Es ist wieder einmal Freitagabend und eigentlich sollten wir uns ja darüber freuen. Allerdings sind wir ganz schön traurig als Christian uns mitteilte, dass eine echt grandiose Destille Insolvenz anmelden musste. Die Rede ist von Mackmyra. Das haben wir als Anlass genommen, um uns dem Whiskey der Schweden noch einmal zuzuwenden. Zwei wirklich vielversprechende Tropfen tasten wir in Folge 161 – Schock, schade Mackmyra. Einer davon ist sogar was wirklich Besonderes oder habt ihr schonmal davon gehört, dass Whisky und grüner Tee eine Verbindung eingehen? Silvi ist ganz aus dem Häuschen, Hendrik wird zum angehenden Honigbauer erklärt und Christian ist irgendwie im BWL-Studium hängen geblieben! Viel Spaß beim Hören!

Mackmyra Svensk Whisky AB

1999

ca. 600.000 Liter

Die Geschichte von Mackmyra ist eine moderne Pioniertat in der Whiskywelt. Sie begann 1998 während eines Skiurlaubs, als acht Freunde vom Royal Institute of Technology in Stockholm sich fragten, warum es in Schweden keine Malt-Whisky-Destillerie gab. Diese Frage führte zur Gründung der Mackmyra Svensk Whisky AB im Jahr 1999. Mit viel Experimentierfreude und wissenschaftlicher Neugier bauten sie eine Pilot-Destillerie und brachten 2002 ihre ersten limitierten Whiskys auf den Markt. Der Erfolg war überwältigend und legte den Grundstein für den Bau einer der innovativsten Destillerien der Welt – der 35 Meter hohen “Gravity Distillery”, die 2012 in Betrieb genommen wurde und die Schwerkraft nutzt, um den Energieverbrauch zu minimieren.

Mackmyra hat sich von Anfang an der Verwendung rein schwedischer Zutaten verschrieben. Die Gerste stammt aus der Region, das Wasser aus dem nahegelegenen Valbo Ridge ist von außergewöhnlicher Reinheit und selbst die Hefe wird in Schweden kultiviert. Eine besondere Spezialität ist der Einsatz von schwedischer Eiche (Quercus Robur) für die Fassreifung, die dem Whisky eine einzigartige, würzige und pfeffrige Note verleiht. Für ihre rauchigen Abfüllungen, wie den “Svensk Rök”, verwenden sie ein einzigartiges Verfahren, bei dem der Torf mit Wacholderzweigen angereichert wird, was zu einem unverwechselbaren, würzig-rauchigen Aroma führt. Zudem ist Mackmyra bekannt für sein “Private Cask”-Programm, das es Kunden ermöglicht, ihr eigenes 30-Liter-Fass reifen zu lassen.

Als erste schwedische Single Malt Destillerie hat Mackmyra nicht nur einen neuen Whisky-Stil geschaffen, sondern Schweden fest auf der globalen Whisky-Landkarte etabliert. Ihr unermüdlicher Innovationsgeist zeigt sich in limitierten Serien wie “Moment” oder den saisonalen Abfüllungen (wie der erwähnte “Kaizen”), bei denen mit außergewöhnlichen Fassreifungen experimentiert wird – von japanischen Teefässern bis hin zu Fässern, in denen Moltebeerwein lagerte. Diese Kreativität hat Mackmyra zahlreiche internationale Auszeichnungen eingebracht, darunter mehrfach den Titel “European Spirits Producer of the Year” bei der IWSC. Mackmyra steht heute als Synonym für modernen, hochwertigen und charakterstarken Whisky aus dem Norden.

Der Beitrag Folge 161 – Schock, schade Mackmyra erschien zuerst auf Grab The Glass Podcast.