Zauberin, Verführerin, Verlassene: Georg Friedrich Händels »Alcina« ist mehr als ein barockes Bühnenmärchen. Die Zauberoper aus dem Jahr 1735 entfaltet einen faszinierenden Kosmos zwischen Illusion und Realität, Verführung und Erkenntnis. Händels Musik gibt den emotional widersprüchlichen Figuren Raum – ohne sie zu verurteilen.
Dramaturg Zsolt Horpácsy führt durch Handlung, Entstehungsgeschichte und musikalische Feinheiten des Werks, das zwischen spektakulärem Bühnenspektakel und menschlicher Tiefenschärfe balanciert. Die aktuelle Inszenierung von Johannes Erath beleuchtet Alcinas Insel als inneren Erfahrungsraum – magisch, vieldeutig, berührend.
Text: Zsolt Horpácsy
Redaktion: Anne-Marie Antwerpen
Produktion: Christian Wilde