Die Geschichte zweier Cousinen und einer 1.000-Kilometer-Odyssee zu Kriegsende.
Als Danielas Oma 1945 zur Welt kam, schien deren damals achtjährige Cousine Helga verschollen, und mit dem Namen Helga sollte die Erinnerung an sie lebendig gehalten werden. Doch dann kam alles anders, erzählen Oma Helga und Enkelin Daniela im Zoom-Gespräch mit WZ-Host Mathias Ziegler. Im Zentrum steht die Flucht vor der Roten Armee von Königsberg (damals Ostpreußen, heute die russische Enklave Kaliningrad) nach Darmstadt, bei der auch der Untergang der „Wilhelm Gustloff“ eine wichtige Rolle spielt. Die Versenkung dieses nach einem NSDAP-Funktionär benannten deutschen Passagierdampfers am 30. Jänner 1945 durch die Rote Armee kostete je nach Schätzung zwischen 4.000 und 9.000 zivile Menschenleben.
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Der Spanische Bürgerkrieg (1936–1939) war ein blutiger Konflikt zwischen Republikanern und Nationalisten unter Francisco Franco. Die Republikaner wurden von der Sowjetunion und internationalen Brigaden unterstützt, die Nationalisten von Hitler-Deutschland und Mussolinis Italien. Nach Francos Sieg begann eine jahrzehntelange Diktatur. Der Krieg war ein Vorbote des Zweiten Weltkriegs und prägte moderne Kriegsführung und Propaganda. Königsberg, die Hauptstadt Ostpreußens, war im Zweiten Weltkrieg von strategischer und symbolischer Bedeutung für das Deutsche Reich. Die Stadt diente als wichtiger militärischer Stützpunkt und Nachschubbasis an der Ostfront, wurde aber ab 1944 massiv von der Roten Armee angegriffen. Nach einer monatelangen Belagerung kapitulierte Königsberg am 9. April 1945, womit der letzte deutsche Widerstand in Ostpreußen gebrochen war. Die Stadt wurde danach von der Sowjetunion annektiert, in Kaliningrad umbenannt und ist bis heute russisches Gebiet mit großer geopolitischer Bedeutung. Die nationalsozialistische Propaganda spielte das Vorrücken der Roten Armee lang herunter und verbreitete bis zuletzt die Illusion eines möglichen deutschen Siegs. Selbst als sowjetische Truppen bereits nah waren, wurden Rückzugsbefehle verzögert oder verboten, wodurch hunderttausende Zivilist:innen von der Flucht abgeschnitten wurden. Erst als die Front vollständig zusammenbrach, begann eine panische, oft unorganisierte Flucht, die von extremem Leid, Kälte und sowjetischer Vergeltung geprägt war. Helga und Helga Podcast: Der Nazi-Opa und der KaplanPodcast: Wien – Zeitzeugin in Schutt und AschePodcast: Brachland – Das KZ und die Millionen Podcast: Meine Kriegserinnerungen kehren zurück Podcast: Ich habe 54 Verwandte im KZ verloren „Bonbon, Halt und Juden verboten“ Kriegskindheit in Wien: Zwischen Bomben und Schokolade Das Brot, das drei Leben rettete Polnisch, deutsch, staatenlos? Die Flucht meiner Oma im Krieg „Hitler lebt!“: Die Welt der Jugendlichen 1945„Wir sind aus dem Keller nicht mehr herausgekommen“ „Es war unerträglich heiß und roch nach Blut“„Unsere Großväter sind keine Verbrecher“