In dieser Folge gehe ich mit Dr. Kateryna Rietz-Rakul, Leiterin der Auslandsrepräsentanz des Ukrainischen Instituts in Deutschland, auf die Suche nach den geheimen Kunstdepots - den Spetsfonds.

Nach dem Sturz des Zaren, nach dem 1. Weltkrieg und dem Chaos des Bürgerkrieges entwickelte sich in der Ukraine eine lebendige Kunstszene. Doch viele Künstlerinnen und Künstler, die damals moderne und avatgardistische Werke schufen, sind heute nahezu unbekannt oder wurden und werden der so geannten "Russischen Avantgarde" zugerechnet. Ein Grund für das Vergessen ist, dass viele Kunstwerke von den stalinistischen Machthaber aus Museen und Sammlungen entfernt wurden und in Spetsfonds verschwanden. Das sind für die Öffentlichkeit unzugängliche Depots, in denen vermeintlich formalistische, nationalistische oder konterrevolutionäre Kunst "gesammelt" wurde. Viele Protagonisten überlebten den stalinistischen Terror nicht. Die Suche nach den Werken aus den Spetsfonds dauert bis heute an und die Geschichte Europas spielt dabei eine entscheidende Rolle.

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Repro-Credits: Nationales Kunstmuseum der Ukraine

In einem erkenntnisreichen Gespräch mit der Chefredakteurin der Zeitschrift Kunstforum International" Dr. Ann-Katrin Günzel geht es um Körperbilder in der Kunst - wer sie macht und was sie erzählen.

Kunstforum International, Band 300 "EveryBODY": https://www.kunstforum.de/band/2024-300-everybody/

Besprochene Künstlerinnen & Künstler und deren Werke:

Orlan, Opération Opéra: https://www.orlan.eu/en/works/videos-dorlan-2/

Sophia Süßmilch: https://sophiasuessmilch.com/works/performance/

Hoda Tawakol: http://www.hodatawakol.com/works/dolls

Miles Greenberg: https://www.milesgreenberg.com/sebastian.html

Agnes Questionmark: https://www.agnesquestionmark.com/cyber-teratology-operation/

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Repro-Credit: Cover Kunstforum International, Band 300

Welche Möglichkeiten Kunst hat, andere Kulturen kennenzulernen, kann man in der Ausstellung "THE TRUE SIZE OF AFRICA" in der Völklinger Hütte erleben (9. November 2024 – 17. August 2025). Dr. Ralf Beil, Kurator und Generaldirektor, nimmt mich mit auf einen faszinierenden Rundgang durch das ehemalige Eisenwerk.

Link zur Ausstellung:

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Repro-Credits: Pressefoto Völklinger Hütte // © Omar Victor Diop, Courtesy Galerie MAGNIN-A, Paris

Nach den Wirren des 1. Weltkrieges wird in der Kunst, Musik und Literatur neu gedacht. Die Werke werden realistischer, zeigen Wirtschaft, Sport und Menschen anders als Impressionismus und Expressionismus. Es entstehen in ganz Europa Werke, die heute noch begeistern. Erforscht und zusammengetragen hat diese einzigartige Ausstellung die Direktorin des Chemnitzer Gunzenhauser Museums und Kuratorin Anja Richter.

Link zur Ausstellung:

Links zu den besprochenen Bildern:

Pierre Dubreuil, L’incertitude (Die Ungewissheit):

Aleksandras Beļcova, Frau mit Karten:

Franz Sedlacek, Lied der Dämmerung:

Kārlis Miesnieks , Dame im Pyjama, Titelbild des Kataloges:

Peet Aren, Dame in schwarz:

Jenö Gábor, Artisten:

Franco Ferlenga, Die Lesende:

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Repro-Credits: © Estate of John David Roberts. By permission of the Treasury Solicitor, Ulster Museum Collection

Die Romantik, die zwischen dem späten 18. und Mitte des 19. Jahrhunderts blühte, war die emotionale Antwort auf die kühle Aufklärung und den strengen Klassizismus. Hier ging's um Gefühle, Individualität und die wilde Natur - oft mit Melancholie aber auch Witz und Mystik.

Links zu besprochenen Werken:

Johann Peter Hasenclever "Die Sentimentale: https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Sentimentale

Friedrich Nerly "Die Geisterseher": https://arpmuseum.org/ausstellungen/wechselausstellungen/aktuell/sehnsucht-nach-utopia.html

Caspar David Friedrich "Wölfe im Wald vor einer Höhle": https://arpmuseum.org/ausstellungen/wechselausstellungen/aktuell/sehnsucht-nach-utopia.html

Jonathan Meese, Doc Flashflesh – Feuerrotes Erzdrachenbaby: https://arpmuseum.org/ausstellungen/wechselausstellungen/aktuell/sehnsucht-nach-utopia.html

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Repro-Credits: Friedrich Nerly, "Die Geisterseher" (Privatsammlung) Arp Museum Bahnhof Rolandseck

Die DDR-Regierung hatte große Pläne: Auf dem Schlachtberg bei Bad Frankenhausen sollte eine Gedenkstätte für den Deutschen Bauernkrieg entstehen. Geplant war ursprünglich ein Schlachtenpanorama im Stil des Moskauer Borodino-Museums. Doch der Künstler Werner Tübke, der 1976 den Auftrag erhielt, schlug eine andere Richtung ein. Er wollte keine staatlich kontrollierte Geschichte malen, sondern seine Kunst in den Vordergrund stellen.

Die technische Herausforderung war enorm: Eine gigantische Leinwand von 123 Metern Länge musste in einem Stück gewebt werden – eine Mission für das sowjetische Textilkombinat. Im Mai 1982 wurde die 1,1 Tonnen schwere Leinwand schließlich montiert.

Im August 1983 beginnt Tübke mit dem ersten Pinselstrich auf der über 1.700 Quadratmeter großen Leinwand. Über Jahre hinweg arbeiteten 15 talentierte Künstler unter seinem strengen, aber lehrreichen Blick.

Monate vor der Eröffnung des Panorama Museums am 14. September 1989 bröckelt der DDR-Staat, geht schließlich unter. Doch Tübkes Kunstwerk steht auch für den Neuanfang. Ein eindrucksvolles Symbol der Kunst.

Link zum Bild:

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Repro-Credits: BstA / Eastblockworld / EBWPH1219323

Sie haben Kunst geschaffen und waren doch in verschiedenen Welten zu Hause. Während Cornelia Schleime auch wegen ihren Arbeiten von der Stasi drangsaliert wurde, malte Werner Tübke im Auftrag des Staates. Entstanden sind herausragende Kunstwerke. Kurator Daniel Milnes hat Bilder dieser Künstlerinnen und Künstler für eine Ausstellung im Kunsthaus "Das Minsk" zusammengeführt.

Besprochene Werke:

Ralf Kerbach, https://dasminsk.de/ausstellungen/5833/im_dialog

Gabriele Stötzner, Seher in der Wüste:

Ruth Wolf-Rehfeld, Mailart: https://dasminsk.de/ausstellungen/2208/ruthwolfrehfeldtnichtsneues

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Schnitt & Tonbearbeitung: Anne Bernt

Clara Mosch und die Galerie Oben sind in Chemnitz weltbekannt. Außerhalb kennen sie wenige und doch lohnt es sich, sie kennenzulernen. Denn wie in New York oder Düsseldorf wurde in den 70er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in Karl-Marx-Stadt Performances gemacht, Künstlerinnen und Künstler stellten in ihrer Produzentengalerie aus. Es gab eine lebendige Kunstszene, die es so nur dort geben konnte - immer unter Beobachtung, immer ein wenig subversiv und immer mit viel Witz und Humor. Wie das gelang zeigt eine Ausstellung in den Kunstsammlungen Chemnitz. Ich spreche mit der Kuratorin Maria Winter und einem Mitbegründer von Clara Mosch, dem Künstler Michael Morgner.

Link zur Ausstellung in Chemnitz: https://www.kunstsammlungen-chemnitz.de/ausstellungen/galerie-oben-und-clara-mosch/

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Repro-Credits: Lindenau-Museum Altenburg / Archiv Ralf-Rainer Wasse

Im Gespräch geht es um die Werke von Künstlerinnen, die die moderne Kunst prägten, aber bisher kaum bekannt sind. Eine Entdeckung lohnt sich und verändert den Blick auf die Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung "Radikal" in der Modernen Galerie des Saarlandmuseums ist vom 08.02.-15.05.2025 zu sehen.

Link zu besprochenen Werken von Natalia Goncharova, Fahrelnissa Zeid,Marthe Donas, Friedl Dicker-Brandeis:

https://www.modernegalerie.org/de/ausstellungen?tx_mmexhibition_exhibitionfrontend%5Baction%5D=show&tx_mmexhibition_exhibitionfrontend%5Bausstellung%5D=343&tx_mmexhibition_exhibitionfrontend%5Bcontroller%5D=Ausstellung&cHash=548bfafdafe9518351d6015e18e15a80

Charley Toorop: https://www.art-in.de/ausstellung.php?id=9560

Claude Cahun: Titelbild der Folge

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Repro-Credit: Claude Cahun, Saarlandmuseum

Als Christina Grätz 2023 den australischen Ureinwohnern das erste Mal beruflich begegnet, hat sie zwei sorbische Ostereier als Gastgeschenk im Gepäck. Als Dank wird ihr ein traditionelles Bild gemalt. Was dann passiert ist irgendwie magisch: Sie entdeckt erstaunliche Gemeinsamkeiten in den Mustern und Traditionen der australischen Dot-Painting Kunst und ihrer Sorbischen Ostereier-Kunst. Das inspirierte sie, ihre fast 50 jährige Erfahrung in der Ostereiermalerei auf eine ganz neue Ebene zu heben.

Jetzt malt, nein erschafft Christina magische Bilderwelten Punkt für Punkt, Strich für Strich und Dreieck für Dreieck aus heißem Wachs und Aquarellfarbe.

Ihre faszinierenden Bilder sind im Dialog mit australischen Dot-Paintings ab dem 21.3.2025 in einer Sonderausstellung im Wendischen Museum Cottbus zu erleben.

https://wendisches-museum.de/2025/01/20/21-03-2025-1700-uhr-vernissage-der-sonderausstellung-christina-graetz-poesie-der-natur/

Links zu besprochenen Werken:

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Repro-Credits: © Christina Grätz