Share 12 Momente aus 200 Jahren Münchner Erzbistum
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By Michaelsbund
The podcast currently has 13 episodes available.
In zwölf Folgen hat sich dieser Podcast mit Orten, Menschen und Dingen aus dem 1821 errichteten Erzbistum München und Freising beschäftigt. Mit dem untergegangenen Ministaat Freising, Widerstandskämpfern gegen den Nationalsozialismus, mit neuen Kirchen in den 1950er Jahren und mit Benedikt XVI., dem Papst aus Oberbayern. In der letzten Folge ist der Kirchen Kirchenhistoriker Roland Götz zu Gast, der auch im Archiv der Erzdiözese arbeitet und mit diesem Gedenkjahr besonders stark befasst war. Er erzählt, wie die geschichtliche Zäsuren weiterwirken und Neues ermöglichen. Oder wie der amerikanische Literaturnobelträger William Faulkner einmal geschrieben hat: "Das Vergangene ist nicht tot; es ist nicht einmal vergangen.“ So macht die Geschichte des Erzbistums München und Freising auch Mut zu Veränderungen.
Korbinian Birnbacher steht mit seiner Heimatregion laufend in Verbindung. Durch den Garten im Kreuzgang der Salzburger Erzabtei Sankt Peter schießt ein kleiner Bach. Sein Wasser bezieht er aus dem Königssee, der bekanntlich in Bayern liegt. Dessen Ausfluss ist durch einen mittelalterlichen Kanalstollen mit dem ältesten Benediktinerkloster im deutschsprachigen Raum verbunden. Der aus dem Berchtesgadener Land stammende Korbinian Birnbacher ist hier Abt. Sein Taufname ist Georg, aber beim Klostereintritt hat er sich den Namen des ersten Freisinger Bischofs gewünscht. Ganz bewusst wollte er damit „als Beutebayer“, die Nähe und die geschichtlichen Verbindungen zwischen den Erzbistümern Salzburg sowie München und Freising ausdrücken: „Wenn man so will, ist das eine Berufung.“
Ohne Bayern kann sich Peter Seewald Joseph Alois Ratzinger kaum vorstellen. Zu tief wurzelt der Jahrhunderttheologe und emeritierte Papst im Mutterboden seiner Heimat. Peter Seewald hat die maßgebliche Biografie über Benedikt XVI. geschrieben, ihn über viele Jahre hinweg oft tagelang interviewt. „Das Aufwachsen in dieser bayerischen Form des Katholizismus, das hat ihn geprägt“, erzählt der 67jährige Autor und Journalist in der neuesten Folge des Podcasts „12 Momente aus 200 Jahren“. Diese Prägung sei auch in der Theologie Joseph Ratzingers zu spüren, „der sich immer als Anwalt der kleinen Leute“ und ihrer Frömmigkeit verstanden habe. „Er hat immer klar gesehen, dass der Kirche ihre ganzen Instituionen nichts nützen, wenn nicht die Menschen da sind, die sie tragen.“
Der Katholikenanteil an der Müncher Bevölkerung lag nach dem Zweiten Weltkreig bei rund 80 Prozent. Die Stadt wuchs zudem rasant und es entstanden neue Stadtteile, zu denen selbstverständlich auch Kirchen gehörten. Einige dieser Sakralbauten gehören heute zur Architekturgeschichte. Diese Podcastfolge von 12 Momente aus 200 Jahren führt zu drei bedeutenden Kirchen aus den 1950er Jahren: nach Sankt Laurentius, Sankt Andreasund Zu den heiligen Engeln.Mit dabei ist der Kunsthistoriker Dr. Norbert Jocher.
Über 4.000 Tagebuchseiten und Merknotizen in Gabelsbergerscher Kurzschrift hat er hinterlassen. In der normalen Langschrift wären es wohl 12.000. Kardinal Faulhaber war ein Kirchenmann in politischen bewegten Zeiten. In seiner Münchner Amtszeit von 1917 bis 1952 musste er mit vier völlig unterschiedlichen politischen Systemen zurechtgekommen: Der von ihm geschätzten Monarchie, der ersten deutschen Republik, dem NS-Unrechtsregime und der jungen Bundesrepublik. Darum ist sein Tagebuch für die Geschichtsforschung eine herausragende Quelle. Ein Team um den Projektkoordinator und Historiker Peer Oliver Volkmann veröffentlicht in der Faulhaber Edition dieses einzigartige Dokument online, in einer transkribierten Original- und in einer Lesefassung mit Kurzbiografien der erwähnten Personen. Eine insgesamt auf zwölf Jahre angelegte Mammut-Arbeit, die für die Zeit- wie für die Kirchengeschichte, aber auch für Sprachwissenschaftler viel Stoff für neue Forschungen und Erkenntnisse bereithält.
Am ersten Tag der nationalsozialistischen Machtübernahme in Bayern stürmen SA-Leute die Redaktion von "Der gerade Weg" in München. Noch am Morgen hätte der Chefredakteur Fritz Gerlich in die Schweiz fliehen können. Er aber bleibt, auch um seine Mitarbeiter zu schützen. Er sitzt an seinem Schreibtisch, als die Terrortruppe auf ihn einzprügeln beginnt. Sein Mitarbeiter Johannes Steiner wischt ihm mit einem Taschentuch das Blut aus dem Gesicht. Dessen Sohn, Prof. Tilman Steiner, erzählt im Podcast, wie seine Familie das Andenken an Fritz Gerlich hütet, der seinem persönlichen Gewissen folgte, das Adolf Hitler als "Erfindung der Juden" abtat. Der NS-Gegner war ein leidenschaftlicher Christ und stark von Therese Neumann beeinflusst, der berühmten stigmatisierten Resl von Konnersreuth. Die Erzdiözese München und Freisng hat für Fritz Gerlich einen Seligsprechungsprozess eingeleitet, den der Theologe Dr. Johannes Modesto begleitet.
Auf der Korbiniansbrücke in Freising stehen sieben Heiligenfiguren. Darunter sind zwei Frauen: Maria als Patrona Bavariae und Theresia Gerhardinger. Sie ist die historisch jüngste Heilige, die dort steht. dargestellt ist sie im Ordensgewand und mit zwei Kindern an ihrer Seite. Wer es so weit gebracht hat, neben der Muttergottes und illustren Kirchenmännern wie Korbinian, Otto von Freising oder Bonifatius zu stehen, muss schon etwas ganz besonders geleistet haben. Die Gründerin der Armen Schulschwestern hat es sogar zu einer Büste in der Walhalla, der Ruhmeshalle der Deutschen bei Regensburg gebracht. Vielleicht schafft es auch einmal Ellen Ammann mit einer Statue auf der Korbiniansbrücke oder in Marmor gehauen in der Walhalla zustehen. Die gebürtige Schwedin baute in München die Bahnhofsmission auf und war eine der ersten weiblichen Landtagsabgeordneten Bayern. Den Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB hat sie auch noch mitgegründet. Ein Engagement, vor dem auch der Münchner Kardinal Michael Faulhaber höchsten Respekt hatte und Ellen Ammann sogar eine Art Weihe spendete. Der KDFB betreibt nun die Einleitung eines Selgisprechungsverfahrens für die energische Katholikin und sechsfache Mutter.
Das Bistum Chiemsee bestand seit 1215. Sein letzter Bischof trat 1808 zurück und das Gebiet wurde der neu errichteten Erzdiözese München und Freising zugeschlagen. Besonders eigenständig war der Chiemseer Bischof nie, sondern immer ein Vasall des Salzburger Erzbischofs, der die Diözese, die rund um den Chiemsee und hinein ins heutige Tirol reichte, immer in der Hand hatte. Das Bistum Chiemsee war vor allem ein politisches und kirchenrechtliches Bollwerk gegen die benachbarten bayerischen Herzöge, gleichzeitig wollte der Salzburger Fürstbischof die Seelsorge in der Region organisieren, zusammen mit den den schon länger auf Herrenchiemsee ansässigen Augustiner-Chorherren. Die durften aber ihre alten Vorrechte behalten und lagen dann ständig mit den Chiemseer Bischöfen über Kreuz, zwar ihre Katherale im Chiemsee hatten, aber in Salzburg residieren mussten.
Herbst 1846: Ganz Mühldorf am Inn ist auf den Beinen und freut sich auf den prominentesten Logiergast seit Napoleon: Die Stadt gehört erst seit 25 Jahren zum Erzbistum München und Freising und zum ersten Mal kommt der hochbetagte Erbischof Lothar Anselm von Gebsattel zur Firmung. Und das auch noch zu seinem silbernen Amtsjubiläum! Niemand ahnt, dass er seine letzte Reise angetreten hat und das Ziel seiner Rückkehr die Gruft des Münchner Doms sein wird.
1802 war ein trauriges Jahr für das Fürstbistum Freising. Es hörte auf, ein eigener Mini-Staat zu sein und verlor auch noch den den über 1000 Jahre alten Bischofssitz. Der Freisinger Dom wurde zur Pfarrkirche herabgestuft. Im neuen Bischofssitz München überlegten die Verantwortlichen, welche Kirche nun zur Kathedrale, zur Bischofskirche erhoben werden sollte.
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