Wir ihr eurem Baby helft, in den Schlaf zu finden und euch die Nacht zurückerobert – Vanessa von Nachtglück gibt euch Tipps!
Alle Eltern, oder zumindest die meisten Eltern werden mir zustimmen, wenn ich sage, dass die Sache mit dem Schlaf von Anfang an ein riesen Thema ist. Viele beschäftigen sich schon damit und lesen Ratgeber, bevor das Kind überhaupt da ist. Ich hab' auch dazugehört, ich gebe es zu.
Woran das lag? Bei mir war es einfach so, dass ich ständig meine Mutter oder andere Verwandte, Freunde, Fremde im Ohr hatte, die mir auf die Nerven gegangen sind:
"Gewöhn den bloß ans eigene Bettchen!"
"Der muss lernen, alleine einzuschlafen, sonst sitzt du jeden Abend stundenlang im Zimmer."
Und ja, es gab auch meinen absoluten "Lieblingstipp" (not): "Schieb den in 'ne Ecke und lass' den mal zwei drei Nächte schreien, dann merkt der schon, dass dieses Heulen nichts bringt".
Übrigens habe ich natürlich auch dieses eine bekannte, zweifelhafte Buch geschenkt bekommen. Dieses Buch, dessen Titel verzweifelten Eltern das ultimative Versprechen macht. Nämlich, dass jedes Kind schlafen lernen kann. Darin geht es um die Ferber-Methode. Für alle, die dieses Buch nicht kennen, erklär ich es kurz:
Man legt sein Kind ins Bettchen und verlässt dann für eine festgelegte Zeit den Raum – ob das Kind weint, schreit, schluchzt: egal! Man verlässt den Raum und kommt nach der vorgegebenen Zeit wieder rein. Dann geht man wieder raus. Das wiederholt man und verlängert nach und nach den Zeitraum, in dem man rausgeht.
Sind wir mal ehrlich: Keiner von uns möchte ein emotional gestörtes Kind. Und natürlich lasse ich mein Kind NICHT schreien. So dumm, wie wir waren, haben wir es ausprobiert und es SOFORT wieder gelassen. Möglich, dass es im Jahr 1920 mal en vogue war, so zu erziehen. Heute ist die Forschung aber weiter und wir wissen, dass uns Babys nicht manipulieren, indem sie schreien. Sie schreien, weil sie uns brauchen. Sie waren 10 Monate in unserem Bauch, kennen unsere Stimme und unseren Geruch. Waren nie alleine. Ist es dann so schlimm, dass sie sich nach uns sehnen? Nein. Und auch wir sollten verstehen, dass diese Zeit schneller vorbei sein wird, als es uns lieb ist. Irgendwann bekommen wir nicht mal mehr 'nen Abschiedskuss. Ich habe dieses Buch weggeschmissen und habe wieder versucht, mich auf meine Intuition zu verlassen. Denn ich hatte das Gefühl, dass ich genau diese verloren hatte, durch die ganzen Bücher und ungewollten Tipps von Freunden und Familie.
Generell habe ich das Gefühl, dass viele Eltern, vor allem bei dem ersten Kind, ihrer Intuition nicht mehr trauen. Bei mir war es beim zweiten Kind dann auch entspannter. Und heute liebe ich es, sie in den Schlaf zu begleiten. Wir kuscheln, erzählen und ich nutze die Zeit auch für mich. Ich rieche an ihnen, kuschle sie, höre den erfundenen Geschichten zu und streife so den Alltag von mir. Nichts spielt in diesem Moment eine Rolle, außer bei ihnen zu sein.
Aber natürlich gibt es auch die Härtefälle – das will ich gar nicht mindern. Es gibt solche Kinder, die sich nur schwer von den Reizen des Tages erholen und viel schreien. Natürlich sind Eltern dann fertig, kriechen nur noch durch den Alltag, kommen zu gar nichts mehr und die sehnen sich nach Hilfe – völlig zurecht. Bei ihnen ist die Einschlafbegleitung eben nichts Erholsames und es geht nicht so einfach. Man kommt da so schnell an seine Grenzen und verzweifelt. Und solche Eltern brauchen schnell Hilfe. Sie sind fertig, gereizt und keinem geht es mit der Situation gut.
Deshalb hab' ich mich mit Vanessa von Nachtglück getroffen. Sie ist nicht nur selbst Zweifachmama, sondern auch Schlafcoach. Bei ihr melden sich verzweifelte und übermüdete Eltern und zusammen schaffen sie es, dass alle in einen guten Rhythmus finden.
In unserem Podcast geht es um die Frage, wie wir wieder stärker auf unsere Intuition vertrauen und wie man zusammen mit dem Kind einen gute Schlaf-Rhythmus findet, der die Bedürfnisse von allen stillt.