Im Herbst 2017 trifft das ungarische Parlament eine Entscheidung, die zu einem der größten innenpolitischen Skandale in der jüngeren Geschichte des Landes führen wird: Es entscheidet, dass Ungarn die umstrittene israelische Spähsoftware Pegasus kaufen darf. Der ungarische Staat hat die Spyware hundertfach eingesetzt – auch gegen regierungskritische Journalisten und Manager.
Seitdem ist Stück für Stück deutlich geworden, dass Ungarn nur der Anfang war. Auch in anderen EU-Mitgliedsstaaten ist Pegasus genutzt worden, um die Pressefreiheit anzugreifen, kritische Stimmen zu überwachen und Einfluss auf Wahlen zu nehmen. Und die Europäische Union muss sich fragen lassen: Hat sie genug getan, um den Missbrauch von kommerzieller Spyware durch ihre Mitgliedsstaaten zu verhindern?
In Folge fünf unseres Podcasts "Der Spion in unseren Handys" sprechen Jannis Carmesin und Astrid Geisler darüber, wie europäische Staaten Grenzen überschreiten – und Brüssel dabei hilflos zusieht.
"Der Spion in unseren Handys" ist ein Podcast über die mächtigste Spyware der Welt und darüber, wie sie enttarnt wurde. In sechs Folgen erzählen Reporterinnen und Reporter aus dem Investigativressort von ZEIT und ZEIT ONLINE von ihren Recherchen zur Spähsoftware Pegasus. Die Opfer der Spyware kommen ebenso zu Wort, wie ihre Erfinder und deren Gegenspieler.
Neue Folgen erscheinen bis zum 18. Mai 2023 immer donnerstags.
Moderation und Skript: Jannis Carmesin und Astrid Geisler
Redaktion: Ole Pflüger
Produktion: Militsa Tekelieva und Maria Svidryk (Pool Artists)
Sound: Joscha Grunewald
Mitarbeit: Clara Löffler und Paulina Kraft
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