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Die Nutzung von Suchmaschinen ist uns im digitalen Alltag so selbstverständlich, dass wir nur selten deren Design, ihre Funktionsweise und vor allem: die Ergebnisse unserer Suche hinterfragen. Die erfolgreiche Internetsuche war zu den Anfangszeiten des WWW eine Herausforderung für Expert:innen. Heute hingegen ist jede:r Mensch in der Lage, von einer Suchmaschine in Sekundenschnelle brauchbare Treffer zu erhalten. Was dahinter steht: ein gigantischer Aufwand. Macht man sich klar, wie groß die Menge an Netzinhalten ist, die dafür von den Suchmaschinen systematisch zusammengetragen und hinsichtlich ihrer Relevanz interpretiert werden müssen, erahnt man, warum es nur wenige Suchmaschinen gibt – und warum der Aufwand sich für diese Akteure ganz offensichtlich lohnt, obwohl die äußerliche Dienstleistung, eben die Suche, auf den ersten Blick gratis ist. Um zu verstehen, wie Suchmaschinen funktionieren und warum der unangefochtene Marktführer Google so erfolgreich ist, sind jenseits der technischen Systeme Geschäftsmodelle wichtig. In diesen sind Nutzer:innen bekanntermaßen nicht die Kund:innen, sondern ein Stück weit Mittel zum Zweck. Und die Selbstverständlichkeit der Internetsuche täuscht leicht darüber hinweg, welche kulturellen und politischen Dimensionen noch im Komplex „Suchmaschinen“ stecken. Welche Folgen hat die Beschaffenheit des Suchmaschinenmarktes für die Qualität von Suchergebnissen und die Pluralität der Perspektiven auf die Inhalte im Netz, die immer mehr Abbild unserer kollektiven Wirklichkeit sind?
Dirk Lewandowski ist Professor für Information Research & Information Retrieval an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg und ausgewiesener Experte für Suchmaschinen und ihre Funktion innerhalb der digitalen Gesellschaft. Im Digitalgespräch erklärt der Wissenschaftler, wie Suchmaschinen technisch aufgebaut sind, welche Bedeutung sie für unsere Nutzung des Internets haben und wie die Geschäftsmodelle ihrer Anbieter mit Interessen von Nutzer:innen, und Produzent:innen von Web-Inhalten zusammenspielen. Er erklärt, wie die Marktdominanz von Google zustande kam, warum sie für gute Internetsuche schädlich ist, und welche Möglichkeiten für die Wiederbelebung eines echten Wettbewerbs der Suchmaschinen realistisch sind. Mit den Gastgeberinnen Marlene Görger und Petra Gehring diskutiert Lewandowski, wie sich unser aller Nutzungsverhaltung auf Design und Funktionsweise heutiger Suchmaschinen auswirken, wie generative Sprachmodelle ins Bild kommen, ob wir eine europäische Infrastruktur für Suchmaschinen brauchen – und ob wir (wieder) lernen sollten, wie man geschickt nach Netzinhalten sucht.
Link zum Originalbeitrag: https://zevedi.de/digitalgespraech-060-dirk-lewandowski
Link zu Dirk Lewandowskis Profil an der HAW Hamburg: https://www.haw-hamburg.de/hochschule/beschaeftigte/detail/person/person/show/dirk-lewandowski/
Die Nutzung von Suchmaschinen ist uns im digitalen Alltag so selbstverständlich, dass wir nur selten deren Design, ihre Funktionsweise und vor allem: die Ergebnisse unserer Suche hinterfragen. Die erfolgreiche Internetsuche war zu den Anfangszeiten des WWW eine Herausforderung für Expert:innen. Heute hingegen ist jede:r Mensch in der Lage, von einer Suchmaschine in Sekundenschnelle brauchbare Treffer zu erhalten. Was dahinter steht: ein gigantischer Aufwand. Macht man sich klar, wie groß die Menge an Netzinhalten ist, die dafür von den Suchmaschinen systematisch zusammengetragen und hinsichtlich ihrer Relevanz interpretiert werden müssen, erahnt man, warum es nur wenige Suchmaschinen gibt – und warum der Aufwand sich für diese Akteure ganz offensichtlich lohnt, obwohl die äußerliche Dienstleistung, eben die Suche, auf den ersten Blick gratis ist. Um zu verstehen, wie Suchmaschinen funktionieren und warum der unangefochtene Marktführer Google so erfolgreich ist, sind jenseits der technischen Systeme Geschäftsmodelle wichtig. In diesen sind Nutzer:innen bekanntermaßen nicht die Kund:innen, sondern ein Stück weit Mittel zum Zweck. Und die Selbstverständlichkeit der Internetsuche täuscht leicht darüber hinweg, welche kulturellen und politischen Dimensionen noch im Komplex „Suchmaschinen“ stecken. Welche Folgen hat die Beschaffenheit des Suchmaschinenmarktes für die Qualität von Suchergebnissen und die Pluralität der Perspektiven auf die Inhalte im Netz, die immer mehr Abbild unserer kollektiven Wirklichkeit sind?
Dirk Lewandowski ist Professor für Information Research & Information Retrieval an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg und ausgewiesener Experte für Suchmaschinen und ihre Funktion innerhalb der digitalen Gesellschaft. Im Digitalgespräch erklärt der Wissenschaftler, wie Suchmaschinen technisch aufgebaut sind, welche Bedeutung sie für unsere Nutzung des Internets haben und wie die Geschäftsmodelle ihrer Anbieter mit Interessen von Nutzer:innen, und Produzent:innen von Web-Inhalten zusammenspielen. Er erklärt, wie die Marktdominanz von Google zustande kam, warum sie für gute Internetsuche schädlich ist, und welche Möglichkeiten für die Wiederbelebung eines echten Wettbewerbs der Suchmaschinen realistisch sind. Mit den Gastgeberinnen Marlene Görger und Petra Gehring diskutiert Lewandowski, wie sich unser aller Nutzungsverhaltung auf Design und Funktionsweise heutiger Suchmaschinen auswirken, wie generative Sprachmodelle ins Bild kommen, ob wir eine europäische Infrastruktur für Suchmaschinen brauchen – und ob wir (wieder) lernen sollten, wie man geschickt nach Netzinhalten sucht.
Link zum Originalbeitrag: https://zevedi.de/digitalgespraech-060-dirk-lewandowski
Link zu Dirk Lewandowskis Profil an der HAW Hamburg: https://www.haw-hamburg.de/hochschule/beschaeftigte/detail/person/person/show/dirk-lewandowski/
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