Ob die Menschwerdung tatsächlich mit
dem ersten rohen Kotelett begann oder doch erst zur Eröffnung der Grillsaison,
als unsere Vorfahren erkannten, dass das Feuer nicht nur wärmt und wilde Tiere
fernhält, sondern dem gegrillten Fleisch auch dieses leckere Aroma verleiht (und es deutlich besser verdaubar
machte), darüber reden wir heute mit dem Autor Ilja Steffelbauer.
Ilja hat ein phantastisches Buch
geschrieben.
Fleisch – Weshalb es
die Gesellschaft spaltet
Noch nie haben wir so viel Fleisch produziert
und konsumiert wie heute.
Mit der industriellen Massenproduktion häuften sich Lebensmittelskandale,
ökologische Probleme, Gesundheitsschäden und führten zu einer tief gespaltenen
Gesellschaft. Fleisch: Kein Nahrungsmittel polarisiert stärker.
Dabei
hat die Frage, wer wann wie viel Fleisch essen darf, schon immer die Gemüter
erregt. Von den Jägern und Sammlern über die ersten Agrargesellschaften zur
agrarischen und zur industriellen Revolution bis hin zum Fleischboom der
Nachkriegszeit: Die Geschichte des menschlichen Fleischkonsums ist eine Geschichte der Macht, der Tabus, des
Glaubens und der Gebote – und zugleich ein entscheidender Faktor in der
Entwicklung unserer Zivilisation. Überraschend und erhellend zeigt Ilja
Steffelbauer, wie die einstige Mangelware Fleisch den Homo Sapiens mitsamt
seinen Kulturen, Religionen, Moralvorstellungen geprägt hat. Und warum die
Frage, ob man ein Schnitzel essen darf oder nicht, an den wahren Problemen der Überflussgesellschaft vorbeigeht.
Fleisch – Brandstätter Verlag (brandstaetterverlag.com)