Georg Friedrich Hegels von Platon weiterentwickelte Ideenleere ist ein hervorragendes Mittel, um über die Grenzen des eigenen Denkens hinauszugehen. Einmal verstanden, wird man nie wieder arbeitslos, auch nicht als Geisteswissenschaftler*in. Der Hegelianer und Universalgelehrte Dr.Dr. Heiermann versucht Ihnen in dieser Folge eine kleine praxisnahe Denkanleitung zum Lösen von Bewerbungsfragen an die Hand zu reichen. Denn häufig abverlangen Arbeitgeber*innen nicht nur Kreativität, Intelligenz und geringes Gehalt, sondern auch Vernunft. Hören Sie sich diese Folge also genau an und handeln sie den Rest Ihres Lebens danach!
Die Idee ist der Begriff (Logos) schlechthin, aus dem sich die objektiven, ewigen Grundstrukturen der Wirklichkeit ableiten lassen. Damit nimmt er indirekt Bezug auf einen Ideenbegriff, wie Platon ihn verstand. Die Logik bestimmt den Inhalt dieses prinzipiellen Begriffes in der Form des Gedankens. Der Versuch, mit einem Schlag unmittelbar zu beantworten, was die Idee sei, muss notwendigerweise scheitern, da der erste Schritt einer jeden Definition nur das reine Sein des betreffenden, noch unbestimmten Begriffes aussagen kann: „Die Idee ist.“ Die Bestimmung ist also am Anfang noch völlig inhaltslos, abstrakt und leer, und daher gleichbedeutend mit dem Satz: „Die Idee ist Nichts.“ Hegel folgert daraus, dass nichts so genommen werden kann, wie es unmittelbar als Moment ist, sondern immer in seiner Vermittlung zu betrachten ist: in seiner Abgrenzung (Negation) von anderem, in seiner steten Veränderung und in seinem Verhältnis zum Ganzen, sowie im Unterscheiden von Schein und Wesen. Alles Konkrete ist im Werden begriffen. Ebenso durchläuft die Idee in der Logik als dem „Reich des reinen Gedankens“ einen Prozess der Selbstbestimmung, der den Inhalt und Umfang durch sich scheinbar ausschließende, einander entgegengesetzte Begriffe ständig erweitert. Durch eine Reihe von Übergängen, deren „härtester“ von der Notwendigkeit zur Freiheit führt, bringt diese Selbstbewegung die Idee schließlich zu dem Begriff als Begriff, in dessen „Reich der Freiheit“ sie ihre äußerste Vollendung in der absoluten Idee erreicht. Ihre absolute Freiheit realisiert diese, indem sie sich „entschließt“, sich selbst zu entäußern – diese Entäußerung ist die geschaffene Natur, die Idee „in der Form des Andersseins“.