In der dritten Folge der „Zu Spät Show" präsentiert Ian DeBay eine Service-Folge für all jene, die Männer sexuell attraktiv finden: Eine einfache Formel zur Vermeidung kleiner Schwänze.
Die Formel? Je größer und lauter das Auto, desto kleiner der Johannes.
Eine Studie, durchgeführt vom Forscher höchstpersönlich – an sich selbst. Methodisch einwandfrei.
DAS PLATZPROBLEM – WENN STEHZEUGE DIE STADT FRESSEN
Autos sind keine Fahrzeuge. Sie sind Stehzeuge.
In Ian's Bezirk besitzt nur ein knappes Viertel der Menschen ein Auto – trotzdem werden fast zwei Drittel der öffentlichen Fläche für diese Blechtrümmer geopfert.
Man greift sich auf den Kopf und fragt:
Was soll der Scheiß?Besonders absurd wird es mit Kindern. Überall muss man "Stopp!", "Geh da nicht!", "Lauf dort nicht!" rufen.
Der Platz für Menschen ist eingeschränkt, weil alles den Autos geopfert wird.
SPIELPLÄTZE – SYMPTOM DES AUTOZENTRISMUS
Früher konnten Kinder einfach raus auf die Straße und spielen. Mit den Ratten. Eine gute Zeit.
Dann kamen die Autos und verdrängten das Leben in eingezäunte Lager namens "Spielplätze".
Aber selbst dort sind die Autos invasiv: Schaukeln aus Autoreifen, Autoreifen in den Boden versenkt bei den Wippen.
Erst verdrängen sie das Leben, konzentrieren es in Lagern – und dann machen sie sich auch dort breit, um Kindern das Gefühl zu lehren, wie es ist, unter die Räder zu kommen.
DIE TEUERungsSPIRALE – WENN PARKPLÄTZE MEHR PLATZ BRAUCHEN ALS GESCHÄFTE
Autos machen alles teurer.
Die Fläche, die ein Parkplatz rund um ein Geschäft braucht, ist immer viel größer als das Gebäude selbst.
Dazu kommen Werkstätten, Tankstellen und all der andere Autoscheiß.
Platz, den man besser nutzen könnte – für günstigen Wohnraum zum Beispiel.
Und weil wegen den Autos alles weit auseinander ist, gibt es keine Greißler ums Eck mehr. Alles nur noch in Malls außerhalb der Stadt, wo man nur mit dem Auto hinkommt.
Kein Leben mehr im Grätzl. Alles ausgesaugt von diesen Vampiren, die sich Autos nennen.
DAS WETTRÜSTEN – MAMAS PANZER FÜR DEN SCHULWEG
Und die Autos werden immer größer.
Schlussfolgerung? Die Penisse der Männer, die sie fahren, werden immer kleiner.
Aber ja, auch Frauen fahren große Autos. Warum? Um ihre Kinder zu beschützen, natürlich.
Je mehr große Autos unterwegs sind, muss man mitgehen. In einem kleinen Auto wird man von einem SUV sofort überrollt und zerquetscht.
Ein Wettrüsten um immer größere Autos, damit man nur ja nicht selbst Opfer wird.
Dass dadurch andere Kinder auf der Strecke bleiben oder man sie zur Strecke bringt? Egal.
Hauptsache, die eigenen Kinder sind geschützt.
DIE ISOLIERUNG – WENN DAS AUTO ZUR SOZIALEN KAPSEL WIRD
Autos isolieren Menschen. Es gibt nur diese Welt im Auto und das draußen ist was anderes. Das Gefährliche.
Das muss man bekämpfen, da muss man drüberfahren, Vollgas geben und ignorieren.
Autos tragen zur Vereinsamung bei. Vor allem, wenn man in Siedlungen wohnt, wo es sonst nichts gibt, wo man mit niemandem sonst irgendwas zu tun hat – außer mit den Podcastern, die einem das eigene Weltbild bestärken.
DIE ABHÄNGIGKEIT – GEFÄNGNIS AUF VIER RÄDERN
Autowerbung verspricht Freiheit.
Immer fährt nur das eine beworbene Auto durch die menschenleere Stadt. Keine anderen Autos. Keine Menschen.
So stellen sich Autohersteller Städte vor.
Die Realität? Abhängigkeit.
Man wohnt in einer Siedlung, wo es sonst nichts gibt. Kein öffentlicher Verkehr. Die nächste Zivilisation 30 Kilometer entfernt.
Wehe, das Auto ist kaputt. Wehe, man ist krank, verletzt oder zu alt zum Fahren.
Dann ist man eingesperrt zu Hause. Denn diese Siedlungen sind tagsüber tot – alle sind irgendwo hingefahren, wo es Jobs und Kultur gibt.
DIE FREIHEIT, GESETZE ZU BRECHEN – ZAUBERKNOPF WARNBLINKER
Diese Abhängigkeit holt man sich zurück, indem man sich über Gesetze hinwegsetzt.
Zu schnell fahren, Spuren nicht halten, parken, wo man will.
Und es gibt einen magischen Knopf im Auto: Die Warnblinkanlage.
Drückt man drauf, kann man alles machen. Überall stehen bleiben. Straffrei.
Gesetze gelten nicht mehr.
So einen Knopf hätte Ian auch gerne als Fußgänger.
Er kann natürlich überall über die Straße gehen, wenn er will.
Überleben wird er es nicht.
Aber dafür weiß er: Wer ihn überfährt, hat einen kleineren Schwanz als er.
FAZIT – EIN ÖKOLOGISCHES, ÖKONOMISCHES, SOZIALES UND DEMOKRATIEPROBLEM
Autos sind nicht nur ein ökologisches Problem.
Sie sind nicht nur ein ökonomisches Problem.
Sie sind ein soziales, ein gesellschaftliches Problem.
Und schlussendlich auch ein Demokratieproblem.
Denn welche Partei wird vor allem von Autobesitzern gewählt?
Welche Parteien machen sich vor allem für Autos stark?
Es sind nicht die demokratischsten. Es sind nicht die progressivsten.
Links & Hinweise
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Nächste Folge: Falls Ian etwas vergessen hat, erfährst du es nächstes Mal. Ein Grund mehr, unbedingt wieder einzuschalten. Oder zu podcasten. Sagt man das eigentlich?