Stichtag 12. Juni 2001 – wieder einmal ging es der Fortuna finanziell äußerst schlecht. In der eben abgelaufenen Regionalliga-Saison war der Klub nur überaus glücklich dem ersten Abstieg in die Viertklassigkeit entgangen. Einen zahlungskräftigen Trikotsponsor zu finden, schien in dieser Situation schwierig bis ausgeschlossen, doch dann passierte etwas, das den darbenden Verein deutschlandweit in die Schlagzeilen brachte: Die Toten Hosen stiegen mit umgerechnet einer halben Million Euro ein und platzierten ihren Totenkopf auf dem Trikot. Das Hemd wurde ein Verkaufsschlager, die Verbindung Kult. Fortuna stieg trotzdem ab, war aber medial präsenter als jemals vorher oder nachher. Aber wie kann ein derartiger Mediencoup erneut gelingen – und dann hoffentlich nachhaltiger?
Das ist heute - zumindest zu einem kleinen Teil - der Job von Alexander Jobst, Vorstandvorsitzender der Fortuna. Es gibt Dinge, die er erträgt, weil er die Mechanismen des Geschäfts kennt. Jobst schätzt es aber nicht, wenn versucht wird, alles nur über seinen Namen zu verkaufen. Das „Mastermind“. Der „Vater“. Der „Schöpfer“. Solche Formulierungen mit Bezug auf seinen Anteil an der Ticket-Revolution „Fortuna für alle“ liegen ihm nicht so. Natürlich ist er einerseits geschmeichelt, Anerkennung zu bekommen, andererseits weiß er, dass er nur im Team die Transformation beim Zweitligisten vorantreiben kann.
Jobst ist seit dem 1. Februar 2022 im Amt, entsprechend wäre sein Vertrag Ende Januar 2025 ausgelaufen. Vor wenigen Monaten hatte der Aufsichtsrat seinen Vertrag vorzeitig verlängert bis Mitte 2027 – ein klares Zeichen für Kontinuität im Verein. Er hat bei der Uefa gearbeitet, bei Real Madrid und zuletzt dem FC Schalke 04. Mit Fortuna Düsseldorf will er jetzt den nächsten Schritt gehen und die Rückkehr in die Bundesliga schaffen. Schritt für Schritt. Vom Dorf nun auf Augenhöhe mit den Großen der Sportbranche.