Leere Supermarktregale, geschlossene Tankstellen, Personalmangel im Tourismus, in Restaurants, in Wäscherein und in der Fleischindustrie. Steigende Energiepreise um bis zu 250 Prozent, eine heftige Inflation, die laut Wirtschaftsforschern/innen bis Ende des Jahres bis zu 8 Prozent betragen könnte und die Armee, die nun dabei hilft, die Infrastruktur in Großbritannien aufrecht zu erhalten. Was klingt wie in einem apokalyptischen Film ist in Großbritannien derzeit die bittere Realität. Konkret fehlt es nach der Coronakrise und nach dem EU-Austritt an 100.000 LKW-Fahrer/innen. Das hat mehrere Gründe. Klar ist aber, dass mindestens 30.000 der fehlenden Fahrer aus der EU kommen und nun keine Arbeitsgenehmigung im Vereinigten Königreich mehr haben. 98 Prozent aller Lebensmittel in Großbritannien werden mit einem LKW transportiert. Sollte die Regierung nicht bald massiv gegensteuern, wird es zu Weihnachten wahrscheinlich zu noch größeren Lieferengpässen kommen. Dann heißt es: Kein Truthahn am Teller und keine Geschenke unterm Baum. Aber anstatt drastische Maßnahmen zu ergreifen, spielt die Regierung das Problem herunter. Premierminister Boris Johnson nimmt das Wort Brexit nicht in den Mund. Die Engpässe und steigenden Preise seien ein globales Problem und würden sich wieder einpendeln. Hat Premierminister Boris Johnson recht? Wie besorgniserregend sind die aktuellen Entwicklungen in Großbritannien? Wie kann die Politik gegensteuern? Und was hat der Brexit tatsächlich mit den aktuellen Engpässen und dem Personalmangel in Großbritannien zu tun?