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Was wir im Alltag allgemein „Künstliche Intelligenz“ nennen, hat viele Funktionsweisen und Anwendungsfelder. Auch in der Medizin kommen schon lange und routiniert unterschiedlichste KI-Systeme zum Einsatz. Sie unterstützen medizinisches Fachpersonal bei der Anamnese und Diagnose oder am OP-Tisch, indem sie der individuellen Kompetenz und Erfahrung menschlicher Expert:innen statistische Auswertungen und – darauf basierend – Handlungsempfehlungen zur Seite stellen. Ärztinnen und Ärzte können diese unterschiedlichen Informationsquellen nutzen, um auf die jeweiligen Bedürfnisse ihrer Patient:innen individuell einzugehen und diese möglichst optimal zu behandeln. Es spielen heute aber nicht nur speziell für den medizinischen Berufsalltag entwickelte KI-Produkte eine Rolle, sondern es stehen auch Patient:innen KI-Systeme zur Verfügung – meist in der Gestalt von Chat-Bots, die menschliche Kommunikation simulieren und damit den Eindruck verstärken, man sehe sich einem im menschlichen Sinne „intelligenten“ System gegenüber, das auch bei medizinischen Problemen ansprechbar ist.. Mit dem Hype um diese Systeme entstand in Bezug auf die medizinische Versorgung eine große Erwartungshaltung: Kann „die KI“, die an so vielen anderen Stellen Personal zu ersetzen beginnt und Effizienzsteigerung verspricht, auch ein Mittel gegen den medizinischen Fachkräftemangel sein?
Dr. Oswald Hasselmann ist Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin mit Schwerpunkt auf Neurologie, gehört zum Leitungsteam des Ostschweizer Kinderspitals und ist Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Biomedizinische Ethik. Der Experte für ethische Werte in medizinischen Berufen erklärt im Digitalgespräch, an welchen Stellen populäre Systeme wie ChatGPT im medizinischen Alltag auftauchen, wie medizinische KI-Produkte eingesetzt werden, welche neuen Formen von Wissen dabei entstehen und wie realistisch Erwartungen sind, die Ärzteschaft, Politik und Patient:innen damit verbinden. Mit den Gastgeberinnen Petra Gehring und Marlene Görger diskutiert Hasselmann, welche Folgen die Normalisierung des KI-Einsatzes für die Kompetenz und Verantwortung von Mediziner:innen hat, welche neuen Aspekte darum in die Aus- und Weiterbildung aufgenommen werden sollten – und ob wir uns von der Privatheit unserer Gesundheitsdaten verabschieden müssen, um den Einsatz kommerzieller KI-Produkte in der ärztlichen Versorgung zu unterstützen.
Link zum Originalbeitrag: https://zevedi.de/digitalgespraech-065-oswald-hasselmann
Link zur Webseite der Schweizerischen Gesellschaft für Biomedizinische Ethik: https://www.bioethics.ch/sgbe/
Was wir im Alltag allgemein „Künstliche Intelligenz“ nennen, hat viele Funktionsweisen und Anwendungsfelder. Auch in der Medizin kommen schon lange und routiniert unterschiedlichste KI-Systeme zum Einsatz. Sie unterstützen medizinisches Fachpersonal bei der Anamnese und Diagnose oder am OP-Tisch, indem sie der individuellen Kompetenz und Erfahrung menschlicher Expert:innen statistische Auswertungen und – darauf basierend – Handlungsempfehlungen zur Seite stellen. Ärztinnen und Ärzte können diese unterschiedlichen Informationsquellen nutzen, um auf die jeweiligen Bedürfnisse ihrer Patient:innen individuell einzugehen und diese möglichst optimal zu behandeln. Es spielen heute aber nicht nur speziell für den medizinischen Berufsalltag entwickelte KI-Produkte eine Rolle, sondern es stehen auch Patient:innen KI-Systeme zur Verfügung – meist in der Gestalt von Chat-Bots, die menschliche Kommunikation simulieren und damit den Eindruck verstärken, man sehe sich einem im menschlichen Sinne „intelligenten“ System gegenüber, das auch bei medizinischen Problemen ansprechbar ist.. Mit dem Hype um diese Systeme entstand in Bezug auf die medizinische Versorgung eine große Erwartungshaltung: Kann „die KI“, die an so vielen anderen Stellen Personal zu ersetzen beginnt und Effizienzsteigerung verspricht, auch ein Mittel gegen den medizinischen Fachkräftemangel sein?
Dr. Oswald Hasselmann ist Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin mit Schwerpunkt auf Neurologie, gehört zum Leitungsteam des Ostschweizer Kinderspitals und ist Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Biomedizinische Ethik. Der Experte für ethische Werte in medizinischen Berufen erklärt im Digitalgespräch, an welchen Stellen populäre Systeme wie ChatGPT im medizinischen Alltag auftauchen, wie medizinische KI-Produkte eingesetzt werden, welche neuen Formen von Wissen dabei entstehen und wie realistisch Erwartungen sind, die Ärzteschaft, Politik und Patient:innen damit verbinden. Mit den Gastgeberinnen Petra Gehring und Marlene Görger diskutiert Hasselmann, welche Folgen die Normalisierung des KI-Einsatzes für die Kompetenz und Verantwortung von Mediziner:innen hat, welche neuen Aspekte darum in die Aus- und Weiterbildung aufgenommen werden sollten – und ob wir uns von der Privatheit unserer Gesundheitsdaten verabschieden müssen, um den Einsatz kommerzieller KI-Produkte in der ärztlichen Versorgung zu unterstützen.
Link zum Originalbeitrag: https://zevedi.de/digitalgespraech-065-oswald-hasselmann
Link zur Webseite der Schweizerischen Gesellschaft für Biomedizinische Ethik: https://www.bioethics.ch/sgbe/
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