Lasst das Wort des Christus reichlich in euch wohnen in aller Weisheit; lehrt und ermahnt einander und singt mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern dem Herrn lieblich in eurem Herzen.
Kommentar von MacDonald (CLV)
3,16 Man ist sich nicht über die Zeichensetzung von Vers 16 einig. In den Originalhandschriften des NT gab es keine Satzzeichen, und die Bedeutung eines solchen Verses wird sehr stark von den Satzzeichen bestimmt, die benutzt werden. Wir schlagen folgende Zeichensetzung vor: »Das Wort Christus wohne reichlich in euch; in aller Weisheit lehrt und ermahnt euch gegenseitig! Mit Psalmen, Lobliedern und geistlichen Liedern singt Gott in euren Herzen in Gnade«.
Damit haben wir drei Abschnitte in diesem Vers. Zunächst einmal sollen wir »Das Wort des Christus … reichlich in« uns wohnen lassen. »Das Wort des Christus« ist die Lehre Christi, wie wir sie in der Bibel finden. Wenn wir unser Herz und unseren Geist mit seinem heiligen Wort sättigen und danach streben, im Gehorsam ihm gegenüber zu wandeln, dann ist »das Wort des Christus« wirklich in unseren Herzen zu Hause.
Der zweite Gedanke lautet, dass wir uns »in aller Weisheit … gegenseitig« lehren und ermahnen sollen. Jeder Christ trägt gegenüber seinen Brüdern und Schwestern in Christus in dieser Hinsicht eine Verantwortung. »Lehren« hat mit Glaubenstatsachen zu tun, während sich »ermahnen« auf die Pflichten des Christen bezieht. Wir schulden es unseren Brüdern und Schwestern, unsere biblische Erkenntnis mit ihnen zu teilen und zu versuchen, ihnen durch praktischen und gottesfürchtigen Rat zu helfen. Wenn wir »in aller Weisheit« lehren und ermahnen, dann wird solcher Rat viel eher akzeptiert, als wenn wir unweise oder lieblos sprechen.
Der dritte Gedanke lautet, dass wir »mit Psalmen, Lobliedern und geistlichen Liedern … Gott in« unseren »Herzen in Gnade« singen sollen. »Psalmen« bezieht sich auf die von Gott eingegebenen Texte im gleichnamigen Buch der Bibel, die im israelitischen Gottesdienst gesungen wurden. »Loblieder« dagegen sind Lieder, die an Gott den Vater oder an den Herrn Jesus Christus gerichtet sind und ihn loben sowie anbeten. Dazu gehören z. B.:
Herr Jesus, dass Dein Name bliebe
im Grunde tief gedrücket ein!
Möcht´ Deine große Jesusliebe
in Herz und Sinn gepräget sein!
Im Wort, im Werk, in allem Wesen
sei Jesus und sonst nichts zu lesen.
Gerhard Tersteegen»Loblieder« sind nicht in dem demselben Sinne inspiriert wie die »Psalmen«. Der Begriff »geistliche Lieder« bezieht sich auf christliche Poesie, die christliche Erfahrungen widerspiegelt. Eine Veranschaulichung dessen kann man in folgenden Worten finden:
Oft wir uns den Frieden rauben,
und die Ruhe ist uns fern,
weil nicht immer gleich wir bringen
alles im Gebet zum Herrn.
Nachdichtung unter Verwendung des englischen Originals von Joseph ScrivenWenn wir diese verschiedenen Arten von Liedern singen, dann sollten wir »in Gnade« oder mit Dank »in« unserem »Herzen« für »Gott« singen. An diesem Punkt mag eine Anmerkung angemessen sein: Der Christ sollte unterscheiden, welche Art von Musik er benutzt. Viele sogenannte »christliche« Musik von heute ist leichtfertig und hohl. Ein Großteil dieser Musik ist ausgesprochen schriftwidrig. Darüber hinaus ähnelt ein großer Teil der weltlichen Pop- und Rockmusik, sodass der Name Christi dadurch verunehrt wird.
Vers 16 ist Epheser 5,18.19 sehr ähnlich, wo wir Folgendes lesen: »Und berauscht euch nicht mit Wein, worin Ausschweifung ist, sondern werdet voller Geist, indem ihr zueinander in Psalmen und Lobliedern und geistlichen Liedern redet und dem Herrn mit eurem Herzen singt und spielt.« In Kolosser 3,16 ist der Hauptunterschied, dass es nicht heißt: »Werdet voller Geist«, sondern Paulus sagt: »Das Wort des Christus wohne reichlich in euch.« Mit anderen Worten, mit dem Heiligen Geist und mit dem Wort Gottes erfüllt zu sein, ist notwendig, um ein freudiges, nützliches und fruchtbares Leben zu führen. Wir werden nicht mit dem Geist erfüllt, wenn wir nicht voll des Wortes Gottes sind, und das Studium des Wortes Gottes wird so lange ineffektiv bleiben, wie wir uns nicht von Herzen der Herrschaft des Heiligen Geistes hingeben. Können wir daraus nicht schließen, dass mit dem Heiligen Geist erfüllt zu werden, bedeutet, auch mit dem Wort Gottes erfüllt zu sein? Dieser Zustand des Erfülltseins ist kein geheimnisvoller, emotional bedingter Augenblick, der uns einmal im Leben geschenkt wird. Vielmehr besteht er darin, sich täglich von der Schrift zu nähren, über sie nachzusinnen, ihr zu gehorchen und nach ihr zu leben.
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