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In einer Umfrage im Dezember 2020 gaben 42% der Menschen an, dass sie entweder große oder sehr große Angst vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus haben. Das Thema Angst ist in der jetzigen Situation also aktueller denn je. Weitere Ängste wie z.B. Existenzängste, Jobverlust, Angst vor Überforderung wie z.B. bei der Kinderbetreuung usw. spielen zur Pandemie und auch während eines Lockdowns eine große Rolle sowohl in Politik als auch der Gesellschaft. Ängste, die berechtigt und in Bezug auf die aktuelle Situation für viele Menschen leider auch realistisch sind.
Das macht deutlich, dass Angst ein grundlegendes, natürliches und menschliches Gefühl ist. Für das Überleben ist Angst sehr wichtig, da sie uns ermöglicht, blitzschnell auf Gefahren zu reagieren. Es wird unterschieden zwischen gesunder Angst und verschiedenen Formen von belastenden Ängsten.
Angststörungen sind in Deutschland die häufigste psychische Erkrankung. 15,4% der erwachsenen Bevölkerung also rund 12 Millionen Menschen leiden darunter.
Zu den Angststörungen zählen Phobien, Panikstörungen und generalisierte Angststörungen.
Bei Phobien werden Ängste durch harmlose Situationen oder Objekte hervorgerufen. Sie sind somit klar abgegrenzt. Ein Beispiel hierfür ist die Spinnenphobie. Die Form der Angst ist subjektiv und physiologisch. Man kann sich entweder nur unbehaglich oder sogar panisch ängstlich fühlen. Es kann möglicherweise zu starken Einschränkungen Im Leben der Betroffenen führen.
Hierbei steht das körperliche Empfinden im Vordergrund. Unter einer Panikstörung versteht man Angstattacken, die sich nicht nur auf eine bestimmte Situation beschränken. Eine Attacke kann überall passieren. Üblicherweise dauern diese nur wenige Minuten und enden damit, dass der Betroffene den jeweiligen Ort sogar fluchtartig verlassen möchte. Dies hat oft zur Folge, dass eine Angst vor der Angst entsteht. Leidet man unter Panikattacken, fürchtet man sich vor einer erneuten Panikattacke in der Öffentlichkeit. Typische Symptome sind ein plötzlicher Beginn mit Herzklopfen, Brustschmerz, das Fühlen einer angeblichen Erstickung, Schwindel und Entfremdungsgefühle. Seltener kann es sogar zur Todesangst oder Angst vor dem Kontrollverlust kommen.
Bei dieser Art von Störung geht es um eine verallgemeinerte und anhaltende Angst. Diese beschränkt sich auch nicht nur auf eine bestimmte Situation, sondern kann im Allgemeinen und überall auftreten. Es äußern sich verschiedenste Symptome, aber zu den typischen Beschwerden gehören: Nervosität, Zittern, Muskelspannung, Herzklopfen oder Oberbauchschmerzen. Betroffene haben Angst, dass sie selbst oder ein nahestehender Mensch bald sterben oder verunglücken könnte, sie eine Kündigung erhalten oder sie von einem anderen Schicksalsschlag betroffen sein könnten. Dabei haben sie nicht nur mehrere Tage oder Wochen, sondern sogar auch mehrere Monate Angst, dass sich etwas Schlimmes ereignet.
Der Beitrag Angst und wie sie auf unser Gehirn wirkt – Yoga Spirit Podcast #5 erschien zuerst auf Yoga Spirit Drebber.
Das Gehirn ist ein sehr kompliziertes und komplexes Organ. Es steuert Herzschlag, Atmung, Blutdruck, Hunger- und Durstgefühl, überwacht den Schlafrhythmus und unseren Geschlechtstrieb. Weitere Aufgaben des Gehirns sind z.B. die Verarbeitung und Wahrnehmung der Außen- und Innenwelt, die uns wiederum lernfähig macht. Sie nimmt großen Einfluss auf unsere emotionalen Reaktionen und Gedanken. Daraus werden Erinnerungen geformt, was wiederum Auswirkungen auf unser Verhalten hat. Die Funktionsbereiche des Gehirns können in 3 Schichten unterteilt werden.
Das Nervensystem lässt sich in das zentrale Nervensystem und das periphere Nervensystem unterteilen. Das zentrale Nervensystem ist im Allgemeinen zuständig für die Informationsverarbeitung eines laufenden Impulses. Das periphere Nervensystem übernimmt die Informationsvermittlung zwischen dem zentralen Nervensystem und den körperlichen Extremitäten. Das vegetative (autonome) Nervensystem ist in sympathische und parasympathische Zweige unterteilt. Durch die Ausschüttung chemischer Botenstoffe werden die Reaktion des Organismus auf Reize aus der Umwelt gesteuert. Das vegetative Nervensystem wird durch den Hypothalamus und Hirnstamm kontrolliert.
Es ist eng an das Hormonsystem gebunden. Je nach Situation wie z.B. Gefahr oder Entspannung werden die Körperfunktionen vom autonomen Nervensystem gesteuert. Mit anderen Worten: Wir können hier nicht bewusst wahrnehmen und steuern. Unsere Herz- und Darmtätigkeit oder auch Atmung und Stoffwechsel sind in einer Gefahrensituation nicht willentlich beeinflussbar. Wird der Parasympathikus aktiviert, setzen die Nervenzellen den Neurotransmitter Acetylcholin frei. Dies hat die Beruhigung des Organismus zur Folge. Der wichtigste Nerv des Parasympathikus ist der Vagusnerv, da dieser an allen Organfunktion beteiligt ist.
Es ist bewiesen, dass Yoga die Funktion des vegetativen Nervensystems beeinflussen kann. Abhängig von der Asana oder der Pranayamaform können die Übungen des Yoga direkt und sogar gezielt auf den sympathischen oder parasympathischen Zweig wirken. Eine wechselhafte Wirkung zwischen diesen Zweigen sorgt für mehr Ausgeglichenheit und man wird stabiler mit Hinblick auf emotionale Erschütterungen. Da die kleinste funktionale Grundeinheit des zentralen Nervensystems die Nervenzellen, also Neuronen, sind, wird deutlich, dass Yoga Einfluss nehmen kann, da aufgrund des Praktizierens von Yoga die Entstehung neuer Neuronen und neuer Synapsen gefördert wird. Es bilden sich neue neuronale Verknüpfungen im Gehirn. Somit können unerwünschtes Denken und negative Verhaltensmuster verändert werden (dies nennt man Neuroplastizität des Gehirns).
Der Beitrag Exkursion in die Gehirnstruktur – Yoga Spirit Podcast #4 erschien zuerst auf Yoga Spirit Drebber.
Der Atem ist das fundamentale Verlangen aller Lebewesen. Das Leben beginnt mit dem 1. Schrei und somit dem 1. Atemzug. Sauerstoff ist lebensnotwendig. 10.000L Luft atmen wir tgl. ein und aus. Das sind 20.000 Atemzüge pro Tag. Unfassbar also das der Weltrekord des Apnoetauchers Budimir Sobat bei 24 Min 33Sek liegt.
Wie funktioniert die Atmung überhaupt? Als Einatmung wird der Vorgang bezeichnet, in dem wir mit dem Einatmen Luft in die Lunge aufnehmen, mit dem Ausatmen die verbrauchte Luft (CO2) aus der Lunge wieder ausstoßen. Die Nasenlöcher atmen halbtags. Eine Nasenmuschel schwillt an und pausiert während die andere arbeitet. Das ist der sogenannte Nasenzyklus. Durch die Einatmung kann Sauerstoff über die Blutbahn zu Geweben und Zellen transportiert werden, wo es zur Energiegewinnung benötigt wird. CO2 bildet das Abfallprodukt des Stoffwechsels, das während der Energiegewinnung entsteht. Die Atmung als Aufnahme von Sauerstoff und Abgabe von Kohlendioxid ist die Grundlage für das Funktionieren aller Zellen des menschlichen Organismus. Die Konzentration von Sauerstoff und Kohlendioxid gerät durch die Atmung somit nicht aus dem Gleichgewicht, auch das Säure-Basen-Gleichgewicht des Blutes bleibt konstant. Die Lungenbläschen sind traubenförmig angeordnet. Hauchdünne Membran filtern den Sauerstoff, der in die Blutgefäße aufgenommen wird. Viren und Staub werden von den Membranen gefiltert. Insbesondere diese dünne Membrane sind sehr wichtig für den Sauerstoffaustausch. Sie sind 40x größer als die menschliche Körperoberfläche. Die Lunge ist das einzige innere Organ das mit der Außenwelt stets in Verbindung steht. Sie stellt die Verbindung zur Natur her. Wie unterscheidet die Lunge zwischen gefährlichen und ungefährlichen Stoffen? Abwehrzellen, Immunzellen und Fresszellen mit Tentakeln nehmen die Fremdkörper auf und regulieren die Immunantwort anderer Zellen. Dies ist ein empfindliches System. Kommt es zu Entzündungen führt dies zu Atemnot. So beispielsweise auch bei einer Coronainfektion.
Abgase und Feinstaub machen das Arbeiten für die Lunge jedoch schwer. Waldluft hingegen ist besonders sauber. Sie enthält 90% weniger Staubluft als Stadtluft. Eine Buche setzt zum Beispiel 4,6 Tonnen Sauerstoff pro Jahr frei. Das reicht für einen Menschen 13 Jahre lang durchzuatmen. Doch Atmung ist mehr. Atmen bedeutet auch Gerüche wahrnehmen und an das Gehirn weiterzuleiten. Untersuchungen haben gezeigt, dass der Atem in Verbindung mit Bewegung im Wald für eine Senkung des Blutdrucks und der Herzfrequenz sorgt. Die ätherischen Öle aus Nadeln und Blättern wirken sich positiv auf die Lunge, das Herz-Kreislaufsystem und das Gehirn aus. Tiefes, ruhiges Einatmen aktiviert den Parasympathikus im Gehirn, der für Erholung und Regeneration steht. Waldbaden in Verbindung mit Qigong sorgt nicht nur für Erholung, sondern schult auch die Achtsamkeit. Ein mehrtägiger Aufenthalt im Wald erhöht die Anzahl der eigenen Killerzellen um 50%. Dieser Effekt kann bis zu 7 Tage anhalten. Eingeatmete Waldterpene stärken die Immunfunktion, sodass Krebstumorzellen nachweislich durch die Stärkung der Killerzellen bekämpft beziehungsweise verdrängt werden können. Natürlich ersetzt dies keine ärztliche und medizinische Behandlung. Es macht deutlich, das Atemtechniken also nicht nur ein nice to have sind, sondern auch aus biologischer Sicht die Zellen beeinflussen.
Die Atmung ist selbst beeinfluss- und steuerbar und außerdem auch eng mit unserem Nervensystem und unseren Emotionen verbunden, z.B. steht bei verängstigen Menschen in akuten Situationen der Atem still oder wird sehr flach. Bei einer Emailapnoe werden durch die negativen Nachrichten dem Gehirn stets Stresssignal gesendet. Das lässt den Atem stocken und sorgt wiederum dafür das man die Schultern nach oben zieht, die Muskulatur verkrampft, beim Sitzen der Brustkorb zusammenfällt und der Bauch eingezogen wird. Das wiederrum sorgt für eine flache Brustatmung. Also wird nur noch obere und mittlere Drittel des Brustkorbes durchlüftet. Ein weiteres Beispiel: Sänger schulen ihre Atmung, um die Stimme effektiv und schonend einsetzen zu können. Aufgrund der Corona-Pandemie helfen Opernsängern in der aktuellen Situation in Zusammenarbeit mit Ärzten sogar Corona-Erkrankten, ihr gestörtes Atmungsmuster zu verbessern, um die komplette Lungenkapazität nutzen zu können (Hier ist anzumerken, dass es sich nicht um Intensivpatienten, sondern um Erkrankte mit einem milderen Verlauf handelt). Ist das Gehirn nicht mit genügend Sauerstoff versorgt, bekommen Covid-Patienten schneller Panikattacken.
Durch eine Dauerbelastung wird der Hormonhaushalt durcheinandergewirbelt. Botenstoffe, die notwendig sind für eine Balance, werden nicht immer zur Verfügung gestellt. Stresshormone Adrenalin und Cortison durchströmen den Körper, wodurch der Blutdruck steigt und die Herzfrequenz sich erhöht. Eine Stoßatmung und ein falsches Atemmuster sind die Folge. Erkrankungen wie Depressionen sind von solchen Mustern oft begleitet. Das Zwergfell ist der wichtigste Atemmuskel deshalb spielt auch die Bauchatmung für eine positive Beeinflussung des Nervensystems eine wichtige Rolle. Insbesondere ein verlängerter Ausatem ist sehr wichtig. Er sollte mindestens ½ x so lang wie die Einatmung sein. Das ist etwa die Hälfte der normalen Atmung und gaukelt dem Körper das Schlafen vor. Dadurch wird die Herztätigkeit bei der Ausatmung entlastet. Dies nennt sich die 4 zu 6 Atemtechnik.
Dies verdeutlicht, welch wichtige Rolle Atemtechniken spielen. Auch im Yoga werden verschiedene Atemtechniken trainiert, auf die hier näher eingegangen werden soll. Allerdings führt Yoga nicht dazu, dass mehr Sauerstoff aufgenommen, sondern nur das mehr Kohlendioxid abgeatmet werden kann (es wird von gesunden Menschen mit einer Sauerstoffsättigung von 98% ausgegangen (Normalwert)).
Mithilfe bestimmter Atemtechniken können akute Angstsymptome umgehend gelindert werden.
„Prana“ kommt aus dem Sanskrit und heißt „Lebensatem, Lebensenergie“. „Ayama“ heißt „Ausdehnung“. Auch Pranayama ist, wie auch die Asanas, eine Stufe des achtgliedrigen-Yogapfades. Die Kontrolle des Atems stellt die 4. Stufe dar und soll Körper und Geist miteinander verbinden. Es gibt verschiedene Atemtechniken mit unterschiedlichen Wirkungen. In dieser Arbeit wird sich nur auf die wichtigsten Atemtechniken konzentriert, die sich insbesondere für die schnelle Linderung von Ängsten eignen, um den Rahmen dieser Arbeit nicht zu sprengen. Fingerkuppenatmung und auch die Bienensummatmung eigenen sich, um Klarheit oder auch Beruhigung, also langfristig Resilienz hervorzurufen. Allerdings eignen sie sich weniger, um sie bei akuten Situationen anzuwenden.
Diese Atmung wird auch Reinigungsatmung genannt (siehe Abbildung 1 Nadhi Sodhana). Sie erhöht effektiv den Sauerstoffgehalt im Körper. Dadurch fühlen wir uns lebendiger und wacher, da Körper und Geist aktiviert werden. Trägheit, und Antriebslosigkeit nehmen ab. Bei der Mondatmung, wird gleichermaßen verfahren, mit dem Unterschied, das Luftanhaltenphasen zwischen der Ein- und Ausatmung hinzugefügt werden. Auf diese Weise entsteht die Wirkung der Beruhigung und Ruhe.
Man sollte bei dieser Atemtechnik, die im aufrechten Sitzen durchgeführt wird, bewusst tief ein- und ausatmen mit Hilfe des Vishnu Mudras (siehe Abbildung 2 Vishnu Mudra). Das linke Nasenloch wird mit dem Ringfinger der rechten Hand verschlossen und durch das rechte Nasenloch langsam eingeatmet (siehe Abbildung 1 Nadhi Sodhana). Nach der Einatmung wird das rechte Nasenloch mit dem Daumen verschlossen, das linke Nasenloch geöffnet und über links ausgeatmet. Es sollte immer nur über links eingeatmet werden. Bei der Mondatmung über rechts. Die Nase sollte nicht verbogen werden, da der Druck zum Verschließen eher sanft erfolgt.
Zur Dauer: Es sollte etwa 4 Sek. eingeatmet und auf 8 Sek. ausgeatmet werden (4:8). Hier wird länger aus als eingeatmet. Der Effekte der Beruhigung kann verstärkt werden in dem 4 Sek. eingeatmet, 4 Sek. die Luft angehalten, und 8 Sek. ausgeatmet wird (4:4:8) Die Phase des Luftanhaltens kann nach und nach gesteigert werden. 4: 8: 8, 4: 12: 8 oder 4: 16: 8. Außerdem ist es hilfreich sich vorzustellen, wie sich die jeweilige Körperhälfte bei der Ausatmung entspannt. Bei Schwindel sollte auf das Luftanhalten verzichtet werden. Dieser stetige Atemwechsel wirkt sich stark ausgleichend auf unser Gehirn und unser vegetatives Nervensystem aus. Es senkt den inneren Tonus, was bei Ängsten, Nervosität, und Bluthochdruck einen schnellen Effekt erzielt.
„ud“ bedeutet „aufwärts, nach außen“ und „Jaya“ bedeutet „Eroberung, Erfolg“. Bei dieser Atemtechnik verengt man beim Ein- und Ausatmen aktiv die Stimmritze. Durch den Atemwiderstand entstehen Zischlaute. Es ist eine intensive Atemform, die uns zurückbringt zu uns und unseren Emotionen. Durch diese Technik können wir genau spüren, in welcher geistigen, emotionalen, aber auch körperlichen Verfassung wir uns gerade befinden. Die Ausatmung wird automatisch vertieft, was wiederum dafür sorgt, dass das Nervensystem beruhigt wird. Durch diese Atemtechnik nimmt die CO2-Konzentration um bis zu 50 Prozent zu. Dadurch erweitern sich die Hirngefäße, wodurch mehr Sauerstoff in den Körper gelangen kann.
Die korrekte Ausführung der Technik erfordert große Konzentration auf den Atemvorgang. Längere Phasen dieser Atmung mildern Ängste und Stress. Die dabei entstehenden Rauschgeräusche, insbesondere die Konzentration auf das Geräusch, bringt sogar in extremen Situationen Ruhe und Linderung. Diese Atemtechnik stärkt die Schaltkreise im Gehirn, die für Bewusstheit, Planung und Kontrolle zuständig sind. Wir verspüren mehr Vertrauen, neue Energie und Stabilität. Es stellt sich ein Gefühl der Tiefenentspannung ein. Alle Sinne konzentrieren sich auf die Atemtechnik. Bei geschlossenen Augen ist der visuelle Sinn abgeschaltet. Bei Ablenkung wird die Aufmerksamkeit sanft zurück zum Atem geführt.
Ujjayi kann im Schneidersitz oder Lotossitz für eine bestimmte Zeitspanne, oder auch während der gesamten Yogastunde bei der Ausübung der Asanas praktiziert werden. Da sie auch im Sitzen praktiziert werden kann, lässt sie sich ideal im Alltag z.B. auch im Berufsalltag integrieren. Man kann bei Angstzuständen den Effekt dieser Atemtechnik verstärken, indem man weitere Faktoren beachtet:
Sie hilft bei Unruhe, Ängsten und Schlafproblemen. Sie mindert Ängste und mildert Panikattacken und wird wie folgt durchgeführt:
Es wird empfohlen, die Atemübung abends und morgens vier Mal zu wiederholen, um den Körper daran zu gewöhnen. Die Wirkung der Methode tritt umgehend ein, da sich Herzfrequenz und Blutdruck senken. Daher sollte sie vor allem regelmäßig durchgeführt werden, da so der Rhythmus verinnerlicht werden kann, um sie schließlich in stressigen oder ängstlichen/triggernden Situationen als Werkzeug nutzen zu können.
Der bewusste Einsatz von Atempausen kann das vegetative Nervensystem beeinflussen. Zum einen können Atempausen bei gefüllter Lunge praktiziert werden, sodass die Luft in der Lunge gehalten wird. Zum anderen kann die Luft angehalten werden, nachdem ausgeatmet wurde und die Lunge geleert ist. Sie haben entgegengesetzte Wirkungen (siehe Wechselatmung (Nadhi Sodhana)). Atmet man tief ein und hält die Luft in den Lungen, aktiviert dies das sympathische Nervensystem. Der Blutdruck steigt und man ist angeregt und fühlt sich wach. Wird nach der Ausatmung jedoch die Luft angehalten, sinkt der Blutdruck, der Vagusnerv und der Parasympathikus wird aktiv. Wird abwechselnd diese Form des Kumbhaka praktiziert, entsteht ein Gleichgewicht im vegetativen Nervensystem. Regelmäßige Praxis fördert die Emotionskontrolle und Emotionsregulation.
„Sich des Atems bewusst zu werden ist eine Möglichkeit, im gegenwärtigen Augenblick anzukommen.“
Der Beitrag Atmung – Mehr als nur Luft holen – Yoga Spirit Podcast #3 erschien zuerst auf Yoga Spirit Drebber.
Ich liebe es laute Musik zu hören, Inlinern mit Musik zu unterstützen macht mehr Spaß und nur einen Ohrstöpsel zu tragen, um den eventuellen Verkehr hier in der abgeschiedenen ländlichen Umgebung hören zu können, nervt . Meine Favoriten sind Musicals und Rockkonzerte, Opernbesuche sind bei mir auch drin (alles jedoch mit speziellen Ohrstöpseln und weit weg von den Lautsprechern). Es macht einen Riesenspaß, aber ich bin danach jedes Mal erschöpft und brauche Ruhe. Ich unterhalte mich gerne und lange, treffe Freunde in kleinen Gruppen und lache laut, wenn die Stimmung es hergibt. Trotzdem habe ich – anders als die Mehrheit der Leute – ein sehr großes Bedürfnis nach Ruhe.
Gerade in meinem Beruf als Lehrerin erfahre ich den gesamten Vormittag alles andere als Stille. Im Unterricht rede entweder ich oder die Schüler, dauerhafte Gespräche während Gruppenarbeiten, Unterrichtsstörungen, Bearbeitungsgeräusche mit Werkzeugen, Stundenzeichen, Durchsagen, Lärm in den Pausenzeiten, die Gespräche von vielen Kollegen untereinander in den Pausen, die akustischen Bedingungen der Räumlichkeiten an Schulen sind häufig unzureichend, sodass ein großer Hall erzeugt wird und, und, und. Als Lehrer bin ich einer Dauerbeschallung ausgesetzt. An vielen Schulen ist die Belastung zwischen 60-80 Dezibel. Das entspricht dem Geräusch eines fahrenden LKWs. Erkrankungen, wie Tinnitus und Stimmbänderentzündungen sind typisch in diesem Beruf, wie ich selbst leidvoll mehrfach erfahren musste. Um die Stimme zu schonen antworte ich im Job häufiger mal mit Hilfe der Mimik und Gestik, auch die Atemtechnik spielt eine wichtige Rolle, wie auch bei Sänger*innen. Außerdem ist mir bewusst geworden: die Leute möchten, dass man in Gesprächen umgehend antwortet, weil kurze Gesprächspausen oder Bedenkzeiten oft als irritierend empfunden werden. Dabei stresst sofortiges Reagieren noch mehr.
Als Lehrerin bin ich es gewohnt am Nachmittag alleine von zu Hause aus zu arbeiten. Nun könnte man denken. Da ist sie – die Ruhe und die Stille. Trotzdem mache ich mal ein wenig klassische Musik an, weil es bekanntlich die Konzentration erhöht (entscheide mich doch immer mal für Filmmusik oder Ludovico Einaudi ) oder lasse etwas leise im Hintergrund im TV brabbeln, spreche hin und wieder mit meinen Hunden und der ein oder andere Kommentar mir selbst gegenüber fällt doch mal, wenn es mal wieder nicht klappt. Im Internet recherchieren mit vielen offenen Tabs gleichzeitig, Youtube-Videos für Erklärungen, Sprachtexte für den Englischunterricht usw. alles an der Tagesordnung. Im privaten Bereich gehören Sprachnachrichten per Whatsapp zum Austausch mit Freunden dazu und bei der Hausarbeit läuft Musik oder ein Hörbuch. Auf dem Land ist das ruhige Sitzen im Garten nicht selten durch Rasenmäher oder andere Gerätschaften gestört. Wenn mein Mann zu Hause ist, wird sich über den Tag ausgetauscht. Mir wird am Feierabend oft deutlich, dass ich einfach erschöpft vom Lärm oder Reden bin. Zuviel Lärm sorgt bei mir für Unkonzentriertheit, Hektik und Stress. Ich habe oft das Gefühl, dass ich gehetzt bin und auch Missverständnisse, Vergesslichkeit und Fehler sind eher an der Tagesordnung. Vielleicht geht es dir genauso?
Das zeigt, wie sehr mich diese Thematik beschäftigt. Ich meditiere regelmäßig, weil es mir guttut. Ich profitiere sogar so sehr davon, dass ich eine Meditationsleiterausbildung im März 2021 für meine Persönlichkeitsentwicklung abgeschlossen habe. Doch besonders durch diese Intensivierung der Praxis und der Theorie, habe ich meine Tagesabläufe genauer angeschaut. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich kaum Stille in meinem Alltag erfahre, ich habe zwar Ruhephasen, die ich mir bewusst schaffe, aber ich möchte mich einmal komplett freimachen, von dem Lärm. Wie ein weißes ungeschriebenes Blatt sozusagen starten, um achtsamer zu werden und noch mehr Stille im Alltag zu integrieren, was zu einer weiteren Stressreduktion führen und in einer besseren Work-Life-Balance münden soll. Also habe ich mich ganz bewusst auf eine sehr intensive Zeit eingestellt.
Ich habe mich gefragt, ob ich mich dauerhaft im Wald aufhalten oder ein Kloster aufsuchen muss, um Stille zu erfahren? Ich möchte Stille, Ruhe und Achtsamkeit intensiver erfahren, bewusster erleben und regelmäßig in meinen Alltag integrieren. Einfach mal diesen Dauerlärm bewusst wahrnehmen und auch achtsamer gegenüber sein. Schließlich haben wir nicht stets die Möglichkeit Urlaub zu nehmen oder in ein Kloster einzukehren, wenn man merkt, dass dringend der Stress reduziert werden sollte.
Also habe ich mir einen Plan gemacht. Ich habe mir gedacht: du kennst es schon durch den Berufsalltag, dass es zu Hause still ist. Ich finde mich bereits trainiert bzgl. Meditationen nach fast 3,5 Jahren Praxis. Ich möchte meinen Tag mit Mediationen, die länger und intensiver sind beginnen. Yoga sollte mich im Laufe des Tages begleiten, und zum Thema meditatives Malen habe ich mir einige Praxisdinge zusammengesucht. Das Journaling war mir ebenfalls wichtig, um die Erfahrungen festzuhalten und weiterzugeben. Verzicht auf Medien, das gehört für mich dazu, um mehr zu mir selbst zu finden.
So der Plan und jetzt die Realität. Es kommt dann doch schnell der Gedanke auf: Was habe ich mir nur bloß dabei gedacht? In einer Pandemie, in der wir uns sowieso schon einschränken müssen. Man kann nicht mehr, wie üblich, Einkäufe erledigen, seinen Job oder Treffen ohne AHA-Regeln nachgehen, Sport nur daheim betreiben und Kontaktbeschränkungen auch im privaten Bereich sind schon Teil des Alltags geworden. Alles muss sorgfältig organisiert werden. Sorgenfrei im In- oder Ausland Urlaub machen ist aktuell weit in die Ferne gerückt und eher ein Luxusproblem. Die Welt ist ein Stück weit stillgelegt, denn Verzicht rettet Menschenleben und ist unumgänglich. Ängste und Themen, wie Jobverlust, die Coronazahlen und eher schleppende Impfungen sind mittlerweile bei jedem fester Bestandteil des Alltags geworden. Trotzdem möchte ich mich noch einmal stärker herausfordern, weil diese Zeit es mir mehr denn je ermöglicht wirklich zu mir selbst, zu meiner inneren Ruhe und Stille zu finden. Ich möchte also aus dem Negativen, wie Lockdowns und den fehlenden Ortswechsel durch Homeoffice, etwas Positives für mich ziehen, um meine eigene Balance, meinen Stress und meine Ängste einmal loslassen zu können.
Ich hatte mir es doch leichter vorgestellt. Insbesondere der erste Tag war die größte Herausforderung für mich. Ich habe hier die größte Frustration und auch Wut verspürt und wurde unerwartet von der Tatsache getroffen, dass Stille nun einmal abstrakt ist und sie mich anfangs doch eher überrollt hat. Das Gehör verändert sich schnell und man hört kleine Geräusche. Trotz unserer Dreifachverglasung und der eher ruhigen und ländlichen Umgebung hat man im Haus auch die Geräusche von außen wahrgenommen. Gespräche oder Verkehr, Gartenarbeiten, Vogelgezwitscher, alles. Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Mir ist aber auch aufgefallen, wie laut es doch manchmal in meinem Haus allein durch Geräte ist. Jedes Teil piept oder summt etc. Ich habe auch unterschätzt, dass mich die Unruhe eingeholt hat, als ich mich nun einmal nicht so mitteilen konnte in alltäglichen Dingen, wie ich es mir gewünscht hätte. Schweigen ist halt am besten möglich durch Kommunikationsverzicht.
Der Verzicht auf Medien ist mir anfangs natürlich nur teilweise gelungen, weil ich mich überhaupt erst einmal an die Situation und die Stille selbst gewöhnen musste. Ständige Pantomime und klopfen etc. wurde schnell zu anstrengend, sodass klar war: Mein Mann und ich sollten unsere jeweilige Tagesplanung für sich verfolgen. Ich habe mich vor lauter Unruhe erst einmal an Haushaltsdinge gemacht. Anders als erwartet konnte ich nicht direkt meditieren. Ich musste die Stille zeitweise auch mit einem Hörbuch unterbrechen. Da wurde mir klar: Diese Form der Entschleunigung sollte ich einfach etwas langsamer angehen. Mein Kopf, mein Geist waren gut auf meine Alltagsmuster abgestimmt und brauchten etwas mehr Umstellungszeit. Immerhin wollte ich durchhalten und habe mir dann doch Kleinigkeiten gegönnt, um nicht abzubrechen. Mein Gedanken verhielten sich wie Affen und spielten völlig verrückt. Plötzlich fielen mir ganz alte Dinge, sogar aus der Kindheit ein oder Dinge, die ich schon länger auf meiner To-Do-List hatte. Ich überlegte erst diese ganzen Kleinigkeiten doch noch schnell zu erledigen, entschied mich dann doch dagegen, um meine Stilletage nicht selbst zu sabortieren. Der einzige Weg: mir bewusst über den jetzigen Zustand zu werden und die Situation einfach annehmen, wie sie ist. Meine Erwartungen über Bord werden. Als ich das innerlich akzeptiert hatte, konnte ich mich auch auf meine Pläne einlassen. So bin ich mit einer kleinen Meditation für mich eingestiegen und hab etwas zum Thema Stille gelesen.
Ich konnte dann am 2.Tag merken, dass ich mich besser auf den gesamten Tag einlassen konnte. Ich habe mich darauf gefreut den Tag frei gestalten zu können. An diesem Tag wurden mir meine Zeitfresser bewusst. WhatsApp, Social Media, aber auch immer wieder kleine Artikel lesen. Mir wurde schnell klar, dass ich im Alltag extrem auf die Zeit achte, weshalb ich es in meinem Selbstversuch mal bewusst unterlassen habe. Ich hatte kein Bedürfnis viel zu reden oder immer wieder Nachrichten etc. zu checken. Im Gegenteil, ich war sogar erleichtert, dass ich das nicht gemacht habe.
Mir ist bewusst geworden, wie gerne ich Journaling betreibe, und dass es mir Raum bietet den Tag und meine Gedanken zu reflektieren. Das hilft mir sehr Gedankengänge abzuschließen, das Gedankenkarussel zu stoppen und Raum für neue kreative Ideen zu schaffen. Für mich und vielleicht auch für dich sind die kreisenden Gedanken ein enormer Stressor. Das Journaling entpuppt sich für mich absolut als Gewinn, den ich auch in meinem Alltag weiterführen möchte. Ich selbst werde mit so einen Planer besorgen, der vorstrukturiert ist, bei dem man Dankbarkeit für Dinge aufschreiben und den Tag Revue passieren lassen kann. Ich habe für mich einen passenden Planer „Ein guter Plan“ gefunden. Dadurch wird die Zeit begrenzt, was wiederum dafür sorgt, dass ich es auch sinnvoll in meinem Alltag einbinden kann, ohne es aufgrund von zu hohem Aufwand wieder aufgeben zu müssen.
Ich habe mich mehrfach mit einer Achtsamkeitsmeditationen zurück ins Hier und Jetzt geholt. Bewusste und ausgiebige Stille Phasen mit meinen Hunden sind Balsam für die Seele und sollen ebenfalls stärker im Vormittag integriert werden. Das meditative Malen habe ich ebenfalls für mich getestet, was in gewisser Weise Neuland für mich war. Ich habe mich bewusst für Aquarellmalen entschieden, um Kontrolle abgeben und loslassen zu können. Ebenfalls etwas, was mich in einen Flow bringt und total entschleunigt. Auch das ist so ein Seelenstreichler, den ich mir an stressigen Tagen gönnen möchte, wenn auch nur einen kurzen Zeitraum. Das ist für mich sinnvoller, als den Fernseher einzuschalten und sich berieseln zu lassen, wenn man denkt, dass man vom Tag zu erschöpft ist. Aber manchmal siegt dann doch die Bequemlichkeit. Da kann ich nur raten: Druck rausnehmen und einfach mal schauen, was die Intuition sagt. Oft fängt man auch eher an, wenn die Dinge griffbereit liegen.
Außerdem habe ich mir an den Versuchstagen über positive Glaubenssätze gesagt, die in mir ein behagliches Gefühl auslösen und mich positiv stimmen. Vielleicht nicht für jedermann etwas: Aber ich verbringe viel Zeit in meinem Kopf und ich möchte liebevoll und weniger streng mit mir sein. Immerhin rede ich auch nicht so streng mit meinen Freunden. Deshalb ist das für mich eine gute Stütze. Ich habe kleine Bücher mit wunderbaren Zitaten und Sprüchen. Eine Affirmation zu Beginn des Tages zu lesen, statt direkt die Nachrichten im Handy zu checken sind für mich wesentlich wertvoller. Das war wieder so ein Punkt an dem mir klar wurde, dass ich mir, wie so oft empfohlen, feste Zeiten für meine Mediennutzung setzen möchte, um geistig klarer und mit weniger Ablenkung durch den Tag gehen zu können.
Sportliche Aktivitäten habe ich bereits seit längerer Zeit in meinen Alltag integriert und ich kann es nur empfehlen. Yoga, egal ob Aerial Yoga, Hatha oder Yin Yoga, praktiziere ich einfach unheimlich gerne. Ich merke, wie ich mich daran gewöhnt habe und für mich fehlt etwas, ich fühle mich generell unwohler und out of Balance, wenn ich kein Yoga praktiziere. Manchmal reichen da auch nur 5 Minuten, aber ich höre da ganz auf mein Bauchgefühl. Außerdem bietet sich für mich das Inlinern an, weil es fließende Bewegungen sind, die man mit seinem Atem in Einklang bringen kann. Aktuell ist das Nordic Inlinern sehr IN, wobei der Oberkörper stärker miteinbezogen wird. Eine Sportart, die man auch bis ins höhere Alter betreiben kann, bringt den gesamten Kreislauf auf Trab und hat ein geringes Verletzungsrisiko. Aber da sollte jeder auf das hören, was ihn anspricht. Es ist sinnvoll sich etwas zu suchen, was man auch in der Natur alleine in Ruhe machen kann. Fahrradfahren ist aktuell auch für viele eine Option, egal ob mit oder ohne Ebike. Für mich gilt: Wenn die Saison für Wassersport startet, werde ich auch regelmäßig SUP fahren, weil ich fließende und gleitende Bewegungen absolut liebe.
Ich brauche auch immer mal kleine Wellnesseinheiten, da sollte jeder entscheiden, was er da für sich braucht. Bei mir ist es wichtig: unkompliziert und einfach machbar, gerne auch mal, um angenehme oder erfrischende Düfte in sich aufzunehmen. Denn Geruchssinn und Stille ist für mich, wie ich herausgefunden habe eine wesentlich intensivere Erfahrung.
Trotzdem haben mir 3 Tage Schweigen und Stille ausgereicht. Werde ich noch einmal mehrere Tage in die Stille gehen? Möglicherweise noch intensiver meditieren? Letztendlich habe ich die Kommunikation vermisst und vor allem Musik. Ich bin mir nicht sicher. Ich werde es auf mich zukommen lassen. Aber ich bin mir sicher, dass ich mir bewusst ausgedehnte Stille- und Ruhephasen am Tag nehmen werde, um mir über den Moment im klaren zu sein und mehr in die Balance zu kommen. Den Fokus auf alle Sinne zu legen, das geht im Alltag und am PC oft unter. Manchmal vergisst man sogar, dass man einen Körper hat, wenn man komplett in der Arbeit drin ist und spürt die Verspannungen im Nacken und Schulterbereich nicht mehr. Ich finde es wunderbar Stille zu genießen. Ich bin da wesentlich produktiver, kreativer, gelassener, ruhiger und gesettelt. Ich bin achtsamer dadurch geworden und bin stärker im Hier und Jetzt verwurzelt. Ich konnte einfach in mich hineinhören: Was brauche ich jetzt wirklich? Auch das achtsame Essen und Trinken hilft mir, präsent zu sein und mehr in den Genuss zu komme. Ich bin schließlich auch dankbar für eine solche Möglichkeit. Es zu Hause zu versuchen, ohne Anleitung macht es nicht leicht, aber ist für mich möglich gewesen. Der Konsum von Social Media spielt eine große Rolle, weil die Reduktion oder der Verzicht für meine Präsenz und Balance ein wichtiger Faktor ist. Ständige Erreichbarkeit ist auch bei mir ein Stressor, den ich mir zur Zeit durch Corona wieder selbst auferlege, obwohl es nicht stets notwendig ist. Ein noch stärkeres Bewusstsein dafür zu entwickeln ist mir wichtig. Vielleicht konnte dir diese Folge Tipps und Ideen an die Hand geben, die auch dich im Alltag entschleunigen können. Abschließen möchte ich diese Podcastfolge mit einem Zitat des Buddha, weil es so wunderbar alles umfasst, was ich erlebt habe in meiner Stille:
“Nimm dir
Der Beitrag Ein Selbstversuch: 3 Tage nur Stille, Yoga und Meditation. Wie ich auf die Idee kam und was mir diese Zeit gegeben hat. – Yoga Spirit Podcast #2 erschien zuerst auf Yoga Spirit Drebber.
Stress im Alltag, Termindruck, Emailfach voll, noch eben ganz kurz den Zusatztermin wahrnehmen, dafür aber dann das Mittagessen ausfallen lassen, dann gleich weiter zum nächsten Termin, die angeblich kurz eingeschobene Besprechung, die doch länger dauerte als ursprünglich geplant, bringt den Tagesablauf zusätzlich unter mehr Anspannung. Im Büro ist man durch Bildschirme, Handys und Internet ebenfalls unheimlich vielen Reizen und Geräuschen ausgesetzt. Zu Hause wartet das Familienleben auf einen und häusliche Arbeiten sind noch nicht erledigt. Am Ende des Tages hat man immer noch nicht das geschafft, was man sich vorgenommen hat und die Gedanken kreisen schon wieder um die zukünftigen Planungen und Tage. Du fühlst dich erschöpft, aber trotzdem getrieben, kannst nicht abschalten oder kannst in der Nacht kaum ein Auge zu machen. Eine Auszeit für dich? Vielleicht am Wochenende kurz einschieben, wenn die Sachen erledigt sind, die in der Woche liegen geblieben sind.
Das Motto: Höher, schneller, weiter spielt in der heutigen Gesellschaft eine große Rolle. Wir sind dauerhaft von Hektik, Leistungsoptimierung oder** Leistungsgedanken sowie **Zeitdruck umgeben. Eine Reizüberflutung durch Handys, soziale Medien, TV oder auch Lärm in der Außenwelt. In Großstädten werden die Leute mit Werbung, zusätzlichem Verkehrs- oder auch Baulärm beschallt. All diese Faktoren veranlasst viele Meschen aus dem Alltag ausbrechen zu wollen. Die meisten Menschen erhoffen sich über den Urlaub die Batterien wieder aufladen zu können. Haben allerdings auch stets ihr Handy dabei und sind ständig erreichbar. Abschalten? Fehlanzeige.
Burnout oder emotionale Erschöpfung sind Krankheitsbilder, die in unserer Gesellschaft zunehmen, begleitet von Angststörungen. Sie sind in Deutschland die häufigste psychische Erkrankung. Rund 15,4% der Erwachsenen leiden unter Angstzuständen. Kein Wunder also, dass sich viele nach Stille und Ruhe sehnen. Es entwickelt sich ein regelrechter Boom im Bereich Mindfulness, Achtsamkeit, Ruhe und Stille. Es gibt mittlerweile Apps, die für Abhilfe sorgen sollen, aber auch Angebote, wie Waldbaden oder einen Aufenthalt im Kloster zu buchen. Immer mehr Menschen greifen darauf zurück, um einige Tage abschalten zu können, um danach wieder leistungsfähig zu sein. Als würde der Ort oder die anleitenden Personen dich einfach wieder reparieren können. Doch ganz so einfach ist es nicht.
Der Begriff Stille bezeichnet die Abwesenheit von Geräuschen jeder Art – Lautlosigkeit. Wie schon gesagt: Im Kloster praktizieren Mönche Stille. Aber man findet den bewussten Einsatz von Stille auch in anderen Bereichen. In China z.B. wird Stille während der Teezeremonie praktiziert. Dadurch, dass niemand spricht, kann keiner dominieren. Auf diese Weise kann jeder zu sich selbst finden. In China ein sehr geschätztes Ritual.
Der amerikanische Musiker und Künstler John Cage hat sich einen Namen gemacht, indem er Musik mit z.B. Gießkannen oder Rohren gemacht hat. Sein bekannteste und wohl auch kontroverseste Musikstück 4’33 besteht aus Stille also dem Nicht-Spielen von Instrumenten. Trotzdem treten Geräusche auf durch z.B. ein ungeduldiges genauso wie ein geduldiges Publikum. John Cage hatte sich in den 50er und 60er Jahren intensiv mit Stille auseinandergesetzt. Er hat den stillsten Raum auf der Welt, der sich in den USA befindet, aufgesucht. Ein vollkommen schalldichter Raum, indem er dennoch einen sehr hohen und einen tiefen Ton hören konnte. Man erklärte ihm, dass der hohe Ton von seinem Nervensystem ausginge und der tiefe Ton sein Blutrauschen in seinem Ohr sei. Somit wird deutlich, dass Stille nur ein abstrakter Begriff ist. Alles gehört zusammen, ist miteinander verbunden und zeigt die Ganzheit der Lebewesen. Stille besteht aus Geräuschen und existiert nicht wirklich.
Stille ist allerdings enorm wichtig für uns, denn das Leben in der Natur steckt noch immer in unseren Genen. Man schätzt, dass es ca. 10.000-30.000 Jahre dauert, bis sich diese so verändern, dass wir Menschen das Leben in Großstädten mit großem Lärm als natürlich empfinden. Wir sind laut Umweltforscher für Stille gemacht. Verlieren wir den Kontakt zu unseren Sinnen und die Fähigkeit des „Deep Listening“ (die Fähigkeit des Hinhörens), so verlieren wir auch unseren Ursprung zu uns selbst.
Doch woran kann man das manifestieren? Es gibt Studien von Dr. Myazaki, die nachweisen, dass der Wald eine präventive Medizin ist. Mit Hilfe von 700 Stadtbewohnern konnte er nachweisen, dass der Kontakt mit dem Wald nicht nur die Immunabwehr gestärkt, sondern auch Stresssymptome reduziert werden. Bis zu 56% stieg die antitumorale Aktivität und eine Stressreduktion konnte eindeutig nachgewiesen werden. Geräusche beeinflussen unsere Gehirnwellen, Herzfrequenz, Atmung, Hormonausschüttung und alle körperlichen Funktionen. Geräusche beeinflussen auch unsere Emotionen. Die richtige Auswahl der Musik oder Vogelgesang wirken sich positiv aus. Im Bereich der Kognition weiß man, dass man z.B. nicht 2 Leuten gleichzeitig zuhören kann, weil das Aufnehmen von Geräuschen sehr begrenzt ist. Im Bereich des Verhaltens wird deutlich: unangenehme Geräusche lassen uns zurückweichen. Die U-Bahn in London nutzt bspw. klassische Musik, weil auf diese Weise Vandalismus reduziert wird. Autohersteller haben Soundexperten und Kaufhäuser nutzen den Zusammenhang zwischen Musik und Kaufverhalten um dieses zu steigern.
Doch aus Geräuschen können Lärm werden und unser Gehirn identifiziert dieses als störend, wenn es arbeitet. Man muss sich bewusst machen, dass Geräusche in uns und unseren Körper hineingehen. Du kennst es bestimmt auch, wenn bei einem Konzert der Beat deinen ganzen Körper durchflutet?
Unsere ganze Welt ist viel zu laut. Sowohl in der Luft, zu Land oder auch zu Wasser – die Lärmverschmutzung ist der zweitgrößte Krankheitslast vergrößernde Umweltfaktor laut WHO. Nur noch die Luftverschmutzung kann dies übertreffen. Tiere werden durch Lärm krank oder ihre Organe werden geschädigt. Wale stranden immer wieder aufgrund von Desorientierung durch Lärm unter Wasser. Auch der Mensch ist stark betroffen, denn 50 Jahre Forschung haben gezeigt, dass Lärm (ab ca. 70 Dezibel) und hiermit ist chronischer Dauerlärm als Auslöser gemeint, verantwortlich für Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Herzinfarkte *und *Tinnitus ist. Dr. Bonzaft hat untersucht, was mit Schülern passiert, die übermäßig viel Lärm ausgesetzt sind. Sie stellte fest, dass sie in ihrer Lesekompetenz um ein Jahr zurückfallen. Haptische Erfahrungen werden aufgrund von Digitalisierung weniger und somit fehlen auch in verschiednen Bereichen wichtige Erfahrungen. Die ständige Reizüberflutung der wir ausgesetzt sind, hindert uns daran unsere Gedanken zu reflektieren, weil einfach der Raum dafür fehlt. Online Kommunikation ist eher oberflächlich und das einfache Leben lässt den modernen Menschen nicht selten unbeeindruckt.
Die Menschen nehmen Stille oft als unheimlich wahr, Lärm wird als Ablenkung genutzt. Stille hilft uns aber über Bewusstheit und Wahrheit im Klaren zu sein. Stille konfrontiert uns mit uns selbst und der Realität, die nicht durch einen Instafilter gezogen und aufgehübscht ist. Viele Menschen empfinden eine Leere, die sie füllen wollen, was sie unentwegt suchen lässt. In der heutigen Zeit ist es wichtiger denn je, sich der Umgebung anzupassen als andersherum. Wir müssen wieder lernen, das Stille etwas Natürliches ist, lernen mit der Natur zu leben und Stille als eine Kraftquelle nutzen.
“Stille ist Deine wahre Natur. Was ist Stille?
Eckhart Tolle
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Namaste liebe Yogi*nis. In der heutigen Podcastfolge möchte ich mich dir vorstellen. Ich erzähle dir, wie ich überhaupt zum Yoga gekommen bin, was mich an Yoga so sehr fasziniert und wie ich schließlich auf die Idee kam Yogalehrerin zu werden. Du erfährst alles über meine Anfänge, meine Zweifel, meinen Alltag und welche Rolle Yogadabei einnimmt.
Ich gebe dir einen Überblick über die Themen, die ich hier thematisieren möchte. Mein Podcast liefert dir praktische Tipps und Hilfen für dein Yoga und bringt dir auch die Spiritualität des Yogas näher. Ich werde tiefer mit dir in Themen gehen, die uns alle bewegen. Dazu gehören zum Beispiel auch Themen wie:
In der Schule und im Studium und auch in den Anfängerjahren im Job drehte sich auch alles um Leistung, alles zurückgestellt, Freunde, Freizeit, Hobbys, Sport
Druck von außen nach innen gerichtet, Kontrolle durch viel Struktur in allen Bereichen, Perfektionismus, mit dem vor allem viele Frauen zu tun haben, weil sie perfekt im Haushalt als Mutter, Ehefrau und im Job sein wollen, überall Leistungsgedanke
Die ersten Stresssymptome machten sich bemerkbar, Gedankenkarussel, Schlafstörungen, Unruhe, Nervosität, nirgends abschalten können. -> ignoriert und einfach weitergemacht
Viele Projekte angegangen, auch mit hohem finanziellen Aufwand Hausbau, Einarbeitung in die Gartenarbeit, viele Ziele und parallel mit hohem Anspruch an mich selbst, nicht nur privat, auch im Job
Weitere Symptome Entzündungen und irgendwann merkte ich, dass die Batterie einfach leer war. Schicksalsschläge haben dann alles zum Stillstand gebracht: Gesundheit, Job, aber immer noch nicht meine Gedanken -> häufiges Grübeln, viel reflektieren, aber keine Lösung
Leben komplett zum Stillstand kam, mit Hilfe und Unterstützung von vielen liebevollen Leuten: Leben neu aufgebaut: Alles umgekrempelt. 1. Mal mit mir selbst auseinandersetzen: Wer bin ich überhaupt? Was ist für mich der Sinn des Lebens? Was macht mich aus, außer meinen Job? Was sind meine Bedürfnisse? Was ist eine sinnvolle Tagesstruktur? Nie Pausen eingeplant.
Meditation für mich entdeckt, als Freundinnen mir erzählte, dass sich wahrhaftig das Gehirn verändert, hab ich mich damit beschäftigt: wissenschaftliche Erklärungen, haben mich überzeugt. Yoga aus gesundheitlichen Gründen begonnen, bis ich auf eine Yogalehrerin traf, die mich angesprochen hat. Keine Diät oder Reinigung, sondern einfach starten so wie man ist, kein Zwang, kein Druck, wirklich bei sich ankommen und das Yogatuch hat mir dabei geholfen. Vor allem Lachen
Alles kann und nichts muss -> Mir wurde mehr bewusst: alle Möglichkeiten, die wählen, die zu mir passen. Yoga ist im Wandel und so bin ich es auch. Eins ist sicher, dass nichts sicher ist. Intuition vertrauen und darauf hören, auf körperliche Signale achten: das gelingt nicht immer, aber ich lerne mich stets besser kennen und mir fällt es immer leichter.
Work Life Balance, neue Routinen, die mir guttun geschaffen Durch Yoga nehme ich mir im Alltag bewusst Zeit für mich, um abschalten zu können. Ich habe gelernt besser mit Stress umzugehen und abzubauen. Ich bin außerdem achtsamer mit mir geworden.
Aerial Yoga hat mich sofort fasziniert und ich habe 2020 meine Aerialyogalehrer-Ausbildung abgeschlossen. Yoga hat meinen Alltag so sehr bereichert, dass ich nicht nur weitere Ausbildungen zu verschiedenen Yogastilen besucht habe, sondern auch Yoga Spirit ins Leben gerufen habe, um meine positiven Erfahrungen und persönliche Entwicklungen an andere weitergeben kann.
Yoga und Mediationen auf meiner Website yogaspirit-drebber.de, auf Spotify, iTunes oder anderen Podcastplattformen.
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