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Die Folge, in der es um "Abschied vom Guru?" 2.0 geht.(Teil 2)
Inspiriert durch den Artikel "Abschied vom Guru?" aus der Zeitschrift "Erziehungskunst" im Dezember 2002, beleuchten beide Gäste die Notwendigkeit einer differenzierten und kritischen Auseinandersetzung mit Steiners Lehren.
In dieser Episode setzen wir unsere Diskussion über die Waldorfpädagogik und die damit verbundenen Herausforderungen fort. Unsere Gäste Markus Schulze und Thomas Vogt sprechen über den Umgang mit den kritischen Aspekten von Rudolf Steiners Werk, insbesondere den Vorwürfen des Rassismus und Antisemitismus. Wie können Waldorfschulen und Anhänger der Anthroposophie sicherstellen, dass ihre Ablehnung von Diskriminierung klar zum Ausdruck kommt? Wie begegnet man dem schwierigen Erbe Steiners und den Herausforderungen der heutigen Zeit?
Themenübersicht:
00:00 - Einleitung: Kurze Zusammenfassung des ersten Teils und Vorstellung der Gäste.
Highlights der Episode:
Kritische Auseinandersetzung mit Rudolf Steiner
Die Gäste diskutieren intensiv über die antisemitischen und rassistischen Vorwürfe gegenüber Rudolf Steiners Werk und beleuchten die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtung seiner Texte in der heutigen Zeit.
Es wird betont, wie wichtig es ist, innerhalb der Waldorfbewegung eine offene und angstfreie Diskussion zu führen, anstatt in Abwehrreflexe zu verfallen. Dabei wird auch die Stellungnahme des Goetheanum von 2021 kritisch hinterfragt.
Rolle der Waldorfpädagogik in der modernen Welt
Die Episode thematisiert die Herausforderungen und Chancen, die sich für die Waldorfpädagogik in einer globalisierten und digitalen Welt ergeben. Besonders die Präsenz in sozialen Medien wird als wichtiger Baustein für die Zukunft gesehen.
Steiners Dualität – Guru und Zuhörer
Es wird diskutiert, wie Rudolf Steiner einerseits als autoritärer Lehrer und andererseits als empathischer Zuhörer wahrgenommen wurde und wie diese Dualität in der heutigen Betrachtung seines Werks berücksichtigt werden sollte.
Förderung von Menschlichkeit und Interkulturalität
Die Bedeutung der Waldorfpädagogik für die Förderung von Menschlichkeit und interkulturellem Verständnis wird hervorgehoben. Es wird darüber gesprochen, wie Waldorfschulen ihre Angebote inklusiver und vielfältiger gestalten können.
Aktuelle Relevanz und politische Bildung
Die Episode betont die Notwendigkeit, Themen wie Rassismus und Antisemitismus stärker in den Unterricht an Waldorfschulen zu integrieren und die politische Bildung der Schüler zu fördern, um sie besser auf die Herausforderungen der heutigen Gesellschaft vorzubereiten.
Zukunft der Waldorfpädagogik
Zum Abschluss werden Wünsche und Hoffnungen für die Weiterentwicklung der Waldorfpädagogik geäußert, mit einem klaren Appell für mehr Diskursbereitschaft, Engagement und die Überwindung von Bequemlichkeit in der Bewegung.
Literaturhinweise:
Steiner und Rassismus:
Steiners Entwicklungsgedanke, der sich wie ein roter Faden durch die Anthroposophie und Waldorfpädagogik zieht und damit im Zusammenhang stehend Steiners Kulturstufenmodell, bei dem KritikerInnen auf die Gefahr der Hierarchisierung und strukturellen Diskriminierung verweisen sind die entscheidenden Punkte, von denen die Waldorfschulen sich distanzieren müssen. Sowohl beim Entwicklungs- und Evolutionsgedanken als auch dem Kulturstufenmodell, bei dem Steiner Völker (und leider auch „Rassen“) in verschiedene sich abwechselnde, aufeinander aufbauende, sich höher entwickelnde „Kulturen“ einteilte, werfen in der Tat Fragen auf und können trotz historischer Kontextualisierung so nicht hingenommen werden. KritikerInnen sehen hier berechtigterweise die Gefahr der Hierarchisierung, der Diskriminierung und des Rassismus. Markus (als Biologe) und Thomas (als Historiker) bewegt schon seit längerem die Frage, ob und in welcher Weise Steiners Denken „kontaminiert“ ist bzw. war von dem Denken des Evolutionsforschers (Rassisten, Sozialdarwinisten und Eugenikers) Ernst Haeckel (1834-1919). Um sich von dieser Haltung und Richtung zu distanzieren - auch Rudolf Steiner war ein Lernender - müssen diese Texte in der WaldorflehrerInnenausbildung wachsam zur Kenntnis genommen werden, um sie aktiv abzulehnen.
Hier könnte das seit 3-4 Jahren wieder stärker diskutierte Thema interessant sein: Rolle der Waldorfschulen im 3. Reich, ausgelöst u. a. durch den Artikel von Annika Brockschmidt, „Sind das jetzt alles Nazis?“, auf ZEIT ONLINE, 1. September 2020.
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Teile diese Episode mit Freunden und Kollegen, die sich für Bildung und kritische Diskussionen interessieren.
Die Folge, in der es um "Abschied vom Guru?" 2.0 geht.(Teil 2)
Inspiriert durch den Artikel "Abschied vom Guru?" aus der Zeitschrift "Erziehungskunst" im Dezember 2002, beleuchten beide Gäste die Notwendigkeit einer differenzierten und kritischen Auseinandersetzung mit Steiners Lehren.
In dieser Episode setzen wir unsere Diskussion über die Waldorfpädagogik und die damit verbundenen Herausforderungen fort. Unsere Gäste Markus Schulze und Thomas Vogt sprechen über den Umgang mit den kritischen Aspekten von Rudolf Steiners Werk, insbesondere den Vorwürfen des Rassismus und Antisemitismus. Wie können Waldorfschulen und Anhänger der Anthroposophie sicherstellen, dass ihre Ablehnung von Diskriminierung klar zum Ausdruck kommt? Wie begegnet man dem schwierigen Erbe Steiners und den Herausforderungen der heutigen Zeit?
Themenübersicht:
00:00 - Einleitung: Kurze Zusammenfassung des ersten Teils und Vorstellung der Gäste.
Highlights der Episode:
Kritische Auseinandersetzung mit Rudolf Steiner
Die Gäste diskutieren intensiv über die antisemitischen und rassistischen Vorwürfe gegenüber Rudolf Steiners Werk und beleuchten die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtung seiner Texte in der heutigen Zeit.
Es wird betont, wie wichtig es ist, innerhalb der Waldorfbewegung eine offene und angstfreie Diskussion zu führen, anstatt in Abwehrreflexe zu verfallen. Dabei wird auch die Stellungnahme des Goetheanum von 2021 kritisch hinterfragt.
Rolle der Waldorfpädagogik in der modernen Welt
Die Episode thematisiert die Herausforderungen und Chancen, die sich für die Waldorfpädagogik in einer globalisierten und digitalen Welt ergeben. Besonders die Präsenz in sozialen Medien wird als wichtiger Baustein für die Zukunft gesehen.
Steiners Dualität – Guru und Zuhörer
Es wird diskutiert, wie Rudolf Steiner einerseits als autoritärer Lehrer und andererseits als empathischer Zuhörer wahrgenommen wurde und wie diese Dualität in der heutigen Betrachtung seines Werks berücksichtigt werden sollte.
Förderung von Menschlichkeit und Interkulturalität
Die Bedeutung der Waldorfpädagogik für die Förderung von Menschlichkeit und interkulturellem Verständnis wird hervorgehoben. Es wird darüber gesprochen, wie Waldorfschulen ihre Angebote inklusiver und vielfältiger gestalten können.
Aktuelle Relevanz und politische Bildung
Die Episode betont die Notwendigkeit, Themen wie Rassismus und Antisemitismus stärker in den Unterricht an Waldorfschulen zu integrieren und die politische Bildung der Schüler zu fördern, um sie besser auf die Herausforderungen der heutigen Gesellschaft vorzubereiten.
Zukunft der Waldorfpädagogik
Zum Abschluss werden Wünsche und Hoffnungen für die Weiterentwicklung der Waldorfpädagogik geäußert, mit einem klaren Appell für mehr Diskursbereitschaft, Engagement und die Überwindung von Bequemlichkeit in der Bewegung.
Literaturhinweise:
Steiner und Rassismus:
Steiners Entwicklungsgedanke, der sich wie ein roter Faden durch die Anthroposophie und Waldorfpädagogik zieht und damit im Zusammenhang stehend Steiners Kulturstufenmodell, bei dem KritikerInnen auf die Gefahr der Hierarchisierung und strukturellen Diskriminierung verweisen sind die entscheidenden Punkte, von denen die Waldorfschulen sich distanzieren müssen. Sowohl beim Entwicklungs- und Evolutionsgedanken als auch dem Kulturstufenmodell, bei dem Steiner Völker (und leider auch „Rassen“) in verschiedene sich abwechselnde, aufeinander aufbauende, sich höher entwickelnde „Kulturen“ einteilte, werfen in der Tat Fragen auf und können trotz historischer Kontextualisierung so nicht hingenommen werden. KritikerInnen sehen hier berechtigterweise die Gefahr der Hierarchisierung, der Diskriminierung und des Rassismus. Markus (als Biologe) und Thomas (als Historiker) bewegt schon seit längerem die Frage, ob und in welcher Weise Steiners Denken „kontaminiert“ ist bzw. war von dem Denken des Evolutionsforschers (Rassisten, Sozialdarwinisten und Eugenikers) Ernst Haeckel (1834-1919). Um sich von dieser Haltung und Richtung zu distanzieren - auch Rudolf Steiner war ein Lernender - müssen diese Texte in der WaldorflehrerInnenausbildung wachsam zur Kenntnis genommen werden, um sie aktiv abzulehnen.
Hier könnte das seit 3-4 Jahren wieder stärker diskutierte Thema interessant sein: Rolle der Waldorfschulen im 3. Reich, ausgelöst u. a. durch den Artikel von Annika Brockschmidt, „Sind das jetzt alles Nazis?“, auf ZEIT ONLINE, 1. September 2020.
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