Alle drei Minuten erlebt eine Frau oder ein Mädchen in Deutschland häusliche Gewalt, fast jeden Tag wird eine Frau oder ein Mädchen dabei getötet. Das sind die Zahlen für die vergangenen Jahre, und das sind nur die Taten, die öffentlich wurden. Das sogenannte Dunkelfeld, also niemals angezeigte Delikte, wird erheblich höher geschätzt. Es gibt auch weibliche Täter, aber es sind überwiegend Männer, die ihre Frauen, ihre Partnerinnen und Freundinnen schlagen, stalken oder psychisch runtermachen.
Im sogenannten ersten Lagebild mit dem Titel „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten“, hat das Bundesinnenministerium im November vergangenen Jahres Aufmerksamkeit und Hilfe für die Opfer angemahnt. Und auch harte Strafen für die Täter gefordert. Zum Beispiel Fußfesseln und verpflichtende Anti-Gewalt-Trainings.
Solche Anti-Gewalt-Trainings gibt es schon seit einiger Zeit in Niedersachsen, zum Beispiel in Osnabrück, bei der Diakonie im Fachzentrum Faust. Solche Trainings können von der Staatsanwaltschaft angeordnet werden, manche Teilnehmer kommen aber auch freiwillig, so wie Alex und Mike. Ihre Partnerschaften sind auseinandergegangen oder haben gelitten, weil es zu Hause immer wieder Zoff gab: heftige Streitereien, Gegenstände, die durch die Gegend flogen, Handgreiflichkeiten, Schubsereien oder auch Schläge.
Alex und Mike erzählen von diesen Auseinandersetzungen. Sie schildern auch, wie sie gemerkt haben, dass es so nicht weitergehen konnte, so dass sie sich für ein Training der Täterarbeit bei Häuslicher Gewalt entschieden.
Wie so ein Training läuft und wie es hilft häusliche Gewalt zu verhindern, darüber sprechen in diesem Podcast.
Autor*in: Hans-Gerd Martens | Mareike Heß
Moderation: Angela Behrens
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Veröffentlichungsdatum: 12. März 2025