Teil 1 Krankheit als Symbol
![Praxis für psychologische/systemische Beratung]
(https://psychologischeberatung-zillert.de/)
hier ist mal wieder euer Flo mit ganzheitlich gesund – systemisch bewusst. Heute möchte ich euch auf eine Reise mitnehmen, und zwar in die Richtung der Krankheitsbilder-Deutung.
In der heutigen Folge begeben wir uns auf die Reise „Krankheit als Symbol“. Wir betrachten die Krankheit aus ihrer Ganzheitlichkeit: ihrer Psychosomatik und ihren systemischen Zusammenhängen. Dies ist Teil 1 einer Reihe, die mehrere Teile umfassen wird.
Im ersten Teil widmen wir uns der Körperebene, anschließend der Symptomebene und später, in Teil 2, auch der Bearbeitung. Aber das folgt dann noch genauer.
Ich möchte euch alle ganz herzlich begrüßen! In den letzten ein bis zwei Wochen hatte ich nicht so viel Zeit, einen neuen Podcast aufzunehmen. Deshalb widmen wir uns heute einem interessanten Thema – und beginnen mit dem Krankheitsbild Migräne.
Migräne wird in der Fachsprache auch Hemikranie genannt, was „Halbkörper-“ oder „Halbkopfschmerz“ bedeutet. Sie betrifft natürlich den Kopf – die „Hauptstadt“ unseres Körpers.
Auf der Symptomebene handelt es sich um einen halbseitigen Kopfschmerz. Die Menschen, die darunter leiden, wissen nur zu gut, wie furchtbar das sein kann. Symbolisch betrachtet schmerzt die eine Seite – die Seite der Weiblichkeit – und schreit quasi um Hilfe.
Aus systemischer Sicht zeigt sich hier eine Einseitigkeit des Denkens und Fühlens. Man fixiert sich auf eine bestimmte Position und gerät so in einen Teufelskreis. Oft zeigt sich Verzweiflung im inneren Zwiespalt zwischen Kopf und Bewusstsein. Viele Betroffene haben sehr hohe Ansprüche an sich selbst und setzen sich dadurch stark unter Druck. Versagensängste spielen ebenfalls häufig eine Rolle.
Psychosomatisch kann Migräne eine Reaktion auf narzisstische Verletzungen oder auf die Unterdrückung des weiblichen Selbstwertgefühls sein – unabhängig davon, ob es sich um eine Frau oder einen Mann handelt. Auch systemische Einflüsse wie Familiensituationen, Partnerschaften oder die Arbeit können eine Rolle spielen. Unbewusst kann die Migräne genutzt werden, um Rücksicht zu erzwingen und etwas zu erreichen, was man im aktuellen System sonst nicht bekommen würde.
Viele psychosomatisch Betroffene berichten zudem von kalten Händen – ein Zeichen für kommunikative Verschlossenheit. Wer in seinem Leben Unterdrückung oder Verletzungen erfahren hat, traut sich oft nicht mehr, sich verbal oder körperlich zu äußern. Das drückt sich dann im Körper aus – wir sind hier also wieder bei der Psychosomatik.
Wenn Menschen in partnerschaftlichen Systemen in eine tiefe kommunikative Interaktion geraten, kommt es häufig zum Migräneanfall. Warum? Weil sie gezwungen sind, ihre Verschlossenheit zu überwinden – und der Körper reagiert mit Schmerzen. Manche Betroffene spüren vor dem Migräneanfall auch Schwindel. Das kann ein Hinweis darauf sein, dass man sich etwas vormacht oder nicht ehrlich zu sich selbst ist. Dieser Druck entlädt sich dann in der Migräne.
Migräne ist aus psychosomatischer Sicht oft eine „Quittung“ für zu langes Unterdrücken innerer Aspekte. Die angestauten Energien – Wut, Trauer, Einsamkeit, nicht gelebte Sexualität – suchen sich dann im Kopf einen Weg nach außen.
Statt die Energie dort zu stauen, wäre es wichtig, an den Ursprung zurückzugehen: Wo hat es begonnen? Nur so kann man reflektieren, verarbeiten und die Energie an ihrem eigentlichen Platz bearbeiten. Andernfalls manifestiert sich diese negative Energie körperlich – wie hier im Kopf.
Ein Beispiel: Wenn sexuelle Bedürfnisse immer wieder unterdrückt und nicht offen angesprochen werden, stauen sie sich im Kopf. Dort durchlebt man sie gedanklich immer wieder – bis sie sich irgendwann körperlich als Migräne manifestieren. Der Weg heraus führt über Kommunikation: sich den eigenen Gedanken stellen und sie dorthin zurückbringen, wo sie hingehören – in den Körper, ins partnerschaftliche System, in den Austausch.
Das kann alleine geschehen oder mit Hilfe einer Paartherapie. Schon nach wenigen Sitzungen zeigt sich oft, dass das offene Gespräch vieles erleichtert hätte. Man erfährt vom Partner vielleicht sogar, dass es gar nicht so schlimm gewesen wäre, darüber zu sprechen.
Wichtig ist: Denken und Handeln müssen wieder verbunden werden. Nur so kann der Kopf seinen Platz zurückbekommen. Man sollte aufhören, die Migräne als Vorwand zu nutzen, um Rücksicht zu erzwingen. Es geht darum, eigene Bedürfnisse klar einzufordern – in Familie, Partnerschaft und Arbeit. Tut man das nicht, übernimmt die Migräne diese Aufgabe – und das konditioniert uns, immer wieder unbewusst denselben Weg zu gehen.
Die Lösung: ein Gleichgewicht herstellen zwischen den eigenen Bedürfnissen und den dienenden, fürsorglichen Anteilen im System. So kann Stück für Stück Heilung entstehen.
So, ihr Lieben, das war Teil 1.
Im nächsten Teil beschäftigen wir uns mit der Bearbeitung:
• Wie kann ich denken?
• Was kann ich konkret tun?
• Wie funktioniert das Schattenprinzip?
Dabei geht es darum, was wir im Geist nicht bearbeiten und ins Innere verdrängen – und wie es sich dann in Form von Krankheit manifestieren kann.
Und in Teil 3 werden wir uns den Lebensprinzipien widmen: Welche Rolle spielt mein Sternzeichen? Welche Eigenarten bringe ich mit? Was habe ich in mein Leben mitbekommen? Wenn man das versteht, lassen sich viele Themen leichter angehen.
Als ganzheitlicher Gesundheitsberater freue ich mich darauf, mit euch diese Aspekte Schritt für Schritt zu beleuchten.
Vielen Dank fürs Zuhören! Ich hoffe, es war informativ und spannend. Wir hören uns dann in Teil 2.
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Macht’s gut und habt eine schöne Woche!