Du hast dich auf eine lange Zugfahrt gefreut, um endlich etwas Zeit für dich zu haben. Du steigst in den Zug ein und suchst dir einen Platz am Fenster. Es ist ein kalter, nebliger Morgen und die Landschaft, die am Fenster vorbeizieht, wirkt wie aus einem alten Schwarz-Weiß-Film. Die Türen schließen sich und der Zug setzt sich ruckelnd in Bewegung. Das Wetter draußen wird trüber und jetzt prasselt Regen gegen die Fenster, was dem Innenraum des Zuges eine gemütliche, aber auch etwas unheimliche Atmosphäre verleiht. Nach einer Weile bemerkst du, dass etwas nicht stimmt. Der Zug macht ungewöhnliche Geräusche, ein seltsames, metallisches Klopfen, das du noch nie zuvor gehört hast. Du schaust dich um, doch niemand scheint Notiz davon zu nehmen. Ein leichtes Unbehagen breitet sich in dir aus. Du versuchst dich abzulenken und nimmst dein Buch aus der Tasche. Nach ein paar Seiten hast du das schlechte Gefühl vergessen und bis ganz tief in die Geschichte des Buches eingetaucht. Die Zeitreise der Protagonistin zur Titanic hat dich ganz in ihren Bann gezogen. Doch plötzlich flackern die Lichter im Waggon. Ein kalter Schauer läuft dir über den Rücken, und du bemerkst, dass die anderen wenigen Passagiere unruhig werden. Du hörst ein leises Summen, fast wie das Summen einer Biene, aber als du dich umschaust, siehst du nichts. Der Zug fährt weiter durch die regnerische Nacht, und das Summen wird lauter. Du versuchst, dich zu beruhigen, aber ein unheimliches Gefühl lässt dich nicht los. Die Lautsprecher knistern, dann ertönt eine nervöse Stimme: „Bitte bleiben Sie ruhig und in Ihren Sitzen. Wir haben eine kleine technische Störung.“ Plötzlich fühlst du einen Ruck, als ob der Zug über etwas Großes hinwegfährt die Lichter gehen abrupt aus und du spürst nur noch gepolter. Als du aus deinem Sitz gerissen wirst, fragst du dich: Wie überlebt man ein Zugunglück?