HERMANN PARZINGER | D
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hermann Parzinger, 1959 in München geboren, ist seit 2008 Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, einer der größten Kultureinrichtungen weltweit. Parzinger studierte Vor- und Frühgeschichte, Provinzialrömische Archäologie und Mittelalterliche Geschichte in München, Saarbrücken und Ljubljana und promovierte 1985 über die Chronologie der Späthallstatt- und Frühlatènezeit. Nach Abschluss des Habilitationsverfahrens folgten 1990 eine Privatdozentur am der Johann Wolfgang von Goethe Universität Frankfurt und die Berufung zum Zweiten Direktor der Römisch-Germanischen Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts in Frankfurt/Main. 1995 wurde Parzinger zum ersten Direktor der Eurasien-Abteilung des DAI in Berlin, 2003 schließlich zum Präsidenten des Deutschen Archäologischen Institutes ernannt. 1998 erhielt er als erster Archäologe den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Als Archäologe leitete Hermann Parzinger unter anderem Ausgrabungsprojekte in Türkisch-Thrakien, der Russischen Föderation, in Kasachstan und in Iran. Weltweit bekannt wurde er durch die Entdeckungen eines skythischen Fürstengrabes mit fast 6000 Goldobjekten im Sommer 2001 in der südsibirischen Republik Tuwa. 2006 folgte ein weiterer Sensationsfund: Die Eismumie eines tätowierten skytischen Kriegers in der Permafrostzone des Altai Hochgebirges. In den Jahren 2007 und 2008 präsentierten die Staatlichen Museen zu Berlin in Kooperation mit dem DAI eine Auswahl von Parzingers Funden im Martin-Gropius-Bau, die danach auch in München und Hamburg gezeigt wurde.
Hermann Parzinger ist zudem Mitglied zahlreicher Gremien, Kuratorien und Beiräte, so etwa in der Hochschulräten der Universitäten Frankfurt a.M. und Konstanz, im Kuratorium der Hypo-Kunsthalle und des Deutschen Museums in München, sowie Mitglied wissenschaftlicher Akademien und Träger nationaler und internationaler Auszeichnungen.
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