten. Bei den Klubs herrscht Unklarheit darüber, was erlaubt ist und was nicht. Außerdem ist die Saison bis zum 30.8 unterbrochen. Doch wie geht es danach weiter und was ist eigentlich mit der Saison 2020/2021. Über diese offenen Fragen hat Online-Redakteur Florian Rußler in Folge 34 von "Unter Quarantäne" mit Jan Mauer und Bastian Eberle aus der Digitalredaktion des Kicker gesprochen.